nahm. Infolge eines Sturzes vom Pferd, bei dem er beide Beine brach, mußte er sich amputieren lassen, unterlag aber der Operation
kurze Zeit darauf zu Basel,
wohin er sich der Luftveränderung wegen hatte schaffen lassen, An poetischen Erzeugnissen
hat Beddoes nur noch ein dramatisches Gedicht: »Death's jestbook, or the fool's tragedy«, hinterlassen, noch
wunderlicher als die frühern Werke, aber zugleich noch mehr als diese voll überraschender Geistesblitze. Sein dichterischer
Nachlaß erschien unter dem Titel: »Poems, with a memoir« (1851, 2 Bde.)
und enthält außerdem oben genannten »Death's jestbook« eine Reihe schwermutsvoller lyrischer Poesien und mehrere dramatische
Fragmente.
Vgl. Kelsall in der »Fortnightly Review«, Juli 1872.
(Bete, niederdeutsch s. v. w. Bitte, dann Gebot, Abgabe, lat. Petitio, Precaria), ehedem Bezeichnung für gewisse
Abgaben, welche die Landesherren von Städten, Höfen und freien und unfreien Landsassen, und zwar ursprünglich nur mit deren
Zustimmung, erhoben. Die Beden wurden besonders dafür in Anspruch genommen, daß der Landesherr die Landesverteidigung
mit seinen Mannschaften übernahm und das Aufgebot zum Reichsheer stellte. Ritterschaft und Geistlichkeit waren von Beden regelmäßig
befreit. Aus freiwilligen Leistungen wurden die Beden mit der Zeit regelmäßige Abgaben, wenn auch zur Kriegszeit noch besondere
Beden (Notbeden) erhoben zu werden pflegten. Aus den Beden entwickelten sich die direkten Steuern.
(spr. b'doh), Marie Alphonse, franz. General, geb. zu Vertou bei Nantes, trat, in der Militärschule
von La Flèche und dann in der von St.-Cyr gebildet, 1825 als Offizier in die Armee. Seit 1831 Kapitänadjutant des Generals
Gérard, wohnte er 1832 der Einnahme von Antwerpen bei. Im Dezember 1836 ging er als Kommandant eines Bataillons der Fremdenlegion
nach Algerien, beteiligte sich im Oktober 1837 an dem Zug
nach Konstantine und erhielt nach der Einnahme der Stadt das Kommando in
derselben. Im Oktober d. J. wurde er Oberstleutnant, im April 1838 Oberkommandant von Bougie, im Dezember 1839 Oberst
eines leichten Infanterieregiments. Im März 1840 beteiligte er sich mit Auszeichnung an der Expedition nach Scherschel. Im
Mai 1841 zum Brigadegeneral befördert, ward er im Februar 1842 vom Marschall Bugeaud mit der Direktion der militärischen und
politischen Angelegenheiten an der Grenze von Marokko betraut, schlug 21. März Abd el Kader, machte 1844 die
Reihe von Gefechten mit, welche 14. Aug. mit der Schlacht von Isly endete, und wurde im September zum Divisionsgeneral und Oberkommandanten
der Provinz Konstantine ernannt. Im Mai 1845 leitete er die Expedition von Aurês, unterwarf die rebellischen Stämme
und unterdrückte im Oktober d. J. den allgemeinen Aufstand in der Provinz Oran.
Nachdem er noch der Expedition von Bougie 1847 beigewohnt, ward er Generalgouverneur von Algerien, trat aber schon
im Oktober diesen Posten an den Herzog von Aumale ab. Zur Zeit der Februarrevolution war Bedeau auf Urlaub in Paris
und erhielt 24. Febr. von Bugeaud den Befehl über eine Angriffskolonne, die auf dem Boulevard die Insurrektion niederwerfen sollte.
Da er aber den Aufstand über Erwarten bedeutend fand, blieb er unthätig und nahm nach dem Sturz der Julidynastie von der provisorischen
Regierung den Oberbefehl über die Armee von Paris an. Während des Juniaufstandes befehligte er eine Abteilung
in der innern Stadt und wurde schwer
verwundet.
