(Batildis,Balthilde, Baldechild oder Baudour),
Heilige, angelsächs. Fürstentochter, wurde von Seeräubern
nach
Frankreich entführt, daselbst Gemahlin des
KönigsChlodwig II., war nach dessen
Tod Reichsregentin für ihren minderjährigen
Sohn
Chlotar III. bis um 660 und starb in dem von ihr gestifteten
KlosterChelles.
(Bätes, bei den Landeseinwohnern Perkes oder
Certis, bei den Griechen wahrscheinlich Tartessos genannt), Hauptfluß
der altrömischen
ProvinzBätica in
Spanien;
[* 10]
(Batistleinwand,Battist; franz. Batiste; engl. Cambric),
die feinste, sehr dicht und fest gewebte weiße
Leinwand, deren
Name wahrscheinlich von dem indischen
WortBastas herzuleiten
ist, indem dieser feine
Stoff anfangs nur in
Ostindien
[* 11] fabriziert wurde. Man benutzt zu Batist den längsten, schönsten, feinsten
Flachs, den man besonders dazu baut, fertigt daraus durch Handspinnerei ein äußerst feines und
egales
Garn und webt ihn in etwas kühlen und feuchten
Räumen,
Kellern,
Souterrains, damit die
Fäden geschmeidig bleiben und
nicht brechen.
Der sogen. schottische oder
Batistmusselin besteht aus feinem
Baumwollgarn und wird weniger dicht als
Kattun gewebt; er hat
wegen der größern
Gleichheit seines
Fadens (Maschinengarn 90-110) ein schöneres Ansehen als der echte,
ist zwar weniger haltbar, aber auch bedeutend billiger und daher sehr beliebt. Er wird in
England,
Frankreich, in der
Schweiz,
[* 20] im sächsischen
Vogtland, in
Österreich
[* 21] und
Böhmen gefertigt. Man bedruckt ihn mit feinern
Dessins und benutzt ihn dann als
Sommerstoff zu Damenkleidern.
Als sich im folgenden Jahr die
Spuren wirklichen
Irrsinns zeigten, wurde er von seinen Verwandten nach
Wologda gebracht, wo
er noch 32 Jahre in völliger Geistesabwesenheit zubrachte und 7. Juli
(a. St.) 1855 starb. Batjuschkow, der sich an
Petrarca und
Tasso herangebildet hatte, ist hinsichtlich der Sprachentwickelung den besten russischen Schriftstellern beizuzählen;
er führte die altklassischen
Formen ins
Russische
[* 25] ein, übersetzte Tibull,
Petrarca,
Tasso,
Matthisson etc. und verlieh der russischen
Sprache
[* 26] einen bis dahin ungeahnten Wohlklang. Seine eignen Gedichte (gesammelt Petersb.
1850) bestehen in
Elegien,
Episteln,
Erzählungen und Liedern; eine der schönsten
Elegien ist die auf den
»TodTassos«, worin er prophetisch sein eignes
Schicksal besungen. Übrigens umfaßte die ganze litterarische Thätigkeit des
Dichters nur einen Zeitraum von zehn
Jahren (1810-20).
(franz., spr. -óng),Stock,
Stab,
[* 30] insbesondere der französischen
Marschälle als Zeichen
ihres Heerbefehls;
in der
Musik bei den
Franzosen Benennung der großen
Pausen von zwei und mehr
Takten. Bâton de mesure, Bâton de
chantre, der Taktstock, Dirigentenstab. Bâton sinistre, ein das
Wappen
[* 31] quer durchschneidender
Strich, welcher die uneheliche
Geburt
(Bastardise) des ersten Empfängers andeutet.