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»Über die Philosophie und ihre Geschichte« (Jena 1811, 2. Aufl. 1820);
»Über die Philosophie meiner Zeit« (das. 1816);
Ȇber
die Hoffnung einer Vereinigung zwischen Physik und Psychologie« (gekrönte Preisschrift, Utr. 1821);
»System der Logik« (Leipz.
1828, ins Russische übersetzt 1831).
Bachmann, der am längsten auf dem Standpunkt der Kantschen Philosophie
ausharrte, geriet mit der Schule Hegels durch eine Schrift: Ȇber Hegels System und die Notwendigkeit einer nochmaligen Umgestaltung
der Philosophie« (Leipz. 1833),
in heftigen Streit, worüber Rosenkranz' Gegenschrift »Sendschreiben an K. F. Bachmann« (Königsb.
1834) und Bachmanns Antwort »Anti-Hegel« (Jena 1835) zu vergleichen sind.
[* ] (Motacilla L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Stelzen (Motacillidae),
kleine, schlanke Vögel mit geradem, schlankem, zusammengedrücktem Schnabel, welcher kürzer als der Kopf ist, mittellangen
Flügeln, in denen die dritte Schwinge am längsten ist, langem, schmalfederigem, abgestutztem Schwanz und ziemlich hohen, schlankläufigen,
langzehigen Füßen mit meist kurzen, an der Hinterzehe spornartig verlängerten Krallen.
Die weiße Bachstelze (Haus-, Wasserstelze, blaue Bachstelze, Klosterfräulein, Wippsterz, Ackermännchen, M. alba L., s. Tafel »Sperlingsvögel
I«)
[* ] ist 20 cm lang, 28 cm breit, auf der Oberseite grau, auf Hinterhals und Nacken samtschwarz, an der Kehle
und Oberbrust schwarz, auf der Stirn, Zügel, Halsseiten und der Unterseite weiß, auf den schwärzlichen Schwingen zweimal
licht gebändert, auf den mittelsten Steuerfedern schwarz, auf den übrigen weiß; das Auge ist dunkelbraun, Schnabel und Füße
sind schwarz. Im Herbst ist die weiße Kehle mit schwarzem Band eingefaßt.
Sie bewohnt ganz Europa bis zum hohen Norden hin, auch Grönland, Nord- und Mittelasien, weilt bei uns von Anfang März bis Oktober
und wandert bis Innerafrika; doch nehmen einzelne in Südeuropa, selbst in Deutschland Herberge. Sie meidet den
Hochwald und das Hochgebirge, siedelt sich sonst aber überall an und hält sich gern in der Nähe menschlicher Wohnungen sowie
an Gewässern auf. Sie ist beständig in Thätigkeit, läuft rasch und geschickt, fliegt leicht und schnell, meist niedrig
und hat einen einfachen Gesang.
Beim Gehen und auch, wenn sie ruht, wippt sie fortwährend mit dem Schwanz. Mit ihresgleichen hadert sie
gern und verfolgt Raubvögel sowie auch den Kuckuck mit großem Geschrei. Sie nährt sich von Insekten und deren Larven, die
sie am Wasser, auf Viehtriften und hinter dem pflügenden Landmann her aufsucht, nistet im April und Juni an Gebäuden, Mauer-,
Baum- und Erdlöchern, unter Wurzeln, auf Weidenköpfen etc. und legt 6-8 bläulich- oder grünlichweiße, grau punktierte
Eier (s. Tafel »Eier I«,
[* ]
Fig. 77), die das Weibchen allein ausbrütet.
Nach der zweiten Brut leben die Familien in innigem Verband und vereinigen sich vor der
Abreise mit andern zu großen Schwärmen.
In der Stube dauert die weiße Bachstelze meist nicht lange aus. Man muß sie entweder frei umherlaufen lassen,
oder ihr wenigstens einen geräumigen Käfig geben und für Badewasser sorgen. Am besten gedeiht sie bei Nachtigallenfutter.
Die graue (gelbe) Bachstelze (Gebirgs-, Wald-, Winterstelze, M. [Calobates] sulfurea Bechst.), 21 cm lang, 25,5 cm
breit, hat kürzere Flügel und einen längern Schwanz, ist oben aschgrau, unten schwefelgelb, mit schwarzer, im Herbst weißlicher
Kehle; das Auge ist dunkelbraun, der Schnabel schwarz, der Fuß hornfarben; das Weibchen ist unten weniger rein gefärbt.
Sie findet sich von Südschweden an südlich in ganz Europa, im größten Teil Asiens und Afrikas, bei uns
schon in den Vorbergen, im Süden nur im Gebirge. Sie ist ungemein zierlich und anmutig, zutraulich und singt angenehmer als
die vorige. Sie weilt bei uns vom Februar bis Oktober, nistet im April und Juli in Felsen- oder Erdlöchern, stets in der Nähe
des Wassers und legt 4-6 graue oder bläulichweiße, gelb oder grau gefleckte und gestrichelte Eier, welche
das Weibchen allein ausbrütet.
Die Schafstelze (gelbe Bachstelze, Rinder-, Triftstelze, M. [Budytes] flava L.), 17 cm lang, 25 cm breit, mit kürzerm Schwanz und geradem,
spornartigem Nagel an der Hinterzehe, ist am Kopf, Zügel, Nacken und Hinterhals aschblaugrau, am Rücken
olivengrün, an der Unterseite hochgelb, mit schmalem weißen Streifen über den Augen, weißer Querbinde auf den braunschwarzen
Flügeln und schwarzem Schwanz, in welchem nur die beiden äußersten Federn weiß sind. Das Auge ist braunschwarz, Schnabel und
Fuß sind schwarz. Sie bewohnt Europa, Mittelasien und Nordwestamerika, weilt bei uns vom April bis September
und geht im Winter bis Innerafrika. Sie nistet an Sümpfen, in Brüchen oder auf feuchten Wiesen und legt im Mai 4-6 schmutzig
weiße, gelblich oder braungrau, auch violett punktierte oder gestrichelte Eier (s. Tafel »Eier I«,
[* ]
Fig. 76), welche das Weibchen
in 13 Tagen ausbrütet; ihr Gesang ist noch ärmer als der der weißen Bachstelze.
(Bachtiari, auch Große Luren), ein Nomadenvolk in Persien, das die Hochlande des östlichen Luristan, besonders
das Gebiet des Karunflusses, bewohnt und unter eignen Häuptlingen lebt. Es zerfällt in drei Horden:
die Haft Leng, die Schacher Leng und die Dinaruni, deren jede wieder in einzelne Stämme geteilt ist. Ihre Zahl zusammen mit der
der Luren schätzt Houtum-Schindler auf 52,000 Familien zu 5 Personen. Die Sprache der Bachtijaren ist eine kurdische Mundart, die dem Neupersischen
nahe verwandt ist; ihre Religion ein äußerliches Bekenntnis des Islam.
Sie leben in Dörfern und werden als gastfrei und tapfer, aber auch als räuberisch und ungemein grausam geschildert. Die
Blutrache vertilgt ganze Geschlechter und wird durch keinen Eid beschwichtigt. Die Bachtijaren treiben lebhaften Handel mit Tabak, Galläpfeln,
Mastix, Gazu (Manna) und Pfeifenrohren aus Kirschbaum; ihr Hauptreichtum besteht aber in ihren Herden. Die
Häuptlinge haben despotische Gewalt; sie zahlen eine Steuer an die persische Regierung und stellen ihr Truppen.