wird. Im Hafen, an welchem seit einigen Jahren Erweiterungsbauten vorgenommen werden, sind 1883: 607 Schiffe mit 114,814 Ton.
eingelaufen und 584 Schiffe mit 108,637 T. ausgelaufen. Die Wareneinfuhr betrug 20,940, die Ausfuhr 100,078 T. Barletta besitzt
ein Gymnasium und eine technische Schule. Etwa 7 km westlich von Barletta fand 216 v. Chr. auf dem sogen. Campo
del sanguine (»Blutfeld«) die Schlacht bei Cannä statt.
Joel, nordamerikan. Dichter, Staatsmann und politischer Schriftsteller, geb. 1755 zu
Reading in Connecticut, studierte die Rechte am Dartmouth und Yale College, wo er sich bereits durch mehrere Gedichte bekannt
machte. Im Unabhängigkeitskrieg diente er, nach sechswöchentlicher Vorbereitung, bis 1783 als Feldprediger.
Dann lebte er als Advokat und Redakteur einer Zeitung in Hartford, wo er die Wattssche Psalmenübersetzung für den Kirchengebrauch
bearbeitete und 1787 das Gedicht »The vision of Columbus« herausgab, das, von glühender Freiheitsliebe erfüllt, begeisterte
Aufnahme fand. Als Agent der Ohio-Landkompanie ging er 1788 nach Europa, um Ländereien anzubieten, ein Unternehmen,
das nicht wenig zu der raschen Gründung des Staats Ohio beitrug. Während seines Aufenthalts in London gab er 1791 den »Advice
to the privileged orders« (Bd. 1) und im nächsten Jahr
das Gedicht »The conspiracy of kings« heraus, zu welchem er durch den Bund der Kontinentalmächte gegen
Frankreich veranlaßt ward.
Zugleich richtete er ein Schreiben an den Pariser Nationalkonvent, worin er diesen aufforderte, das Königtum abzuschaffen.
Im Herbste d. J. vom Konstitutionsverein zu London nach Paris gesandt, fand er hier eine glänzende Aufnahme und wurde 1793 französischer
Ehrenbürger sowie Kommissar für das neuerworbene Savoyen. Dort schrieb er das beliebte komische Heldengedicht
»Hasty pudding«. Im J. 1795 ward er zum amerikanischen Konsul für Algier ernannt, wo er im Auftrag Washingtons Verträge mit
Algier, Tunis und Tripolis schloß und die Freilassung der noch in dortiger Gefangenschaft schmachtenden Nordamerikaner bewirkte,
wofür er den Dank seines Vaterlandes erntete. 1797 war er wieder in Paris.
Durch kaufmännische Spekulation reich geworden, kehrte er 1805 nach Amerika zurück und ließ sich bei Washington nieder, um
in ländlicher Zurückgezogenheit fortan ganz den Wissenschaften zu leben. Allein 1811 ernannte ihn Präsident Madison zum Gesandten
in Paris; als solcher starb er, von Napoleon I. zu einer Konferenz nach Wilna berufen, in Zarnawicze
bei Krakau. Von seinen Schriften sind noch die in Paris verfaßten »Letters to the citizens of the United States of America on
the system of policy« (1800) und das Gedicht »The Colombiad« (Philad.
1808; eine Erweiterung, aber keineswegs Verbesserung der »Vision of Columbus«) zu erwähnen.
(Barmekiden), die Nachkommen des Arztes und Priesters Barmak aus Balch in Chorasan, ein altpersisches Geschlecht,
welches durch das Talent und die Bildung einiger Mitglieder am Hof der Abbassiden eine ähnliche Stellung gewann wie die Majordomus
am Hof der Merowinger. Der Barmakide Chalid leitete den Bau von Bagdad; sein Sohn Jahja wurde unter Harun al Raschid
Großwesir, eine Würde, die auch auf seine Söhne überging. Indessen wurden sie durch ihre hohe Stellung dem Kalifen verdächtig,
und
als der Barmakide Dschafar, der vertrauteste Günstling Harun al Raschids, sich heimlich mit dessen Schwester vermählte,
ließ der argwöhnische Kalif unvermutet Dschafar hinrichten (803) und stieß die ganze Familie in Armut
und Elend. Diese Härte erregte unter dem Volk solche Unzufriedenheit, daß Harun al Raschid eine Zeitlang seine Residenz von
Bagdad in die feste Stadt Rakka verlegte.
