2)
Alexander,
Mechaniker, geboren zu
Thurso in
Schottland, konstruierte 1841 einen vielfachen und 1843 einen ausgebildeten Typendrucktelegraphen
sowie einen Nadeltelegraphen. Den chemischen
Telegraphen
[* 11] suchte er zum telegraphischen
Kopieren von Buchdrucklettern, als wirklichen
Kopiertelegraphen, als Schreibtelegraphen mit zweizeiliger Punktschrift, zum Teil bei automatischer Stromsendung,
benutzbar zu machen. Auch um die elektrischen
Uhren
[* 12] erwarb er sich wesentliche
Verdienste. Bain starb im
Januar 1877 zu Broomhill
bei
Kirkintilloch in der
GrafschaftDumbarton.
(spr. behns), 1)
Edward, engl.
Publizist und Parlamentsmitglied, geb. 1774 zu
Ripon in
Yorkshire, schwang sich
vom Druckergehilfen bis zum
Herausgeber des
»Leeds
[* 13] Mercury« empor und erwarb sich als einer der Hauptvertreter
des Liberalismus im nördlichen
England einen bedeutenden
Namen. Von 1833 bis 1841 Mitglied des
Unterhauses für
Leeds, that
er sich als ein
Führer der protestantischen
Dissenters hervor. Er starb Bemerkenswert ist seine
»History of the wars of the French revolution« (Lond.
1814),
die er später zu einer »History of the reign of
George III.« erweiterte.
SeinLeben beschrieb sein Sohn
Edward Baines (Lond.
1851),
der 1859-74 ebenfalls für
Leeds Mitglied des
Unterhauses war und sich durch eine »History of the cotton manufacture
in
Great Britain« (das. 1835; deutsch von
Bernoulli, Stuttg. 1836) und ähnliche Werke über
Handel und
Gewerbe bekannt machte.
2) MatthewTalbot, brit. Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. 1799 zu
Leeds, war seit 1825 als
Anwalt thätig und wurde 1847 von der
Stadt
Hull
[* 14] ins
Parlament gewählt, wo er sich ein solches Ansehen erwarb, daß ihm
Russell 1849 das
Amt eines
Präsidenten der Armengesetzkommission übertrug und ihn zum Mitglied des
GeheimenRats ernannte. Dasselbe
Amt bekleidete er
auch unter dem
MinisteriumAberdeen. Unter
Palmerston ward er, der erste Dissenter, der einen Sitz im
Kabinett erhielt,
Kanzler
des Herzogtums
Lancaster. Er starb in
London.
3)Thomas, engl.
Maler und Forschungsreisender, beteiligte sich 1855-56 an
Gregorys Expedition in Nordaustralien, begab sich
darauf nach Südafrika
[* 15] und bereiste 1858-61 mit
Livingstone das Gebiet des
Sambesi, wie er denn auch zu dessen Reisewerk treffliche
Illustrationen lieferte. 1861-62 ging er mit
Chapman (s. d.) von der
Walfischbai zum
Ngamisee und zu den
Victoriafällen des
Sambesi, und 1869 besuchte er mit dem Mineralogen
Nelson die
Tati-Goldfelder und das Gebiet der
Matabele,
von deren König er sich die Erlaubnis zur Goldausbeute erwirkte. Auf einer neuen
Reise dorthin begriffen, starb er 1875. Er
schrieb: »Explorations inSouth-Western Africa« (Lond. 1864);
Giuseppe
Abbate, Musikhistoriker und Kirchenkomponist, geb. zu
Rom,
[* 17] erhielt seine erste
Bildung in
dem Seminario
Romano, wo er auch den Gregorianischen
Kirchengesang erlernte, und wurde noch als
Alumnus 1795 wegen seiner schönen
Baßstimme und seiner Fertigkeit im
Gesang in die päpstliche
Kapelle aufgenommen.
SeinLehrer im
Kontrapunkt
war Giuseppe Jannaconi (seit 1802).
Bald verbreitete sich Bainis
Ruf, so daß er schon 1804 zum päpstlichen Konzertdirigenten
ernannt wurde und 1810 von
Napoleon I. eine Einladung zum
Eintritt in die kaiserliche
Kapelle zu
Paris
[* 18] erhielt.
Diese wie auch die spätere
Berufung zum Generaldirektor der
Kirchenmusik im ganzen französischen Kaiserreich
lehnte ab und blieb in
Rom, wo er 1814 zum ersten
Kapellmeister der päpstlichen
Kapelle ernannt wurde und als solcher starb.
Bainis Hauptwerk sind die »Memorie storico-critiche della vita e delle opere di
Giovanni Pierluigi da
Palestrina«
(Rom 1828, 2. Bde.; deutsch von Kandler,
mit Anmerkungen von
Kiesewetter, Leipz. 1834; im
Auszug von Winterfeld, Bresl. 1832), die erste erschöpfende
Darstellung des
Lebens und Wirkens des genannten
Meisters nebst wichtigen Aufschlüssen über seine Vorgänger und Zeitgenossen.