Vom Departement Unterloire in die konstituierende Nationalversammlung gewählt, wurde er zu deren Vizepräsidenten ernannt,
welches Amt er auch in der gesetzgebenden Versammlung, in der er Paris vertrat, bekleidete. Bedeau stimmte als Deputierter mit
der gemäßigten Rechten. Bei dem Staatsstreich vom wurde Bedeau mit Cavaignac und Lamoricière nach Mazas, von da nach
Ham gebracht. Nach seiner Freilassung genötigt, außer Landes zu gehen, lebte er zurückgezogen in Brüssel, bis er infolge
der Amnestie nach Frankreich zurückkehrte; er starb in Nantes.
Terrain, ein Terrain mit Wäldern, Weinbergen, Hecken, Ortschaften etc., welche die freie Umsicht und die Waffenwirkung
hindern, zum Fechten in kleinern selbständigen Abteilungen zwingen und den Gebrauch der Kavallerie und Artillerie beschränken.
(Occultatio), in der Astronomie das ganze oder teilweise Unsichtbarwerden eines Sterns für
die Beobachtung durch das Vortreten eines andern, der Erde näher stehenden Himmelskörpers. So kann der Mond die Sonne bedecken
und ebenso einen Planeten oder einen Fixstern, ein Planet kann einen andern Planeten oder einen Fixstern bedecken. Die teilweise
oder gänzliche Bedeckung der Sonne durch den Mond nennen wir eine Sonnenfinsternis (s. d.); die Bedeckungen der
Planeten unter sich sind ziemlich seltene Erscheinungen, ebenso die Bedeckung eines hellern Fixsterns durch einen Planeten; am häufigsten
sind Bedeckungen durch den Mond.
Bei jeder Bedeckung unterscheidet man zwei Momente, den des Eintritts (immersio) und den des Austritts (emersio); jener findet statt,
wenn ein Gestirn das andre zu bedecken anfängt, dieser, sobald das verdeckte Gestirn wieder hinter dem
verdeckenden hervorzutreten beginnt. Bei Himmelskörpern von bemerkbarem Durchmesser, wie bei Sonne und Mond, Mond und Planeten,
Planeten und Planeten, finden zwei Eintritte und zwei Austritte, innere und äußere (innere und äußere Berührung der Ränder),
statt.
Übrigens ist es klar, daß die Zeit und Dauer einer Bedeckung sowie die Stelle des Ein- und Austritts von der
Lage des Beobachtungsorts auf der Oberfläche der Erde abhängen; ja, es kann für einen Ort eine Bedeckung stattfinden, während für
einen andern die beiden Gestirne nebeneinander vorbeigehen. Der Astronom hat daher bei den Berechnungen
der Bedeckungen die Parallaxe (s. d.) zu berücksichtigen. Umgekehrt lassen sich Beobachtungen von Bedeckungen zur Bestimmung
der geographischen Länge des Beobachtungsorts gebrauchen. Nicht weniger dienen die Bedeckungen, welche der Mond verursacht,
zur nähern Bestimmung seines Laufs.
militärisch eine zum Schutz von Personen oder Sachen gegen feindliche Unternehmungen bestimmte Truppenabteilung.
Man spricht daher von einer Bedeckung des Hauptquartiers, eines Wagenzugs oder Gefangenentransports, einer Batterie (im Gefecht), hier
aber Partikularbedeckung genannt (s. Eskorte).
Im Seewesen Kriegsschiffe, welche Kauffahrtei- oder Transportschiffen zum Schutz
gegen Seeräuber oder andre Feinde beigegeben werden;
(Bettmund, auch unter den Namen Bauernmiete, Brautlauf, Bumede, Busenhuhn, Frauenzins, Schürzenzins, Freudengeld,
Hemdschilling, Mannthaler, Reitschoß u. a.