Main
klein.
mehr
für
Diplomatik ,
Sphragistik und
Heraldik wurde. Er starb daselbst 26. Aug. 1854. Zu seinen frühern
Schriften gehören einige sprachwissenschaftliche
Untersuchungen: »Die
deutsche Sprache im Großherzogtum
Posen «
[* 1 ]
(Bonn
[* 2 ] 1820);
»Die
Verwandtschaft der germanischen und slawischen
Sprachen « (das. 1822);
»Die doppelförmigen
Zeitwörter der deutschen
Sprache «
[* 3 ]
(Aachen
[* 4 ] 1837, Bd. 1).
Am bekanntesten wurde
aber Bernd durch seine
Arbeiten über Wappenkunde: »Allgemeine Schriftenkunde der gesamten Wappenwissenschaft« (Leipz.
1830-41, 4 Bde.);
»Wappenbuch der preußischen
Rheinprovinz «
[* 5 ]
(Bonn 1835, 2 Bde.; Nachtrag 1842);
»Die
Hauptstücke der Wappenwissenschaft«
(das. 1841-49, 2 Bde.),
sein Hauptwerk;
»Die drei deutschen
Farben und ein deutsches
Wappen «
[* 6 ] (das. 1848);
»Handbuch der Wappenwissenschaft«
(Leipz. 1856).
2) Bernd von
Guseck , s.
Berneck .
Königsberg
* 8
Königsberg .
Karl
Gustav ,
Schauspieler , geb. 2. Nov. 1830 zu
Berlin ,
[* 7 ] wurde im Juli 1848 als
Eleve des Hoftheaters angenommen,
allein im folgenden Jahr wieder entlassen. Berndal blieb zunächst in
Berlin und spielte in dem ersten und ältesten Liebhabertheater
Urania . Im April 1851 engagierte ihn
Direktor Woltersdorf für
Königsberg .
[* 8 ] 1852 begab sich Berndal nach
Stettin ,
[* 9 ] gastierte im Mai 1853 am königlichen
Theater in
[* 10 ]
Berlin im
Fach der jugendlichen
Helden und
Liebhaber und wurde im Mai 1854 erst
auf drei, dann auf zehn Jahre und 1866 auf Lebenszeit engagiert.
Schon 1855 ging in das ältere
Fach über und wurde nach
Hendrichs '
Abgang 1864 dessen Vertreter in den Heldenrollen.
Er gab 1857
Gastrollen in
Leipzig
[* 11 ] und
Mannheim ,
[* 12 ] später auch in
Köln ,
[* 13 ]
Magdeburg ,
[* 14 ]
Königsberg etc., überall mit der ehrendsten
Anerkennung . Seit 1873 wirkte er auch als
Lehrer der
Deklamation an der königlichen
Hochschule zu
Berlin . Er
starb 30. Juli 1885 in
Gastein .
Sein sonores
Organ , unterstützt von einer vollendeten, ungezwungenen Deutlichkeit der
Aussprache ,
vermochte sich den verschiedensten
Situationen anzupassen. Er hat sich in allen
Fächern versucht, aber, da er stets Fleiß
und ernstes
Studium aufwendet, sich selten vergriffen. Zu seinen besten
Rollen
[* 15 ] gehörten im
Fach der
Helden :
Tell ,
Götz ,
Karl
Moor ,
Percy ; im
Fach der
Charakterrollen : Burleigh ,
Oranien ,
Präsident v.
Walter ,
Philipp II.;
aus dem Bereich des
Konversationsstücks :
Hofrat
Reinhold ,
Dr .
Forster ,
Graf Schönmark,
Professor
Oldendorf ,
Advokat Destournelles u. a. Auch schrieb
er
»Ansichten über Errichtung einer dramatischen
Hochschule « (Berl. 1876).
Titel
Elemente zu
Berneck:
1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, 393 m ü. M.
2) Stadt im württemberg. Schwarzwaldkreis, Oberamt Nagold
[2.775] Berneck Karl Gustav von
Vereinigte Staaten von
* 16
Wasserleitung .
1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken , 393 m ü. M., an der
Ölsnitz , die in der
Nähe in den
Weißen
Main mündet, in zwei engen Thalschluchten eingezwängt, 7 km vom
Bahnhof
Marktschorgast , hat ein Bezirksamt,
Amtsgericht , eine evang.
Pfarrkirche , Baumwollwaren- und Leinenfabrikation, Glasschleiferei, Steinhauerei, Perlenfischerei,
eine
Wasserleitung ,
[* 16 ] eine Badeanstalt
[* 17 ] mit Molkenkur und
Fichtennadelbad und (1880) 1404 Einw. Die
schöne Umgegend (3 Burgruinen) machen Berneck zu einem gesuchten klimatischen
Kurort . - Berneck kam 1338 an die
Burggrafen von
Nürnberg ,
[* 18 ] litt 1431 sehr durch den Hussitenkrieg und wurde 1460 im
Krieg des
Markgrafen
Albrecht
Achilles mit
Herzog
Ludwig in
Bayern
[* 19 ] von
den
Böhmen ,
[* 20 ] den
Bundesgenossen der
Bayern , fast ganz zerstört.
Vgl. Förtsch, Berneck,
Kurort und Badeanstalten
etc.
(Reichenbach
[* 21 ] 1884). -
2) Stadt im württemberg.
