in heftigen Streit, worüber
Rosenkranz'
Gegenschrift »Sendschreiben an K. F. Bachmann« (Königsb.
1834) und Bachmanns Antwort »Anti-Hegel«
(Jena 1835) zu vergleichen sind.
[* 6]
(MotacillaL.), Vögelgattung aus der
Ordnung der
Sperlingsvögel
[* 7] und der
Familie der
Stelzen (Motacillidae),
kleine, schlanke
Vögel
[* 8] mit geradem, schlankem, zusammengedrücktem
Schnabel, welcher kürzer als der
Kopf ist, mittellangen
Flügeln, in denen die dritte
Schwinge am längsten ist, langem, schmalfederigem, abgestutztem
Schwanz und ziemlich hohen, schlankläufigen,
langzehigen
Füßen mit meist kurzen, an der Hinterzehe spornartig verlängerten
Krallen.
Die weiße Bachstelze
(Haus-,
Wasserstelze, blaue Bachstelze,
Klosterfräulein, Wippsterz,
Ackermännchen, M. albaL., s. Tafel
»Sperlingsvögel
I«)
[* 9] ist 20
cm lang, 28
cm breit, auf der Oberseite grau, auf Hinterhals und
Nacken samtschwarz, an der
Kehle
und Oberbrust schwarz, auf der
Stirn,
Zügel, Halsseiten und der Unterseite weiß, auf den schwärzlichen
Schwingen zweimal
licht gebändert, auf den mittelsten Steuerfedern schwarz, auf den übrigen weiß; das
Auge
[* 10] ist dunkelbraun,
Schnabel undFüße
sind schwarz. Im
Herbst ist die weiße
Kehle mit schwarzem
Band
[* 11] eingefaßt.
Sie bewohnt ganz
Europa
[* 12] bis zum hohen
Norden
[* 13] hin, auch
Grönland,
Nord- und
Mittelasien, weilt bei uns von Anfang März bis
Oktober
und wandert bis Innerafrika; doch nehmen einzelne in Südeuropa, selbst in
Deutschland
[* 14]
Herberge. Sie meidet den
Hochwald und das Hochgebirge, siedelt sich sonst aber überall an und hält sich gern in der
Nähe menschlicher
Wohnungen sowie
an Gewässern auf. Sie ist beständig in Thätigkeit, läuft rasch und geschickt, fliegt leicht und schnell, meist niedrig
und hat einen einfachen
Gesang.
BeimGehen und auch, wenn sie ruht, wippt sie fortwährend mit dem
Schwanz. Mit ihresgleichen hadert sie
gern und verfolgt
Raubvögel
[* 15] sowie auch den
Kuckuck mit großem Geschrei. Sie nährt sich von
Insekten
[* 16] und deren
Larven, die
sie am
Wasser, auf Viehtriften und hinter dem pflügenden Landmann her aufsucht, nistet im April und Juni an Gebäuden,Mauer-,
Baum- und Erdlöchern, unter
Wurzeln, auf Weidenköpfen etc. und legt 6-8 bläulich- oder grünlichweiße, grau punktierte
Eier
[* 17] (s. Tafel
»Eier I«,
[* 18]
Fig. 77), die das Weibchen allein ausbrütet.
Nach der zweiten
Brut leben die
Familien in innigem
Verband
[* 19] und vereinigen sich
vor der
Abreise mit andern zu großen
Schwärmen.
In der
Stube dauert die weiße Bachstelze meist nicht lange aus. Man muß sie entweder frei umherlaufen lassen,
oder ihr wenigstens einen geräumigen Käfig geben und für Badewasser sorgen. Am besten gedeiht sie bei Nachtigallenfutter.
Die graue (gelbe) Bachstelze (Gebirgs-,
Wald-,
Winterstelze, M.
[Calobates] sulfureaBechst.), 21
cm lang, 25,5cm
breit, hat kürzere
Flügel und einen längern
Schwanz, ist
oben aschgrau, unten schwefelgelb, mit schwarzer, im
Herbst weißlicher
Kehle; das
Auge ist dunkelbraun, der
Schnabel schwarz, der
Fuß hornfarben; das Weibchen ist unten weniger rein gefärbt.
Sie findet sich von Südschweden an südlich in ganz
Europa, im größten TeilAsiens und
Afrikas, bei uns
schon in den Vorbergen, im
Süden nur im
Gebirge. Sie ist ungemein zierlich und anmutig, zutraulich und singt angenehmer als
die vorige. Sie weilt bei uns vom
Februar bis
Oktober, nistet im April und
Juli inFelsen- oder Erdlöchern, stets in der
Nähe
des
Wassers und legt 4-6 graue oder bläulichweiße, gelb oder grau gefleckte und gestrichelte
Eier, welche
das Weibchen allein ausbrütet.
Die
Schafstelze (gelbe Bachstelze,
Rinder-, Triftstelze, M.
[Budytes] flavaL.), 17
cm lang, 25
cm breit, mit kürzerm
Schwanz und geradem,
spornartigem
Nagel an der Hinterzehe, ist am
Kopf,
Zügel,
Nacken und Hinterhals aschblaugrau, am
Rücken
olivengrün, an der Unterseite hochgelb, mit schmalem weißen
Streifen über den
Augen, weißer Querbinde auf den braunschwarzen
Flügeln und schwarzem
Schwanz, in welchem nur die beiden äußersten
Federn weiß sind. Das
Auge ist braunschwarz,
Schnabel und
Fuß sind schwarz. Sie bewohnt
Europa,
Mittelasien und Nordwestamerika, weilt bei uns vom April bis
September
und geht im
Winter bis Innerafrika. Sie nistet an
Sümpfen, in
Brüchen oder auf feuchten
Wiesen und legt im Mai 4-6 schmutzig
weiße, gelblich oder braungrau, auch violett punktierte oder gestrichelte
Eier (s. Tafel
»Eier I«,
[* 18]
Fig. 76), welche das Weibchen
in 13
Tagen ausbrütet; ihr
Gesang ist noch ärmer als der der weißen Bachstelze.
Salzsee in der pers.
ProvinzFarsistan, 75 km östlich von
Schiraz, erstreckt sich in geringer
Breite
[* 20] von
NW.
nach SO., je nach der Wasserfülle, 120 km weit und darüber und ist ohne Abfluß. Im
Sommer trocknet er zum großen
Teil aus, so daß das (sehr feine und in ganz
Farsistan gebrauchte)
Salz,
[* 21] mit welchem der
Boden inkrustiert ist, gesammelt werden
kann.
Sie leben in Dörfern und werden als gastfrei und tapfer, aber auch als räuberisch und ungemein grausam geschildert. Die
Blutrache vertilgt ganze
Geschlechter und wird durch keinen
Eid beschwichtigt. Die Bachtijaren treiben lebhaften
Handel mit
Tabak,
[* 24]
Galläpfeln,
Mastix, Gazu
(Manna) und Pfeifenrohren ausKirschbaum; ihr Hauptreichtum besteht aber in ihren
Herden. Die
Häuptlinge haben despotische
Gewalt; sie zahlen eine
Steuer an die persische
Regierung und stellen ihr
Truppen.
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