Vgl. Weil, Geschichte der Kalifen, Bd. 2 (Mannh. 1848).
Heinrich Joseph, Klarinettist, geb. zu Potsdam, wurde 1804 vom Prinzen Louis Ferdinand
nach Berlin berufen, geriet 1806 in der Schlacht bei Jena in französische Gefangenschaft und wurde später erster Klarinettist
in München. Auf seinen Kunstreisen (seit 1809) erwarb er sich großen Ruf; eine derselben führte er in Gemeinschaft mit
K. M. v. Weber aus, der für Bärmann eine Reihe wertvoller Kompositionen für Klarinette schrieb. Er selbst verfaßte zahlreiche Solostücke
für sein Instrument sowie eine Klarinettenschule. Bärmann starb in München.
Hamburger Vorort, nahe bei Wandsbeck, mit schönen Gärten und Landhäusern, Gummiwaren-, Nähmaschinenfabrikation,
Schriftgießerei und (1880) 16,057 Einw.;
daselbst das Hamburger Werk- und Armenhaus, die Hamburger Irrenanstalt Friedrichsberg und das Pestalozzistift.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, im Thal der Wupper (160 m ü. M.)
zwischen anmutigen Höhen in einer Ausdehnung von 6 km von Elberfeld bis zum westfälischen Ort Langerfeld gelegen, an den Linien
Aachen-Düsseldorf-Holzminden und Düsseldorf-Dortmund der Preußischen Staatsbahn, macht durch seine schönen Straßen, darunter
die Alleestraße und mehrere in der Neuzeit entstandene, durch das frische Aussehen der Häuser, das bewegte Leben, die Ordnung
und Reinlichkeit, die herrlichen Parkanlagen einen wohlthuenden Eindruck.
Sie zerfällt in drei Hauptteile: Ober-, Mittel- (Gemark-) und Unterbarmen, die einst räumlich getrennt
waren, und von denen sich Oberbarmen aus Rittershausen, Wichlinghausen und Wupperfeld zusammengesetzt hat. An öffentlichen
Bauten bestehen 4 evang. und 1 kath. Pfarrkirche, wozu neuerdings einige kleinere evangelische Kirchen hinzugekommen sind,
und mehrere Gotteshäuser der Dissidenten. Im letzten Jahrzehnt sind das Rathaus, das Stadttheater, das Bankgebäude
neu entstanden.
Die Einwohnerzahl betrug 1816: 19,030, 1880: 95,941 Seelen, darunter 79,731 Evangelische, 15,165 Katholiken und 239 Juden. Barmen ist
eine der bedeutendsten Industriestädte des Deutschen Reichs (»das deutsche Manchester«),
beschäftigt über 20,000 Arbeiter
und erzeugt jährlich Produkte im Wert von etwa 120 Mill. Mk. Obenan in der Industrie steht die Fabrikation
der sogen. Barmer Artikel: Bänder, Kordeln und Besätze, welche den Weltmarkt beherrschen. Außerdem sind von Bedeutung: die
Knopffabriken, die mechanischen Webereien, die chemische und die Mühlenindustrie, die Türkischrotgarn- und andre Färbereien,
die Appreturanstalten und die Näh- und Eisengarnfabriken. Ferner fabriziert man gummielastische Waren, Wagengurte und Posamente,
Seiden- und Halbseidenwaren, Zanella und Rockstoffe, Lasting, Knopf- und Konfektionsstoffe, Teppiche, Seife,
gold-, silber-