eingeatmete
Luft nicht in die feinsten Lungenbläschen gelangen und also dem
Blut kein
Sauerstoff oder doch nicht genug davon
zugeführt werden kann. Auch gewisse
Krankheiten des
Herzens, erworbene sowohl als angeborne Klappenfehler und sonstige fehlerhafte
Bildungen des
Herzens und der großen
Blutgefäße bedingen Blausucht, weil hierbei der
Kreislauf des Bluts
[* 1] durch
die
Lungen gehindert oder verzögert wird und das
Blut daher nicht ausgiebig genug mit dem
Sauerstoff der eingeatmeten
Luft in
Berührung kommt.
Allgemeine Blausucht entsteht auch durch Einatmung schädlicher (irrespirabler) Gasarten. Infolge der Überladung
des
Bluts mit
Kohlensäure ist bei der Blausucht die Wärmeproduktion des
Körpers vermindert, dieHaut
[* 2] fühlt sich
kühl an, ferner ist die
Energie des
Muskel- und
Nervensystems herabgesetzt, es besteht Mattigkeit,
Neigung zu
Schlafsucht etc.
Die höhern
Grade der Blausucht führen zu
Bewußtlosigkeit, endlich zum Stillstand des
Herzens und damit zum
Tod. Von einer besondern
ärztlichen Behandlung der Blausucht kann eigentlich nicht wohl dieRede sein. Es kann sich nur um die Beseitigung
der
oben genannten ursächlichen
Momente der Blausucht handeln, welche freilich in den meisten
Fällen ganz unmöglich ist.
merkwürdiges, von der
Natur geformtes Wasserbecken bei
Blaubeuren in
Württemberg,
[* 3] am
Fuß einer steilen Bergwand, 515 m ü. M.,
aus welchem die
Blau entspringt. Es hat 40-42 in im
Durchmesser und 20 m Tiefe. Das
Wasser hat im
Becken
eine tief dunkelblaue
Farbe und gewöhnlich eine spiegelglatte Oberfläche; nur bei anhaltendem Regenwetter trübt sich die
Quelle,
[* 4] die Wassermasse nimmt zu und wird unruhig. Dann heben sich im
Kessel mehrere voneinander gut unterscheidbare Wassersäulen
empor, deren ringförmige
Wellen
[* 5] sich ineinander schlingen und ein unaufhörlich sich erneuerndes
Spiel
der Wassermasse erzeugen. Man sagt dann: »Der
Topf siedet«. In frühster Zeit war dieser Wasserbehälter heilig. Im J. 1641 schwoll
der
Topf so gefahrdrohend für die Stadt an, daß man einen
Bettag hielt und eine
Prozession dahin veranstaltete.
(spr. bläj oder blä), befestigte Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementGironde, rechts an der
Gironde, unterhalb
Bordeaux,
[* 8] an der Charentes-Eisenbahn, besteht aus der offen am
Fluß gelegenen
Unterstadt mit der darüberliegenden, 1652 von
Vauban erbauten
Citadelle, welche mit dem
FortPâté, mitten in dem hier 4 km
breiten
Strom, und dem gegenüberliegenden
Fort von
MédocBordeaux von der Seeseite deckt. hat einen Flußhafen und (1881) 3641 Einw.,
welche lebhaften
Handel mit
Wein,
Branntwein,
Obst und
Holz
[* 9] und ansehnlichen
Schiffbau treiben, ein
Collège
und eine Schiffahrtsschule.
Viele der nach
Bordeaux bestimmten oder von dort kommendenSchiffe
[* 10] gehen hier vor
Anker.
[* 11] Blaye ist das alte
Blavia (Blaventum), eine feste Stadt der Santonen im aquitanischen
Gallien. Im 4. Jahrh. wurden die Bewohner durch den heil.
Romanus zum
Christentum bekehrt. In der
Kirche des
Heiligen ward nach der
SageRoland, der
PaladinKarls d. Gr., mit seinem
Schwert
beigesetzt. 1451 wurde Blaye von
Dunois den Engländern entrissen. Hier wurde die Herzogin von
Berri nach
ihrer verunglückten
Unternehmung zu gunsten ihres
Sohns 1832-33 gefangen gehalten.
deBury (spr. blas' d'büri),AngeHenri, franz. Schriftsteller und gründlicher Kenner der deutschen Litteratur,
geb. zu
Avignon, studierte in
Paris
[* 12] und debütierte als Schriftsteller 1839 mit dem Gedicht
»Le
[* 13] souper chez le commandeur« in der
»Revue des
DeuxMondes«, worin er seitdem zahlreiche Gedichte, kritische
Versuche und anziehend
geschriebene
Studien über
Deutschland
[* 14] und seine Litteratur (zum Teil unter dem
NamenHansWerner) veröffentlichte.
Ferner lieferte
er eine
Übertragung des Goetheschen
»Faust« (14. Aufl. 1880) und den geistreichen
Versuch ȃcrivains et
poetes d'Allemagne« (Par. 1846, 2 Bde.),
wozu er durch wiederholten Aufenthalt in
Deutschland, namentlich in
Weimar,
[* 15] besonders befähigt war.
Als musikalischer Schriftsteller genießt Blaze de Bury bei seinen Landsleuten einen nicht unverdienten
Ruf; doch ist sein Standpunkt
heute ziemlich veraltet, und seine einschlägigen
Schriften, wie: »Les musiciens contemporains« (1856),
haben vorwiegend nur noch ein anekdotisches
Interesse. Von seinen übrigen, besonders neuern
Werken nennen wir: »Les Koenigsmark«, geschichtliche
Studie (1855);
sind bestimmt, die beim
Klempner,
Kupfer-,
Gold- und Silberschmied, dem
Kessel- und Brückenbauer
etc. vorkommenden
Arbeiten, die nur langsam und schwierig, zum Teil gar nicht mit der
Hand
[* 19] ausgeführt werden können, schnell
und sicher vorzunehmen. Sie zerfallen in solche zum Zerschneiden,
Lochen und Ausschneiden: Scheren,
[* 20]
Lochmaschinen,
Durchschnitte;