Handel, so daß es jedenfalls geraten ist, die Verbrennungsprodukte abzuführen.
Berücksichtigt man, daß bei der Beleuchtung mit Argandbrennern für 100 Kerzen praktisch 1-1,5 cbm Leuchtgas erforderlich ist, so liefert
die gewöhnliche Gasbeleuchtung erheblich mehr Wärme als die Ölbeleuchtung, was um so weniger angenehm sein kann, als sich
gleichzeitig auch mehr Kohlensäure, namentlich aber, was meist übersehen wird, weit mehr Wasserdampf
bildet, welcher die Luft besonders schwül macht. Von den Kerzen sind solche aus Talg am unvorteilhaftesten. Bei Arbeitslampen
kommt außer dieser Gesamtwärme noch die strahlende Wärme in Betracht, welche bei der von Schuster u. Baer in Berlin konstruierten
hygieinischen Normallampe, deren Cylinder in einem zweiten, weitern Cylinder steckt, erheblich vermindert
wird.
Aus den angegebenen Daten geht hervor, daß da, wo es namentlich auf Billigkeit ankommt, Solaröl und Erdöl zu verwenden sind;
gewöhnliche Gasbeleuchtung ist teurer und verunreinigt bei starker Wärmeentwickelung die Luft mehr, ist aber bequemer und
namentlich für größere Räume schöner, wird daher auch ferner vielfach verwendet werden, wo sie nicht
durch das elektrische Glühlicht verdrängt wird. Rüböl und Kerzen können nur in seltenen Fällen in Frage kommen. Wo es die
sonstigen Umstände gestatten, ist jedenfalls die Beleuchtung mit sogen. Regenerativbrennern und Abführung der Verbrennungsprodukte
oder die elektrische Beleuchtung, namentlich mit Glühlampen unter Mitverwendung von Akkumulatoren, welche ein ruhiges
und angenehmes Licht geben, allen andern vorzuziehen, da sie die Luft nicht verunreinigen und die geringste Wärme erzeugen.
[* ] in der Malerei die Art und Weise, in einem Gemälde Licht und Schatten zu verteilen. Die Beleuchtung gibt dem Gemälde
seine Haltung und Einheit, und es wurde daher erst nach der strengen Durchführung derselben durch die Gebrüder
van Eyck die Ausbildung des echten malerischen Stils möglich. Eine besondere Art der Beleuchtung ist das Helldunkel (s. d.). Gewöhnlich
versteht man unter Beleuchtung eines Gemäldes nicht das einfache Tageslicht, sondern besondere Effekte, die durch
Sonne, Mond, Kerzenlicht, Feuersbrünste etc. hervorgebracht werden. Correggio, Rembrandt und seine Schule, A. van der Neer, Schalcken,
Claude Lorrain u. a. haben sich hierin ausgezeichnet.
[* ] medizinische. Das Bedürfnis, die
Krankheiten innerer Organe und zunächst der zugänglichen Körperhöhlen
einer direkten Beobachtung zu unterwerfen, hat im Lauf der Zeit zu Erfindung zahlreicher Beleuchtungsapparate
geführt, bei denen die Lichtquelle entweder außerhalb des Körpers bleibt, oder selbst an die zu beleuchtende Stelle hingeführt
wird. Die Apparate ersterer Art lassen durch Spiegel oder einfache weiße Metall- oder Milchglasröhren Licht in eine tiefer
gelegene Körperstelle einfallen und bringen dem Beobachter die erhellte Stelle direkt zur Anschauung.
Auf diesem Prinzip beruhen die kleinen, trichterförmigen Ohrenspiegel, welche Licht gegen das Trommelfell leiten, die ähnlich
einfachen Nasenspiegel, die Milchglas- und Metallspekula für Beleuchtung der Gebärmutter und die mit Griffen versehenen metallenen
gebogenen Rinnen, von denen mehrere zugleich eingeführte Mastdarm-Inspektion ermöglichen. Gleichfalls auf Benutzung einer
Lampe beruhen der Kehlkopfspiegel und der Augenspiegel, aber bei ersterm sieht man nicht mehr die Verhältnisse
der Stimmbänder und der Rachenorgane direkt, sondern im umgekehrten Bild, welches in dem am Stiel eingeführten Metallspiegel
entsteht, und im Augenspiegel sieht man entweder das durch die Kristalllinse vergrößerte Bild des Augengrundes oder gleich
wie beim Kehlkopfspiegel, ein umgekehrtes Bild, welches im Brennpunkt einer vorgehaltenen Konvexlinse zu
stande kommt.
Die Bilder, welche hier durch Spiegel oder Linsen in das Auge des Beobachters gelangen, machen vorher einen Umweg, und man sollte
annehmen, daß man durch ähnliche Mittel auch noch tiefere und entferntere Körperhöhlen, z. B. die Speiseröhre und den
Magen, zur Anschauung bringen könnte. Hier ergibt sich aber die außerordentliche Schwierigkeit, daß
die Lichtquelle, d. h. die Lampe, außen bleibt und die Spiegel nicht gleichzeitig Licht in mehrfacher Brechung in die Tiefe
werfen und Bilder aus der Tiefe reflektieren können.
Aus diesem Grund hat der Wiener Instrumentenmacher Leiter, angeregt durch Nitze, eine größere Zahl von
Beleuchtungsapparaten konstruiert, welche die Lichtquelle selbst in enge und gewundene Kanäle einbringen lassen und durch
ein System von Linsen und Prismen das Bild nach außen leiten. Dieser Zweck wird im allen Fällen dadurch erreicht, daß durch
den Strom einer galvanischen Batterie eine Platinspirale zum Glühen gebracht wird, welche die