mehr
(corolla infundibuliformis), z. B. bei der
Winde
[* 1] (Fig. 12), glockenförmig (c. campanulata) bei den
Glockenblumen
[* 2]
(Fig. 13),
krugförmig (c. urceolata) beim
Heidekraut
[* 2]
(Fig. 14), röhrig (c. tubulosa) bei den Röhrenblüten
der
Kompositen
[* 3] (Fig. 15),
tellerförmig (c. hypocrateriformis), z. B. bei
Phlox
[* 2]
(Fig. 16), und radförmig (c. rotata), wenn der
Saum ebenso ausgebreitet
wie im vorhergehenden
Fall, aber die
Röhre äußerst kurz ist, wie bei
Veronica
[* 2]
(Fig. 17). Diese
Ausdrücke sind gleichfalls
anwendbar für die analogen
Formen des verwachsenblätterigen Perigons.
Endlich sind noch diejenigen besondern Formen der Blumenblätter erwähnenswert, welche letztere annehmen, wo sie zu Apparaten für Honigabsonderung, zu sogen. Nektarien (s. d.), sich ausbilden. Oft sind zu diesem Zweck die Blumenblätter in einen hohlen, innen Honig absondernden Sporn ausgezogen, wie bei Aquilegia, wo alle fünf Blumenblätter gespornt erscheinen, oder bei Linaria, Corydalis, Viola, bei denen nur ein einziges Blumenblatt gespornt ist [* 2] (Fig. 18).
Auch der
Kelch, wie bei
Tropaeolum, oder das Perigon, wie bei den
Orchideen,
[* 4] kann gespornt sein. Sehr eigentümliche
Umbildungen der
Blumenblätter zu
Nektarien finden sich bei gewissen
Ranunkulaceen, z. B.
Nigella,
Trollius,
Aconitum. Bisweilen
treten auch auf der
Fläche der
Blumenblätter blatthäutchenartige
Bildungen (Ligulargebilde) auf, z. B. bei
Lychnis in Form
kleiner
Zähne,
[* 5] am ausgezeichnetsten in der Blüte
nhülle von
Narcissus, in der sie einen becherförmigen,
am
Schlund stehenden Teil (die
Nebenkrone, corona) bilden.
Die Staubgefäße, [* 6] Staubblätter (stamina) bestehen aus einem schmalen, stielartigen untern Teil, dem Staubfäden oder Träger [* 7] (filamentum), und einem beutelförmigen obern Teil, dem Staubbeutel oder Staubkolben (anthera), welcher den Blütenstaub (pollen) in sich enthält (s. die folgenden Figuren). So sehr auch das Staubgefäß von einem gewöhnlichen Blatt [* 8] abzuweichen scheint, so ist es doch als ein solches im metamorphosierten Zustand zu betrachten, und zwar entspricht der Staubfaden dem Blattstiel, der Staubbeutel der Blattfläche.
Dies erweist sich unzweifelhaft an solchen Blüten, wo die in großer Zahl vorhandenen Blumenblätter und Staubgefäße allmählich ineinander übergehen, was z. B. bei der Teichrose (Nymphaea) der Fall ist; in [* 2] Fig. 19 ist dieser Übergang dargestellt, wo links ein reines Blumenblatt, rechts ein vollkommenes Staubgefäß zu sehen ist. Auch die sogen. gefüllten Blüten (flores pleni) sind Belege für das eben Gesagte, indem bei ihnen die Staubgefäße die Gestalt der Blumenblätter annehmen, wobei auch bisweilen Mittelformen zwischen beiden vorkommen. Der Staubfaden ist bald fadenförmig, bald kurz und gedrungen [* 2] (Fig. 20) oder mehr bandartig.
Bisweilen kommen am Staubfaden gewisse Teile vor, die sich auch an echten Blättern finden; so besonders zahnartige Fortsätze an den Seiten [* 2] (Fig. 21), welche an die Nebenblätter, oder ein flügelartiger Anhang an der Innenseite [* 2] (Fig. 22), welcher an die Ligula erinnert. Wo das Perigon oder die Blume verwachsenblätterig sind, verwachsen oft die Staubfäden mit der Röhre dieser Teile verschieden weit, so daß dann die Staubfäden von der Innenfläche der letztern entspringen, oder daß bei vollständiger Verwachsung die Antheren unmittelbar daselbst aufsitzen [* 2] (Fig. 23).
Stempel. Die
Fruchtblätter (carpidia, carpella) bilden bei allen
Phanerogamen, mit Ausnahme der
Gymnospermen
(Koniferen
[* 9] und
Cykadeen),
einen oder mehrere Hohlkörper, in welchen die
Samenknospen eingeschlossen sind. Einen solchen
Körper nennt man
Stempel (pistillum)
und unterscheidet ihn zunächst nach der Anzahl der
Fruchtblätter, die zu seiner
Bildung zusammentreten,
als einfachen (pistillum monomerum), wenn er von einem einzigen, und als zusammengesetzten (p. polymerum), wenn er aus mehreren
Fruchtblättern gebildet ist, nach deren Zahl er als zwei-, drei-, viergliederig etc. (p. di-,
tri-, tetramerum) unterschieden wird. Ist in der Blüte
[* 10] nur ein
Fruchtblatt vorhanden, so entsteht ein einfaches
Pistill, indem das
Fruchtblatt schon sehr frühzeitig mit seinen beiden Rändern verwächst, so daß also seine Rückenseite
auswendig liegt, seine Innenseite aber zur innern Oberfläche der von ihm abgeschlossenen Höhlung wird. Einen solchen
Stempel
haben die
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