Schwarzwaldkreis ,
Oberamt
Nagold , am Kollenbach, mit (1880) 443 Einw. Aus einem Bergvorsprung
liegt
Schloß und unmittelbar dahinter Überreste einer
Burg ,
die
Graf
Eberhard II. von
Württemberg
[* 22 ] auf seinem
Zuge gegen die
Schlegler 1367 zerstörte.
Berlin-Dresdener Eisen
* 23
Berliner .
Karl
Gustav von, pseudonym
Bernd von
Guseck ,
Novellist und Militärschriftsteller, geb. 28. Okt. 1803 zu
Kirchhain
in der Niederlausitz, besuchte seit 1817 das
Berliner
[* 23 ] Kadettenhaus und trat 1820 als Kavallerieoffizier in die
Armee . Auf der
allgemeinen
Kriegsschule in
Berlin widmete er sich 1823-26 besonders dem
Studium der Geschichte und neuern
Sprachen , das er auch während seines Garnisonlebens fortsetzte. 1839 wurde er als
Lehrer der Geschichte an die
Divisionsschule
zu
Frankfurt
[* 24 ] a. O. berufen, später zum
Rittmeister und Mitglied der
Ober-Militärexaminationskommission sowie zum
Lehrer der
Taktik am Kadettenhaus und der Geschichte der
Kriegskunst an der vereinigten
Artillerie - und
Ingenieurschule in
Berlin , 1856 endlich zum
Professor der
Mathematik an dieser Anstalt und zugleich zum
Major ernannt.
Seit 1862 in
Ruhestand versetzt, starb er 8. Juli 1871 in
Berlin . Bernecks novellistische
Arbeiten ruhen meist auf historischem
Hintergrund , erregten aber aus Mangel an leitenden
Ideen kein dauerndes
Interesse . Eine Anzahl der in
Taschenbüchern
und
Zeitschriften zerstreuten
»Novellen und
Erzählungen « sammelte er selbst (Leipz. 1837, 3 Bde.);
andre sind in seinen Werken: »Schaumperlen der Gegenwart«
(Bunzlau
[* 25 ] 1838),
»Vom
Born der
Zeiten « (Berl. 1844, 3 Bde.),
»Wildfeuer« (das. 1845, 2 Bde.),
»Girandola« (2. Aufl., Leipz.
1859),
Geschichtskarten von D
* 26
Deutschland .
»Im
Herzen von
Deutschland «
[* 26 ] (Berl. 1869, 2 Bde.)
enthalten. Von seinen
Romanen nennen wir: »Die Stedinger« (Leipz. 1837);
»Das
Erbe von
Landshut «
[* 27 ]
(Kottbus
1842, 2 Bde.);
»Der Sohn der
Mark « (Frankf. a. O. 1848);
»Salvator «
(Brem . 1851, 2 Bde.);
»Die
Hand
[* 28 ] des
Fremden « (Leipz. 1857, 2 Bde.);
»Der erste
Raub an
Deutschland «
(Jena
[* 29 ] 1862, 4 Bde.);
»Deutschlands
[* 30 ]
Ehre 1813« (das. 1864, 3 Bde.);
»Katharina von
Schwarzburg «
[* 31 ] (Leipz. 1868, 3 Bde.);
»Der
Graf von der
Liegnitz «
[* 32 ]
(Jena 1869, 3 Bde.).
Auch lieferte er mehrere
Trauerspiele
(»Jakobäa « , 1853),
die
Texte zu
Kreutzers
Opern »Die Hochländerin« und »König
Konradin « und übersetzte unter anderm
Dantes »Göttliche
Komödie « (Stuttg. 1840). Seine militär. Werke sind:
»Elemente der
Taktik « (6. Aufl., Berl. 1870);
»Geschichte der
Kriegskunst « (3. Aufl., das. 1867);
»Buch der
Schlachten «
[* 33 ] (Leipz. 1856) u. a.
Albert
Friedrich , namhafter
Kriminalist , geb. 30. Nov. 1818 zu
Strasburg in der
Ukermark , studierte zu
Berlin
Jurisprudenz
und
Philosophie , habilitierte sich daselbst als
Privatdozent für die strafrechtlichen
Disziplinen und ward 1848 außerordentlicher, 1861 ordentlicher
Professor der
Rechte . Unter seinen zahlreichen
Schriften ist am bekanntesten sein »Lehrbuch des deutschen
Strafrechts « (Leipz.
1857; 13. Aufl., das. 1884). Es hat in der Zeit der Zerklüftung der
deutschen Rechtszustände, die gerade auf dem Gebiet des
Strafrechts so empfindlich war, der deutschen Strafrechtswissenschaft
einen
Mittelpunkt geschaffen und ist ins
Griechische ,
Russische ,
[* 34 ]
Polnische und
Serbische übersetzt worden.
Außerdem sind hervorzuheben: »Die
Lehre
[* 35 ] von der
Teilnahme am Verbrechen « (Berl. 1847);
»Abschaffung der
Todesstrafe «
(Dresd .
1861);
»Die Strafgesetzgebung in
Deutschland von 1751 bis zur Gegenwart« (Leipz. 1867);
»Lehrbuch des deutschen Preßrechts«
(das. 1876);
»Die Orientfrage« (Berl. 1878).
Auch hat Berner außer zahlreichen Abhandlungen für juristische
Zeitschriften den größten Teil des
Völkerrechts für
Bluntschlis »Staatswörterbuch« bearbeitet.
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Fortsetzung Berner:
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