Generationen fortschreitet, ist ungewiß; das meiste bleibt vom
Zufall abhängig, und das den Züchtern gespendete
Lob ist
oft ein wenig verdientes. In vielen
Fällen freilich repräsentiert eine schöne gefüllte
Blüte
[* 1] eine außerordentliche
Summe
von Fleiß, Beharrlichkeit und
Intelligenz, welche der
Gärtner viele Jahre hindurch auf die Anzucht derselben verwandte.
die bei den einzelnen
Pflanzen meist verschiedene, aber stets bestimmte Dauer des Geöffnetseins der
Blüte behufs der
Bestäubung sowie der Zeitpunkt des
Eintritts und
Endes dieses Zustandes. Viele
Blüten
öffnen sich nur einmal, um dann für immer sich zu schließen oder ihre
Blume abzuwerfen. Die Blütenperiode dauert hier gewöhnlich
mehrere
Tage, sie kann aber auch schon in wenigen
Stunden vollendet sein, wie z. B. beim
Flachs in einem Vormittag, bei der
Königin der Nacht
(Cereus grandiflorus) in wenigen Nachtstunden.
Bei manchen
Pflanzen hingegen öffnet und schließt sich eine und dieselbe
Blüte mehrmals und zwar zu bestimmten
Stunden an
mehreren aufeinander folgenden
Tagen. Die
Bewegungen, welche die
Blumenblätter oder die ganzen
Blüten hierbei ausführen, hängen
teils vom
Lichte, teils von der
Temperatur ab und werden durch ungleiches Zellenwachstum an den beiden
Seiten des sich bewegenden
Organs veranlaßt (s.
Pflanzenbewegungen). Je nachdem das Geöffnetsein auf
Stunden des
Tags oder
der
Nacht fällt, unterscheidet man
Tag- und Nachtblüten.
Der Zeitpunkt des Öffnens und Schließens fällt meistens mit bestimmten
Stunden, die bei den einzelnen Pflanzenarten verschieden
sind, zusammen.
SchonLinné hat den regelmäßigen
Wechsel des Öffnens und Schließens der
Blüten zur
Aufstellung einer
Blumenuhr
benutzt; so blüht nach ihm z. B. um 3
Uhr
[* 3] früh
Tragopogon pratensis, um 4-5
UhrCichorium Intybus, um 5-6
UhrTaraxacum officinale
auf; letzteres schließt dann seine Blütenköpfe wieder um 8-9Uhr.
AndrePflanzen blühen erst nachmittags
auf:
MirabilisJalapa z. B. um 5
Uhr,
Cereus grandiflorus um 6-7
Uhr,
Mesembryanthemum
[* 4] noctiflorum um 7-8
Uhr. Irgend welche Genauigkeit
kommt diesen Angaben übrigens nicht zu.
ein zum
Blütenstand gehöriges
Hochblatt (s.
Blütenstand). ^[= (Inflorescentia), in der Botanik derjenige Teil des Stengels einer Pflanze, dessen Seitenachsen ...]
[* 2] (Inflorescentia), in der
Botanik derjenige Teil des
Stengels einer
Pflanze, dessen Seitenachsen unmittelbar
zu
Blüten sich entwickeln oder auch erst
an ihren Verzweigungen diese
Bildung annehmen, mit der Beschränkung jedoch, daß
an diesem Teil des
Stengels und bez. an seinen weitern Verzweigungen keine
eigentlichen
Laubblätter mehr, sondern nur
Hochblätter (s.
Blatt,
[* 7] S. 1016) vorhanden sind. Durch dieses letztere Merkmal stellt
sich der Blütenstand als ein von den übrigen
Regionen der
Pflanze schärfer geschiedenes Ganze dar, als die eigentliche Hochblattregion.
Hiernach kann z. B. ein mit
Zweigen versehenerStengel,
[* 8] welcher selbst und an seinen
Zweigen mit grünen
Laubblättern besetzt ist und an den
Enden der
Zweige mit einer oder mehreren
Blüten abschließt, nicht als Blütenstand bezeichnet werden;
es ist dann vielmehr jedes die
Blüten tragende Ende der
Zweige ein Blütenstand für sich Die zum Blütenstand gehörigen
Hochblätter treten meist
in unvollkommenen Gestalten auf, indem sie in der
Regel als ganze, ungestielte
Blätter, bisweilen nur scheiden- oder schuppenförmig
erscheinen; manchmal sind sie jedoch blumenartig gefärbt.
Diejenigen
Blätter, in deren
Achseln die
Blüten stehen, die
Deckblätter (bracteae), haben entweder eine längere Dauer, können
sogar zur Fruchtzeit noch vorhanden sein, oder sie fallen frühzeitig ab; bisweilen schlagen sie ganz
fehl, so daß die
Blütenstiele nackt aus dem
Stengel entspringen, wie bei den
Kreuzblütlern. Außer den Deckblättern sind
aber in vielen
Fällen auch noch andre
Hochblätter vorhanden, welche weder eine
Blüte noch überhaupt ein
Organ in ihrer
Achsel
erzeugen.
Diese
Vorblätter (bracteolae) sind auch hinsichtlich des
Ortes, an welchem sie stehen, von den Deckblättern
verschieden, indem sie entweder am
Blütenstiel selbst unterhalb der
Blüte sich finden, dieser also vorausgehen, oder auch
am
Grunde des ganzen Blütenstandes auftreten, diesem ebenso vorausgehend wie sonst der einzelnen
Blüte. Einer
Blüte oder
einem Blütenstand können ein oder zwei
Vorblätter sowie verschiedenartige
Formen von Hochblättern vorangehen,
und wir erhalten so eine
Reihe verschiedener
Bildungen, die mit besondern
Namen belegt werden.
Die an den
Blütenstielen stehenden
Vorblätter sind häufig kleine, schuppenartige, paarweise stehende
Organe, wie bei den
Nelken und
Veilchen. Ein flügelartiges Vorblatt steht am Stiel des Blütenstandes bei der
Linde
[* 2]
(Fig. 1),
ein großes, scheidenartiges Gebilde
(Blütenscheide, spatha) bei der
Narzisse, dem
Lauch und bei vielen
Aroideen, deren Blütenstand von
einer großen, bisweilen blumenartig gefärbten
Blütenscheide umgeben ist
[* 2]
(Fig. 2). Wenn einer
Blüte oder einem Blütenstand eine größere
Anzahl sehr genäherter, nämlich quirlig oder spiralig geordneter
Hochblätter vorausgeht, so spricht
man im allgemeinen von einer
Hülle (involucrum). Hierher gehören: das aus zahlreichen dachziegelartig sich deckenden, kleinen
Blättern gebildete Involukrum der
Kompositen
[* 9] und
Dipsaceen
[* 2]
(Fig. 3), das aus einem
Quirl von Blättern bestehende Involukrum
an der
Basis des
Kelchs bei den
Malvaceen,
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