Leute, gewöhnlich
Polen, welche zum
Tanzen und zu andern Kunststücken abgerichtete
Bären (Tanzbären,
meist
Ursus arctos) nebst
Affen,
[* 5]
Kamelen und andern
Tieren umherführen und unter
Trommel- u. Pfeifenbegleitung
sich produzieren lassen.
Bezeichnung eines faulen Nichtsthuers, der obendrein sein Äußeres vernachlässigt;
vielleicht von
den germanischen
Helden hergenommen, die, vom
Kampf heimgekehrt, der
Ruhe auf der Bärenhaut pflegten und
die kampflosen
Tage mit Nichtsthun verbrachten.
Daher »auf der Bärenhaut liegen«, s. v. w.
ein Faulenzerleben führen.
Insel im S. von
Spitzbergen, zwischen 74 und 75° nördl.Br. und unter 19° östl.
L. v. Gr. gelegen, merkwürdig durch das einzige
Lager
[* 9] der produktiven
Steinkohlenformation, welches im Polargebiet existiert.
Sie wurde 1596 von
Barents entdeckt, von
Keilhau 1827 geognostisch untersucht, vonL. v.
Buch (Berl. 1847) beschrieben und 1868 von
einer schwedischen Expedition aufgenommen. Danach bildet ihren nordwestlichen Teil eineHochebene mit
vielen kleinen
Seen. Im SO. erhebt sich der
Mount Misery bis 544 m. Die
Insel besitzt infolge ihrer eigenartigen
Lage (»im
Rachen
des
Golfstroms«) ein auffällig mildes
Klima:
[* 10] Jahresmittel -5,2° C. (Beecheyinsel unter 74° 41' nördl.
Br. -16° C.). S.
Karte
»Nordpolarländer«.
[* 11]
[* 14] (auch
Ochsen-,
Kuhmäuler genannt), die aus den
Entenschnäbeln, den Nachfolgern der spitzen
Schnabelschuhe,
[* 15] im Anfang des 16. Jahrh. hervorgegangenen
Schuhe, die, mit breiten
Sohlen, an der Seite und hinten kaum einen
Finger breit hoch waren, vorn aber aus einem mehrmals geschlitzten und unterpufften
Sack bestanden (s. Figur).
ein
Halbaffe von 25-30
cmLänge, mit großen
Augen und
Ohren, zu einer
Warze verkümmertem Zeigefinger, kaum wahrnehmbarem
Schwanz und langem, wolligem, im
Gesicht
[* 17] und auf dem
Rücken der
Hände und
Füße spärlich stehendem und sich verkürzendem Haarkleid;
das
Tier ist rostbräunlichgrau,
auf Unter- und Innenseite hellgrau, im
Gesicht, auf
Händen und
Füßen dunkelbraun. Es bewohnt das Land am
Alt-Calabarfluß,
über seine Lebensweise aber ist wenig bekannt.
Willem, berühmter holländ. Seefahrer, geboren um die Mitte des 16. Jahrh.,
lief 1594 von
Amsterdam
[* 20] mit zwei
Schiffen aus, um die
nordöstliche Durchfahrt nach
China
[* 21] aufzufinden. Er
erreichte 10. JuliNowaja Semlja, als dessen Entdecker er gilt, unter 73° 25' nördl.
Br. und setzte seine
Fahrt längs der
West-
und
Nordküste der
Insel fort, bis er in
Sicht der
Oranieninseln beim
Eiskap unter 77° nördl.
Br. vom
Eis
[* 22] an der Weiterfahrt gehindert
wurde. Auf der
Fahrt nach der inzwischen entdeckten Jugorstraße kam Barents abermals nach
Nowaja Semlja
und 19. Aug. an dessen Nordostspitze, die er das Ersehnte
Kap (Hoek van begeerte) taufte.
Abermals hinderten Eismassen sein Vordringen in die Karische
See; er fand im Eishafen der Südküste eine Zuflucht, wo er
mit seinen
Gefährten alle Bedrängnisse eines arktischen
Winters zu überstehen hatte. Da im nächsten Frühjahr 1597 ihr
Fahrzeug aus seiner Eisgefangenschaft nicht erlöst wurde, mußten sie es zurücklassen und in zwei offenen
Booten14. Juni um
das Ersehnte
Kap herum zunächst nach der
Petschora, dann nach
Lappland flüchten, wo holländische
Schiffe
[* 23] sie aufnahmen.
Fünf Teilnehmer an der Expedition waren aber den Qualen erlegen, darunter Barents 20. Juni, der an der
Küste¶