[* 6] 1) in der
Botanik gleichbedeutend mit
Knospe, besonders solche
Knospen,
[* 7] aus welchen sich laubtragende
Zweige entwickeln
(s.
Knospe); - 2) in der
Architektur die in der Mitte von
Spiralen, insbesondere denjenigen der ionischen
Kapitäler, zum
Abschluß
der immer enger werdenden Windungen angebrachte kleine
Scheibe; Brückenauge, im Brückenbau eine über
den
Köpfen der Zwischenpfeiler gewölbter
Brücken
[* 8] zur
Verdunstung des Sickerwassers und Ersparnis von
Mauerwerk angeordnete
kreisförmige Öffnung der
Stirnmauer; - 3) s. v. w.
Öse, das verbreiterte, mit einer Öffnung zur
Aufnahme eines
Bolzens etc.
versehene runde Ende einer eisernen
Schiene, z. B. eines Kettengliedes;
Öse in der Weberlitze, s.Maillon;
- 4) in der Buchdruckerei die erhabene Bildfläche der
Type,
Linie,
Klammer etc., welche den
Druck abgibt, d. h. also derjenige
Teil, welcher nach dem
Druck als das
Bild der
Type auf dem
Papier erscheint.
in der griech.
Mythe Tochter des Aleos und der Neära, eines Königspaars zuTegea
in
Arkadien, war Priesterin der
Athene.
[* 9] Von
Herakles
[* 10]
Mutter geworden, verbarg sie ihr
Kind im
Tempel.
[* 11] Als die
Göttin deshalb
Unfruchtbarkeit
über das Land verhängte, ließ Aleos nach einem
Orakel das Heiligtum untersuchen und das gefundene
Kind auf dem Parthenischen
Berg aussetzen (s.
Telephos). Die Auge übergab Aleos dem Nauplios mit dem Auftrag, sie ins
Meer zu werfen;
aber gerührt von ihrer
Schönheit, geleitete sie Nauplios nach
Mysien zum König Teuthras, der die Verlassene an
Kindes Statt
annahm.
Ihr Sohn
Telephos, nachdem er herangewachsen, zog aus, seine
Mutter zu suchen, und kam, vom delphischen
Orakel unterrichtet,
nach
Mysien, wo Teuthras eben in einen schweren
Krieg verwickelt war.
Telephos half ihm; der gerettete
Fürst
versprach ihm dafür die
Hand
[* 12] seiner Pflegetochter Auge und das
Reich. Als sich diese jedoch, des
Herakles eingedenk, der Vermählung
mit einem Sterblichen widersetzte und im Brautgemach sogar mit dem
Schwerte drohte, erschien zwischen beiden, von den
Göttern gesandt, eine
Schlange,
[* 13] worüber erschrocken Auge das
Schwert fallen ließ.
Telephos ergreift dieses und zückt es auf
die Auge, als diese in der Todesangst laut den
Herakles anruft, woran
Telephos die gesuchte
Mutter erkennt
und sie in die
Heimat
zurückführt. Nach andrer
Sage trieb der
Kasten, in welchem Aleos die Auge mit
Telephos ausgesetzt hatte,
an die
Küste von
Mysien, und Teuthras nahm zur
Frau.
(Augias), König der Epeer in
Elis, Sohn des
Phorbas und der Hyrmine, nach andern des
Helios
[* 14] oder auch des
Poseidon
[* 15] und einer
Nymphe, erlangte Berühmtheit durch ein
Abenteuer des
Herakles (s. d.). Nachdem er mit
Ehren am
Argonautenzug teilgenommen, ließ er sich in
Elis nieder und scharrte teils durch Bedrückung seiner
Unterthanen, teils durch
Beraubung seiner Nachbarn
Reichtümer zusammen, die vorzüglich in
Pferden und
Rindern bestanden. In einem ungeheuern
Stall standen
ihm 3000
Rinder,
[* 16] deren
Mist seit geraumer Zeit sich aufhäufte.
Denselben in Einem
Tag wegzuschaffen, war nun eine
der zwölf
Arbeiten, die
Eurystheus dem
Herakles auferlegte.
Letzterer vollbrachte die Riesenarbeit; da ihm aber den ausbedungenen
Lohn verweigerte, überzog er ihn mit
Krieg, worin der
König mit seinen
SöhnenEurytos und Agasthenes getötet wurde. Das
Reich erhielt der allein übriggebliebene Sohn Phyleus,
weil er zur
Gerechtigkeit gegen
Herakles geraten, deshalb aber von dem erzürnten
Vater verbannt worden war. Nach andrer
Sage
starb Augeias an
Altersschwäche.
die Zeit, binnen welcher beim gewöhnlichen
Blinzeln die
Augen geschlossen sind. Da die
Eindrücke der Gegenstände
auf die
Netzhaut noch einige Zeit währen, nachdem sie nicht mehr gesehen werden, so sind wir uns der
Dauer eines Augenblickes in der
Regel gar nicht bewußt.
Daher Augenblick s. v. w. Zeitraum von unmerklich kleiner
Ausdehnung.
[* 19]
(Gramia,Lemositas), eine zähe, gelbliche
Substanz, welche in den Augenwinkeln besonders jüngerer und
kachektischer
Personen als
Sekret der
Schleimdrüsen, der sogen.
Caruncula lacrymalis am innern Augenwinkel
auftritt.
Als
Ursachen desselben sind alle äußern
Reize zu nennen, welche das
Auge treffen, z. B. scharfe und rauhe
Luft,
Staub,
Sand und andre fremde
Körper, obwohl durch keinen derselben regelmäßig eine Augenentzündung hervorgebracht wird und wir die
wesentlichsten, wahrscheinlich organischen Ansteckungsstoffe, welche so häufig
Ophthalmien erregen, überhaupt noch nicht
genau kennen. Eine auffallende
Neigung zu Augenentzündungen beobachtet man bei solchen
Subjekten, welche
an
Skrofeln,
Gicht,
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