Der griechische
MalerPausias hat in ihr
Ruhm erlangt. Ebensowenig kennt das
Mittelalter dieselbe, und erst, nachdem in den
Niederlanden
der
Realismus der
Ölmalerei zur Herrschaft gelangt war, begann sich allmählich eine
Blumenmalerei zu bilden,
welche sich namentlich unter dem Einfluß der niederländischen
Meister zu höchster Virtuosität entfaltete. Jan
Brueghel,
R.
Savery, Blumen- und Früchtemalerei van der
Ast,
Snyders,
Fyt, Adriaenssen, D.
Seghers sind die hervorragendsten derselben.
Von großer Bedeutsamkeit war das Wirken des Koloristen Jan Davidsz de
Heem, an den sich eine große Anzahl von
holländischen und vlämischen Künstlern, C. de
Heem, W. van
Aelst, A.
Mignon u. a., anreihen. Das 17. Jahrh. war die
Blütezeit
dieser
Malerei, doch ward auch im 18. noch Treffliches geleistet, namentlich von der
RachelRuysch, und in Jan van
Huysum, dem
»Phönix« der Blumen- und Früchtemaler, erstand noch einKünstler, der, wenn seine
Farbe auch die frühere
Klarheit und Tiefe vermissen läßt, doch an Feinheit der Ausführung alle seine Vorgänger übertrifft. In andern
Ländern
brachte es diese
Malerei zu geringerm Erfolg; namentlich in
Italien,
[* 2] wo schon zu Anfang des 16. Jahrh.
Giovanni daUdine wundervoll
stilisierte Blumen- und Früchteornamente malte
(Farnesina, Loggien des
Vatikans), diente sie meistens
nur dekorativen
Zwecken.
Die neuere Zeit sah die in großem
Verfall, und die ihr zugewandten
Künstler vom Ende des 18. und vom Anfang des 19. Jahrh.
sind mit Ausnahme weniger, wie
Redouté, J. ^[Jan] van
Dael,
Saint-Jean,
Saint-Pierre, Völcker,
Preyer u. a., der
Vergessenheit anheimgefallen. Seit dem Beginn der 50er Jahre hat im Zusammenhang mit der wachsenden Herrschaft des Kolorismus
die Blumen- und Früchtemalerei wiederum einen bedeutenden Aufschwung genommen, in
Belgien
[* 3] durch Robie, in
Frankreich durch
Vollon und
Ph.
Rousseau, in
Deutschland
[* 4] durch
Th. und R.
Grönland, namentlich aber durch die Thätigkeit von Künstlerinnen wie
AnnaPeters, H. v. Preuschen, M. Hormuth-Kallmorgen, E. Hedinger u. a.,
welche
Wahrheit der
Charakteristik mit
Reichtum und
Kraft
[* 5] des
Kolorits zu verbinden wissen.
»Handbuch des schweizerischen Bundesstaatsrechts« (Schaffh.
1863-65, 2 Bde.; 2. Aufl., besorgt
vonMorel, 1877 ff.) und eine
Reihe wertvoller juristischer und historischer
Aufsätze in verschiedenen
Zeitschriften;
auch redigierte
er die »Urkundensammlung zur Geschichte desKantons Glarus".
.
2)
Christoph,
Neffe des vorigen, geb. zu
Stuttgart, wurde ebenfalls
Geistlicher und trieb als
Pfarrer in Möttlingen
eine ungewöhnlich intensive
Seelsorge. Nachdem ihm infolge der
Heilung eines
Dämonischen der
Besitz der
Gabe der Krankenheilung durch
Handauflegung und geistlichen Zuspruch zum
Bewußtsein gekommen war, legte er sein Pfarramt nieder
und kaufte das durch ihn weltberühmt gewordene Schwefelbad
Boll bei
Göppingen,
[* 16] wo er als Seelsorger und Wunderarzt bis zu
seinem erfolgtenTode thätig war.
SeinLeben beschrieb Zündel (2. Aufl., Zürich
1881).
Außerdem wirkt er auch als
Gesangs- und Kompositionslehrer und ist
Dirigent der Zelterschen
Liedertafel. Als
Komponist hat Blumner seine
Thätigkeit überwiegend der
Vokalmusik zugewendet und ist mit vielem Erfolg bemüht gewesen, den reinen klassischen Gesangstil
(insbesondere auch in der Behandlung des
Chorgesanges) aufrecht zu erhalten, zugleich aber auch den modernen
Anforderungen eines dramatisch lebendigen
Ausdrucks gerecht zu werden. Seine Hauptwerke sind die beiden vielfach aufgeführten
Oratorien:
»Abraham« (1860) und »Der
FallJerusalems« (1875). Unter seinen übrigen zahlreichen
Kompositionen sind namentlich
ein achtstimmiges
Tedeum (1868) sowie eine Anzahl acht- und vierstimmiger
Psalmen und
Motetten hervorzuheben.