Lehrer der
Kunstschule, später zum Stadtbaumeister von
Paris
[* 1] ernannt, ward er 1860 mit der Leitung der städtischen Bauten
daselbst betraut. Er starb Baltard war ein trefflicher Konstrukteur, wie die gewaltige
Kuppel von
St.-Augustin auf dem
BoulevardMalesherbes beweist, mehr aber noch sein Hauptwerk, die
Halles centrales in
Paris, welche für
alle übrigen Markthallenanlagen mustergültig geworden sind.
(Balteum, lat.), bei den
Römern der
Gürtel
[* 2] über den
Hüften zum Festhalten des Gewandes, besonders der lederne
Wehrgürtel der
Soldaten und das Schwertgehänge derselben, welches über der
Schulter getragen wurde.
[* 4] (spr. báhltimor), die größte und wichtigste Stadt des
nordamerikan.
StaatsMaryland, liegt unter 39° 17' nördl.
Br. auf der Nordseite des Patapscoflusses (s.
Plan), der sich hier
zu einem bedeutenden
Strom ausweitet, 22 km oberhalb seiner Mündung in die
Chesapeakebai, 54 km nordöstlich von
Washington.
[* 5] Baltimore ist um eine an der Nordseite des Patapsco ausspringende
Bucht herumgebaut, steht auf einem wellenförmigen
Boden, der namentlich nach
NW. und
NO. hin aufsteigt (bis 119
m), und umfaßt in seinem
Grundriß ein
Areal von
ca. 30 qkm. Ein
kleines, von N. herkommendes Flüßchen,
Jones' Falls genannt, teilt den im N. und
NW. der genannten
Bucht gelegenen Stadtteil
in
Ost- und Westbaltimore, während auf der westlich an der
Bucht vorspringenden und im
FortMacHenry endenden
Halbinsel Südbaltimore
steht, dessen höchster
Punkt, Federal
Hill, nur 27 m ü. M. liegt. Baltimore bildet fast ein
Quadrat und ist von
Straßen von 20-40
m
Breite
[* 6] durchschnitten, die mit wenigen Ausnahmen von O. nach W. und von N. nach S. ziehen. Es ist
eine der wenigen
StädteAmerikas, in denen nicht sämtliche
Eisenbahnen die
Straßen entlang laufen.
Man hat hier zwei
Tunnels (zusammen 3328 m lang) gebaut, um durch sie vier der
Bahnhöfe
[* 7] miteinander zu verbinden. Unter den
öffentlichen
Plätzen sind als die belebtesten zu nennen: MonumentSquare, im
Mittelpunkt der Stadt, mit
dem
BattleMonument zur
Erinnerung an die Belagerung von 1814, mit einer sinnbildlichen
[* 4]
Figur der Stadt;
Charles und Baltimore
Streets sind die lebhaftesten Geschäftsstraßen. Erstere führt nach dem von
stattlichen Privathäusern eingefaßten
MountVermont, 30 m über dem
Hafen, wo sich eine dorische, mit
Marmor bekleidete
Säule erhebt, auf deren Gipfel eine
StatueWashingtons
steht. Im Innern führt eine Wendeltreppe auf eine
Galerie, welche eine der schönsten Aussichten über Stadt und
Umgegend gewährt. Das ganze, 1830 enthüllte Denkmal hat eine
Höhe von 65 m. Außerdem ist dem
Gründer der ersten
OddFellows-Logen
in
Amerika,
[* 8] Thom. Wildey, ein Standbild errichtet worden, und den genannten drei
Monumenten verdankt Baltimore seinen Zunamen
»MonumentalCity«.
Unter den öffentlichen
Parken ist der auf dem
DruidHill (113 m) im N. der Stadt gelegene, 275
Hektar große,
mit prächtigen Baumgruppen und reizenden Fernsichten, am anziehendsten. In ihm liegt eins der
Reservoirs der städtischen
Wasserwerke, welches 2240 Mill.
Lit.
Wasser enthält. Von mäßigerm
Umfang sind
PattersonPark (28
Hektar) im O. und die
Anlagen
auf dem FederalHill im S., wo während des
Bürgerkriegs ein
Fort stand. Die öffentlichen Gebäude und
außer ihnen viele Privatbauten sind zum Teil aus
Marmor oder
Granit ausgeführt.
Unter den zahlreichen
Kirchen zeichnen sich die katholische
Kathedrale durch ihre ungeschlachte
Größe, die »erste presbyterianische
Kirche« aber durch ihren 82 m hohen gotischenTurm
[* 9] aus. Erstere enthält eine große
Orgel und zwei schöne
Altargemälde. Außer diesen sind noch zu nennen die unitarische
Kirche mit klassischem
Portikus, die Methodistenkirche in
CharlesStreet, mit drei
Türmen, und die marmorne Hauptkirche der
Baptisten mit gotischem
Turm. Das 1875 vollendete Stadthaus
(CityHall)
[* 10] ist ein großartiger weißer Marmorbau mit 68 m hoher
Kuppel.
Die
Börse, mit ionischem
Portikus von weißen Marmorsäulen, beherbergt gleichzeitig die
Post- undZollbehörden. Stattliche
Gebäude sind ferner der Bundesgerichtshof (von
Granit), der städtische
Gerichtshof (von
Marmor und
Backsteinen), die nebeneinander
stehenden Gefängnisse der Stadt und des
Staats und die Getreidebörse. Die Zahl der Einwohner ist in
raschem Steigen begriffen. Während die Stadt 1800 erst 26,114 Einw. zählte, belief sich deren
Anzahl 1860 auf 212,418, 1880 aber auf 332,313 (darunter 54,901 Deutsche
[* 11] und 64,793
Irländer).
Dem
Bekenntnis nach bilden die verschiedensten protestantischen
Sekten die
Mehrzahl, aber die Katholiken sind so zahlreich,
daß man von Baltimore manchmal als von einer katholischen Stadt spricht. In der That ist sie
auch Sitz eines
Erzbischofs, der in den
Vereinigten Staaten
[* 12] den
Primat behauptet, und die Anzahl der katholischen Anstalten
ist sehr bedeutend. An Wohlthätigkeitsanstalten, öffentlichen wie privaten, ist Baltimore ungewöhnlich reich. Dahin
gehören: vier
Irrenanstalten, zahlreiche
Krankenhäuser (darunter das von
JohnHopkins gegründete am bedeutendsten),