Theoderich und nach dessen
Fall durch seinen Sohn Thorismund aufgehalten, worauf Attila sich in seine
Wagenburg zurückzog, wo
Aëtius
ihn nicht weiter angriff. Über 200,000
Krieger waren auf beiden Seiten gefallen, und die
Sage ließ die Erschlagenen noch
in den
Lüften fortkämpfen. Attilas
Kraft
[* 1] war aber durch diesen
Kampf so geschwächt, daß er nicht weiter
vordrang, sondern nach dem
Rhein und
Deutschland
[* 2] zurückkehrte. Aber schon 452 unternahm er eine neue Kriegsfahrt, über die
unbewachten Ostalpen drang er in
Italien
[* 3] ein.
Nachdem er
Aquileja zerstört hatte, fielen Altinum,
Concordia,
Padua,
[* 4]
Mailand
[* 5] und viele andre
Städte, und bereits schienen
Rom und
[* 6] ganz
Italien dem Feind preisgegeben, als Attila plötzlich in seinem Siegeslauf innehielt und sich zu Unterhandlungen
bereit finden ließ; im
Namen des
Kaisers erkaufte
PapstLeo I. um hohe Geldsummen den
Frieden, der Attila wegen
Seuchen und
Mangels in
seinem
Heer erwünscht war. Attila starb 453 bald nach seiner Rückkehr nach
Pannonien, nachdem er seine
Hochzeit
mit der Burgunderin Ildeco gefeiert, in der
Nacht darauf, entweder am
Schlag oder von der
Hand
[* 7] der Ildeco, welche dadurch den
Untergang ihres von Attila vernichteten
Volks rächte. Mit Attilas
Tod erlosch die Macht des hunnischen Weltreichs; gegen seinen
Sohn Ellak erkämpften die germanischen und Mythischen
Völker ihre Selbständigkeit durch eine
Schlacht
am
Fluß Netad in
Pannonien (s.
Hunnen).
Vgl.
Gibbon,
Leben des Attila (deutsch, Lüneb. 1797);
(Attes,Atys), ein ursprünglich in
Phrygien und
Lydien einheimisches, dem
Adonis (s. d.) verwandtes
göttliches
Wesen, der Liebling der
Kybele
[* 14] und als
Symbol der früh hinwelkenden Frühlingsblüte gefeiert. Nach der von
Pausanias
(7, 17) berichteten
Sage war Attis vom phrygischen
Zeus
[* 15]
(Manes?) und der Erdmutter durch wunderbare Mittelglieder (ein Zwitterwesen,
das die
Götter entmannten, und aus dessen abgeschnittenen
Schamteilen ein
Mandelbaum entstand, dessen
FruchtNana, die Tochter des Flußgottes
Sangarios, genoß, welche nun den Attis gebar) entsprossen.
Unter den
Hirten bei den
Ziegen des
Waldes aufgewachsen, gewinnt er durch seine
Schönheit das
Herz der Göttermutter
(Kybele,
Agdistis, Dindymene); aber auch die Königstochter von
Pessinus liebt den
Jüngling, und schon soll die
Hochzeit mit ihr gefeiert werden, als die eifersüchtige
Göttin unter den
Gästen erscheint,
Schrecken und Geistesverwirrung
ringsum verbreitend. In wilder Hast rennt Attis ins
Gebirge und entmannt sich unter einer
Fichte,
[* 16] in welche sein
Geist entweicht,
während
Veilchen seinem
Blut entsprießen.
Ihn suchend, irrt die
Göttin in wilder
Trauer im
Gebirge umher, bis sie ihn findet, worauf sie die
Fichte,
in welche sein
Geist entwichen ist, in ihre
Höhle trägt und unter ihr den Verstorbenen beweint. Als sie aber reuevoll um
die Wiederbelebung des Geliebten bittet, erlangt sie von
Zeus nur, daß sein Leib nie verwese und sein
Haar
[* 17] immer wachse.
SeinGrab befand sich auf dem
Berg Dindymos im Heiligtum der
Kybele, deren
Priester um seinetwillen verschnitten
sein mußten.
Der Kult des der bald auch in
Griechenland
[* 18] und in der ganzen
Alten Welt Eingang fand, gipfelte in dem Hauptfest, das ihm alljährlich
beim Anbruch des
Frühlings gefeiert wurde. Die ersten
Tage waren Trauertage: es wurde eine
Fichte (das
Symbol des Attis) gefällt
und, mit
Veilchen bekränzt, in feierlicher
Prozession in das Heiligtum der
Göttin getragen. Dann wurde der verirrte Attis mit
tobender
Musik und
Raserei in den
Bergen
[* 19] gesucht, wie ihn die
Göttin gesucht hatte.
Der dritte
Tag des
Festes war der Bluttag, d. h. der
Tag der
Entmannung und des
Todes des Attis, an dem sich die
Priester
(Galli) unter
wilden Wehklagen
Brust und
Arme verwundeten, worauf die Waschung des
Bildes der
Göttin und ein wildes Freudenfest die
Feier beschlossen.
Die griechisch-römische
Kunst stellt den dar als jugendlichen
Hirten von weichlicher
Bildung, mit der phrygischen
Mütze und dem Pedum
(Hirtenstab), oft auch die
Pinie und den
Widder zur Seite.
[* 23]Basis (attischer Säulenfuß), eine zuerst in der attischen
Abart des ionischen
Stils erscheinende Form des
Profils frei stehender
Säulen,
[* 24] welche aus zwei
Wülsten besteht, zwischen welche eine
Hohlkehle eingefügt ist. Diese drei
Teile ruhen auf einer viereckigen
Platte. Der untere
Wulst bildet nebst der
Hohlkehle die natürliche Vermittelung der verbreiterten
Grundfläche mit dem
Schafte, der obere
Wulst das notwendige Trennungsglied zwischen diesem
Schaft und der
Basis der
Säule (s.
Figur). Auch der romanische und gotische
Stil bedient sich dieser Form, indem er dieselbe mehr niederdrückt
und ausladet. Der erstere vermittelt den Übergang von der
Platte zu den kreisrunden
Wülsten gern durch vier an den untern
derselben angesetzte
Eckblätter oder