hochmütigen Schwestern auf das erniedrigendste behandelt wird, bis ihre Tugend und Schönheit die Liebe eines Königssohns gewinnt
und so den Sieg davonträgt.
Das Märchen bildet den Stoff von Platens satirischer Komödie »Der gläserne Pantoffel« und den Opern:
»Cendrillon« von Isouard und »Cenerentola« von Rossini;
auch von der bildenden Kunst wurde es vielfach zum
Gegenstand gewählt (neuerlich von M. v. Schwind).
eine in Verbindung mit vulkanischen Eruptionen auftretende Erscheinung, bei welcher oft große Quantitäten
Asche niederfallen, welche aus dem Krater bis zu bedeutender Höhe emporgeschleudert waren. Am bekanntesten
ist der Aschenregen, durch welchen im Jahr 79 n. Chr. die beiden Städte Herculaneum und Pompeji zerstört wurden; aber auch sonst sind
bedeutende Aschenregen beobachtet, wie im Jahr 1822, wo bei einem Ausbruch des Vesuv der ganze Aschenkegel in die Luft geschleudert wurde,
oder im Jahr 1835, wo der Vulkan Cosimina in Guatemala ungeheure Aschenmassen auswarf, welche durch den
obern Passat bis nach Jamaica (ca. 1500 km) fortgeführt wurden.
Auch in neuester Zeit sind mehrfache Fälle von Aschenregen beobachtet. Auf der Insel Dominica gibt es einen Vulkan, der sich in steter
Thätigkeit befindet, und aus welchem eine dichte, schwarze Wolke aufstieg, welche sich in Form
von Schlamm und Sand entlud, die gleichzeitig mit einem ununterbrochenen strömenden Regen niederfielen. Der Sand bestand zum
größten Teil aus Steinkörnern, unter welchen Labradorit, Sanidin, Pyroxen und Gips erkannt wurden. Hin und wieder waren auch
einige Körner Bleiglanz vorhanden.
Besonders merkwürdig war aber der vulkanische Staub wegen der zahllosen Kieskristalle, die er enthielt.
Bei verschiedenen vulkanischen Eruptionen ist die Asche sehr verschieden zusammengesetzt, da die Vulkane unter sehr verschiedenen
geognostischen Verhältnissen auftreten und die Asche, als von zerstörten Gebirgsmassen herrührend, aus verschiedenen Stoffen
besteht. Die Asche des Ätna z. B., welche niedergefallen war, hatte eine schwärzlichgraue
Farbe, war fein pulverig und enthielt Bruchstücke von Feldspat und Augitkristallen, kleinen Magnetkörnchen und eine große
Anzahl verschiedenfarbiger Glassplitter.
Der Name Asche kann nur insofern gerechtfertigt werden, als die bei vulkanischen Eruptionen ausgeworfenen Massen eine äußere
Ähnlichkeit mit Asche haben, wenn auch ihre Zusammensetzung eine vollständig verschiedene ist. Der Ausbruch
des Vesuv im April 1872 hat auch die Gelegenheit gegeben, den Einfluß der vulkanischen Asche auf die Vegetation zu untersuchen.
Man fand, daß die jungen Triebe von fast allen Pflanzen von der Asche gelitten hatten, und daß die Wirkung der einer Verbrennung
oder Vertrocknung glich, daß aber Einwirkungen wie von siedendem Wasser nicht beobachtet wurden, und
daß die ganze Störung der Gewebe wohl größtenteils als von dem reichlich gefallenen Kochsalz herrührend anzusehen sei.
Sohn Jakobs und der Silpa, Stammvater eines der zwölf israelitischen Stämme,
welcher bei der Verteilung Kanaans einen schmalen Landstrich, längs der
Nordküste vom Karmel bis Sidon,
erhielt.
eine Hauptgöttin der Phöniker, Personifikation der sprossenden, fruchtbringenden Natur, Seitenstück und
Gemahlin des Baal (daher auch Baaltis oder Baaleth genannt), deren Bild am Himmel der Mond war. In schattigen Hainen, auf grünen
Hügeln wurde ihr geopfert; befruchtende Quellen und Bäche waren ihr heilig, desgleichen immergrüne Bäume,
wie die Fichte und Cypresse, der Granatapfel (Bild der Fruchtbarkeit) und fruchtbare Tiere, namentlich die Fische. Ihr Dienst blühte
vorzüglich in Gebal Mabug (Hierapolis), wo sie Atargatis, zu Askalon, wo sie Derketo hieß, zu Hamath auf Cypern, zu Paphos. Als
Opfer brachte man ihr Tauben und Ziegenböcke dar, das liebste Opfer aber war ihr das der Jungfrauschaft,
daher sich an den Festen der Göttin die Töchter der Phöniker öffentlich preisgaben. Ihr Gegenstück war die Astarte (s. d.).
(Aschertag), der Mittwoch nach dem Sonntag Estomihi, der erste Tag der großen Fasten, so
genannt von dem in der katholischen Kirche an diesem Tag üblichen Gebrauch des Bestreuens des Hauptes mit Asche zum Zeichen der
Buße. Es wird die Asche von Palmen unter Gebet mit Weihwasser und Räucherung geweiht und vom Priester unter den Worten: »Memento
quia pulvis es et in pulverem reverteris« (»Gedenke,
daß du Asche bist und wieder zu Asche werden wirst«) den einzeln niederknieenden Gläubigen auf das Haupt gestreut.
[* ] (lat. Askania), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, an der Eine, welche unweit der Stadt in die
Wipper fällt, und an den Linien Halle-Grauhof-Löhne und Wittenberg-Aschersleben der Preußischen Staatsbahn, ist Sitz eines
Amtsgerichts u. einer Reichsbanknebenstelle, hat 3 evangelische (darunter die Stephanskirche)
und 1 kath. Kirche, 1 Realgymnasium, Fabriken für Wollwaren, Zucker, Eisenblech, Schwarz- und Weißblech-, Eisen- u. Papierwaren,
Maschinen, Kunstdünger, ferner Ziegelbrennerei, Mühlenbetrieb, Färberei, ein Kalisalzwerk, zwei Braunkohlengruben, Gas- und
Wasserleitung, bedeutenden Ackerbau, starke Samenzucht (Zuckerrüben-, Zwiebel-, Mohrrübensame) und (1880) 19,501
Einw., darunter 340 Katholiken und 170 Juden. In der Nähe eine Solquelle (Solbad Wilhelmsbad) und auf dem nahen Wolfsberg eine
Burgruine (s. Askanien). - Aschersleben ist zuerst um 1130 nachzuweisen, wird schon 1175 Stadt genannt, gehörte bis 1315 dem
Haus Anhalt und wurde 1322 nebst der Grafschaft dem Bistum Halberstadt einverleibt. Im J. 1540 fand die Reformation
Eingang in Aschersleben. Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt seitens beider Parteien viel zu leiden. Durch den Westfälischen Frieden
(1648) kam sie an Brandenburg, gehörte dann von 1807 an zum Königreich Westfalen, nach dessen Zerfall (1813) sie wieder preußisch
ward.
Paul, Botaniker, geb. zu Berlin, studierte daselbst 1850-55 Medizin und Naturwissenschaft, wurde 1860 Assistent
am botanischen Garten, 1865 auch Kustos am königlichen Herbarium, habilitierte sich an der Universität und ward 1873 zum Professor
ernannt. Ascherson begleitete Rohlfs 1873-74 als Botaniker während der Expedition nach der Libyschen Wüste und
unternahm im darauf folgenden Winter eine eigne Reise nach der Kleinen Oase daselbst. Er schrieb »Flora der Provinz