Tracht der
Bauern und
Arbeiter; während der belgischen
Revolution vertrat sie sogar die
Montierung (Blusenmänner). Die
SoldatenGaribaldis trugen rote Blusen. Auch in
Deutschland
[* 1] ist die Bluse als ein bequemes, um die
Taille durch einen
Gürtel
[* 2] zusammengehaltenes
Kleidungsstück in allgemeinen
Gebrauch gekommen, besonders bei
Jägern, Touristen u. dgl. Bluse heißt
auch ein bequemes Damenkleid, welches, um den Leib herum in kleine Falten gehegt, um den
Hals fest anschließt, sonst aber
nach
Stoff und Form sehr verschieden ist.
(Sanguis), eine
Flüssigkeit, welche in einem geschlossenen Röhrensystem in beständigem
Kreislauf
[* 3] den tierischen
Körper durchströmt, hierbei den einzelnen Körperteilen ihr Nährmaterial liefert, aber auch die
durch den
Stoffwechsel unbrauchbar gewordenen Gewebsbestandteile aufnimmt
und sie zum
Zweck der
Ausscheidung in besondere
Organe
leitet. Das Blut bildet somit gewissermaßen den
Mittelpunkt der gesamten
Ernährung. Seine Verluste ersetzt es durch Ausnahme
neuer
Stoffe aus der aufgenommenen
Nahrung sowohl als aus derLuft.
Das Blut zeigt bei den verschiedenen Tierklassen große
Abweichungen; das der
Wirbeltiere besitzt eine rote
Farbe (nur der auf
der niedersten
Stufe der
Entwickelung stehende
Amphioxus lanceolatus hat farbloses Blut), das der Wirbellosen hingegen zeigt nur
in wenigen Abteilungen einen ähnlichen
Farbstoff, in der
Regel ist es farblos oder gelblich (sogen. weißes
Blut). Das Blut der
Wirbeltiere ist eine rote, alkalisch reagierende
Flüssigkeit, welche selbst in den dünnsten
Schichten undurchsichtig
ist und welche aus einer farblosen, klaren
Flüssigkeit (plasma sanguinis) und zahlreichen mikroskopischen Körperchen, Blutkörperchen,
[* 4] besteht. Das frische hat meistens einen eigentümlichen
Geruch, der je nach den Tiergattungen verschieden
und für einzelne, z. B.
Katze,
[* 5]
Hund,
Schaf,
[* 6]
Ziege, ziemlich charakteristisch ist. Das
spezifische Gewicht des Bluts schwankt
zwischen 1,040 und 1,075.
Die Blutkörperchen.
Man unterscheidet zwei
Arten von Blutkörperchen, nämlich die roten und die farblosen; die letztern sind im B. gesunder
Wirbeltiere
nur in spärlicher
Menge enthalten. Die rotenBlutkörperchen oder Blutscheiben (1658 von
Swammerdam entdeckt)
bilden beim
Menschen
[* 4]
(Fig. a) und bei den
Säugetieren runde, in der Mitte verdünnte (bikonkave)
Scheiben, während sie bei
den übrigen
Wirbeltieren
[* 4]
(Fig.
b-e) eine elliptische Form besitzen. Der
Gehalt des Bluts an Körperchen beträgt normal 30-40
Proz. seines Gesamtvolumens. Die
Größe der roten
Scheiben schwankt auch bei einem und demselben
Individuum,
wie sich das aus folgender
Tabelle ergibt:
Neben diesen Blutscheiben werden noch besonders kleine, mehr rundliche, nicht scheibenförmige Körperchen angetroffen. Man
bezeichnet sie als
Mikrocyten. Bei erwachsenen gesunden Individuen finden sie sich nur spärlich, reichlicher bei jugendlichen
Individuen sowie bei anämischen Erkrankungen.
Die roten Blutscheiben sind so zahlreich vertreten, daß z. B. 1 cmm
Menschenblut
ca. 5 Mill. dieser Gebilde enthält. Trotz der geringen
Größe eines einzelnen Blutkörperchens repräsentieren
die sämtlichen im
Organismus vorhandenen
Scheiben eine ganz enorme Oberfläche. Schätzt man die Blutmenge eines
Menschen auf 440
ccm,
und veranschlagt man mit
Welcker die Oberfläche eines jeden Blutkörperchens auf 0,00012 qmm,
so beträgt diejenige der gesamten Blutkörperchen 2816 qm oder eine Quadratfläche, welche auf kürzestem Weg zu durchschreiten 80
Schritt
kostet. Die roten Blutscheiben erteilen dem Blut seine
Farbe und machen es zugleich undurchsichtig. Einzeln unter dem
Mikroskop
[* 7] betrachtet, erscheinen sie
¶