s. v. w. schwefelsaures
Zinkoxyd oder
Chalcedon mit augenartigen
Zeichnungen oder
Cuprum
aluminatum
(Lapis divinus,
Heiligenstein,
Kupferalaun), eine zusammengeschmolzene Mischung aus je 16 Teilen
Kupfervitriol und
Salpeter, 17 Teilen
Alaun
[* 6] und 1 Teil
Kampfer, bildet eine hellbläuliche
Masse, riecht schwach nach
Kampfer und dient in
Lösung
wie das schwefelsaure
Zinkoxyd als Augenwasser. - In der
Medizin versteht man unter
Augen- oder
Thränensteinen
krankhaft entstandene, wesentlich aus
Kalksalzen zusammengesetzte kleine
Konkremente von unregelmäßiger Gestalt, welche in
dem Ausführungsgang der Thränendrüse sowie im Thränensack und dessen Anhängen vorkommen, dort eine fortwährende Reizung
unterhalten und deshalb auf operativem Weg entfernt werden müssen. Auch in denGängen der
Talgdrüsen
der Augenlider
(Meibomsche Drüsen) kommen zuweilen steinige
Massen vor, welche durch Eindickung und Verkreidung des Drüsensekrets
entstehen.
(Nystagmus), eine unwillkürliche, fortwährend zitternde
Bewegung der
Augen, welche in horizontaler
Richtung,
zuweilen mit gleichzeitiger
Rotation um die
Sehachse, sehr selten in vertikaler
Richtung, endlich auch mit
diagonal gerichteten
Schwingungen stattfindet. Das Augenzittern ist meist angeboren oder im frühsten Kindesalter erworben und scheint
namentlich zur
Schwachsichtigkeit in genetischer Beziehung zu stehen, wenn auch unbedingt noch andre wesentliche
Ursachen mitwirken.
Eine besondere
Gruppe von Augenzittern kommt als
Berufskrankheit bei
Bergleuten vor und ist in ätiologischer, genetischer
und formeller Beziehung von der andern wesentlich verschieden. Nur
Bergleute, welche im
Dunkeln als
Häuer ihre
Arbeit verrichten,
werden von dieser Erkrankung der Augenmuskeln befallen. Sobald sie einige Zeit in der
Grube gearbeitet haben, schwirrt alles
um sie herum hin und her, besonders aber tanzt die Grubenlampe hin und her und macht kreisförmige
Bewegungen.
Zu gleicher Zeit klagen sie über Eingenommenheit des
Kopfes und über Schwindelanfälle.
Auch außerhalb der
Grube treten diese
Erscheinungen auf, wenn der
Blick im
Dunkeln auf einen hellen Gegenstand, z. B. auf eine
eben angezündete
Lampe
[* 11] oder auf den
Mond,
[* 12] gerichtet wird.
Beim höchsten
Grad von Augenzittern gehen die
Patienten
mit zurückgelegtem
Kopf einher, um Scheinbewegungen und Schwindelzustände zu unterdrücken. Zugleich treten Zuckungen der
Muskulatur des
Gesichts, des
Schädels, des
Halses und des
Nackens auf. Die Entstehung dieser
Krankheit, welche den Bergmannsstand
schwer schädigt, ist in erster
Linie auf die mangelhafte
Beleuchtung
[* 13] des Arbeitsfeldes zurückzuführen,
auf die fast permanente Anstrengung, im
Dunkeln gewisse
Objekte deutlich zu erkennen bei liegender, häufig knieender Körperlage
mit stark gehobener, die Konvergenzstellung am wenigsten begünstigender Blickrichtung.
Häufig werden auch die
Hitze,
Feuchtigkeit und die unreine, mit schlechten
Gasen geschwängerte
Luft beschuldigt.
Patienten,
welche an anderweitigen Augenaffektionen litten, inklinieren für das Augenzittern; auch wird
die Entstehung desselben begünstigt durch anämische, gastrische und katarrhalische
Störungen. Die Behandlung erfordert
zuerst
Entfernung aus dem dunkeln Arbeitsfeld, ferner
Schutz vor grellem Sonnenlicht durch das Tragen einer blauen
Brille
[* 14] und
Stärkung der mangelhaften
Energie der einzelnen affizierten
Muskeln
[* 15] durch
Elektrizität.
[* 16] Bei
Anämischen sucht man den
allgemeinen Ernährungszustand zu heben. Auch Strychnininjektionen sind zu empfehlen.
(spr. ohscheh), 1)
LouisSimon, franz. Litterarhistoriker, geb. zu
Paris,
[* 17] war bis 1812 im
Ministerium
des Innern angestellt, wurde 1816 auf königlichen Befehl in die
Akademie gewählt und 1820 zum
Zensor ernannt, was ihm die
heftigstenAngriffe von seiten der liberalen
Presse
[* 18] zuzog. Seit 1826 beständiger
Sekretär
[* 19] der
Akademie,
suchte er, um einem quälenden
Leiden
[* 20] zu entgehen, den
Tod in den
Fluten der Seine Zuerst als Vaudevilledichter thätig,
arbeitete Auger seit 1804 an der »Décade philosophique«, dann am
»Journal de l'Empire« und am
»Journal général de
France«. Am meisten aber machte er sich verdient als
unermüdlicher
Herausgeber, Biograph und Kommentator vieler französischer Schriftsteller, besonders
Molières, wenn auch diese
Arbeit lange überholt worden ist. Besondere Erwähnung verdienen noch seine preisgekrönten
Lobreden auf Boileau und
Corneille
und die in der
»Biographie universelle« enthaltenen
BiographienMolières, Rabelais' und
Voltaires. Seine
Journalartikel und biographischen
Arbeiten sind zum Teil gesammelt unter dem
Titel: »Mélanges philosophiques et littéraires«
(Par. 1828, 2 Bde.).
2)
Hippolyte, franz. Romanschriftsteller und Theaterdichter, geb. zu
Auxerre, veröffentlichte seine ersten Werke, wie die
Romane aus dem russischen
Leben: »Marpha«,
»Boris«,
»Ivan VI«, unter
dem
NamenSaint-Hippolyte.
Später folgten: »Le
[* 21] prince de Machiavel« (1833);