37 km vom Hafenplatz
Itajahy entfernt, in hügeliger Gegend, aber gefährdet durch die Anschwellungen des
Flusses, deren eine 1880 besonders
starke Verwüstungen anrichtete. Die
Kolonie hat einen botanischen
Garten
[* 1] und (seit 1867) ein deutsches
Konsulat.
Die
Zoologie erhob er in
Deutschland
[* 5] zuerst zu einer wissenschaftlichen Bedeutung, indem er sie noch vor
Cuvier (seit 1785) in unmittelbare
Verbindung mit der vergleichenden
Anatomie brachte und dadurch klare
Anschauungen und feste
Begriffe vom
Wesen und von der
Verwandtschaft der
Tiere vermittelte.
Sein »Handbuch der
Naturgeschichte« erlebte 12
Auflagen
(Götting.
1780-1830). Seine Abhandlung Ȇber den
Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäft«
(Götting. 1781, 3. Aufl. 1791) sowie
seine »Institutiones physiologicae« (das. 1787, 4. Aufl.
1821; deutsch von Eyerel,
Wien
[* 6] 1789 u. 1795) gaben vielfache neue Anregungen. Am meisten machte sich aber Blumenbach verdient
um die vergleichende
Anatomie, welcher er durch seine Vorlesungen und
Schriften in
Deutschland zuerst Eingang verschaffte.
Sein
»Handbuch der vergleichenden
Anatomie und
Physiologie«
(Götting. 1804, 3. Aufl. 1824) ist beinahe in alle
SprachenEuropas übersetzt worden; historisch noch bedeutsamer sind die diesem Werk vorausgegangenen und in dasselbe aufgenommenen
Monographie. Blumenbachs Doktordisputation
»De generis humani varietate nativa«
(Götting. 1775, 4. Aufl. 1795; deutsch von
Gruber, Leipz. 1795) leitete den
Kampf über die Arteinheit und Abstammung des Menschengeschlechts von
Einem
Paar ein.
Seine weltberühmt gewordene Schädelsammlung gab den
Stoff zu den Abbildungen von Rasseschädeln in der »Collectio craniorum
diversarum gentium«
(Götting. 1790-1828, 7
Dekaden) und einer
»Nova pentas collectionis suae craniorum« (das. 1828; neu hrsg.
von H. v.
Jhering,
Wien 1873).
Höchst wertvolle anatomische und physiologische
Beobachtungen sind ferner
niedergelegt in Blumenbachs
»KleinernSchriften zur vergleichenden
Physiologie,
Anatomie und
Naturgeschichte« (übersetzt von
Gruber, Leipz. 1805);
BlumenbachsVortrag war anregend und lebendig; er wußte selbst trocknen Gegenständen eine interessante Seite abzugewinnen
und durch Mitteilungen eigner
Beobachtungen die Zuhörer
an sich zu fesseln.
sollen in
Größe, Form und
Farben mit ihrer nächsten Umgebung harmonieren und sind
nur da anzubringen, wo der
Beschauer sie in
ihren einzelnen Teilen bequem übersehen kann.
In den im landschaftlichen oder
natürlichen
Geschmack angelegten
Gärten haben die Blumenbeete eine einfache Gestalt, bei welchen das
Oval
[* 9] oder der
Kreis
[* 10] die Grundform
bildet;
ein solches
Beet wird im
Rasen ausgeschnitten und nur mit zwei
Arten von
Blumen bepflanzt;
hier findet noch die schöne, mehrjährige Blumenpflanze, die
»Staude«, ihren Platz, die aus dem
modernen
Garten beinahe ganz verschwunden ist.
In der
Nähe monumentaler Gebäude, aber auch nur da, sollte das
Teppichbeet
(Blumenteppich) angebracht werden, dessen künstliche
Formen ohne eine solche Anlehnung an die Architekturformen leicht wie
Spielerei erscheinen, besonders wenn statt lebender
Pflanzen farbige
Steine,
Muscheln,
[* 11]
Sand u. dgl. mit benutzt werden.
Man schneidet auch das
Teppichbeet im
Rasen aus, gibt ihm symmetrische, aber möglichst einfache, anmutige Form und besetzt
es mit
Pflanzen, die sich nur wenig über den Erdboden erheben oder durch Niederhaken ihm nahe gehalten werden.
Hauptsache ist dabei die Zusammenstellung von
Farben, welche einen harmonischen, das
Auge
[* 12] nicht beleidigenden
Kontrast bilden. Da sich aber eine befriedigende Zusammenstellung von
Farben mit ihren Abstufungen nur selten regelrecht durchführen
läßt, so verwendet man überall viel
Weiß, das nichts verdirbt, wohl aber jede
Disharmonie aufhebt. Das gewöhnliche Blumenbeet
wie das
Teppichbeet werden im
Lauf desSommers zwei-, auch dreimal bepflanzt, wobei man zum Frühlingsflor
Zwiebeln
(Hyazinthen,
Tulpen, Krokus,
Scilla) benutzen kann, die im
Herbst gelegt werden müssen.
Als geeignete Teppichbeetpflanzen empfehlen sich: rote und rotbraune Blattfärbung:
Coleus
[* 13] Verschaffelti und Verschaffelti
splendens, Achyranthes Verschaffelti, Iresine Lindeni, Alternanthera amabilis, amoena, paronychioides und versicolor,
Oxalis
tropaeoloides,
Echeveria metallica;
mit schwarzbrauner Blattfärbung:
Coleus scutellarioides und refulgens;
ein nach außen oder nach dem
Zimmer hin erweitertes Doppelfenster, in welchem
Pflanzen, vor
Staub geschützt und in einer feuchtern
Luft, ungleich besser gedeihen als imZimmer. Erweitert man das Doppelfenster nach außen,
so bleiben die innern, im andern
Fall die äußern Fensterflügel in ihrer
Lage. Das
Gestell für das Blumenfenster macht man aus
Holz
[* 19] oder
Eisen
[* 20] und verglast es an allen Seiten. Das herausgebaute Blumenfenster wird vorteilhaft doppelwandig
gemacht, um die
Pflanzen besser vor
Kälte zu schützen. Das
Gestell muß vollkommen dicht an das Holzwerk
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