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2) Gustav Moritz, Graf von, Günstling Gustavs III. von Schweden, geb. zu Juva im finnischen Gouvernement Abo als Sprößling einer der angesehensten Familien Finnlands, Sohn des Generalmajors und Landeshauptmanns Baron Magnus Wilhelm Armfelt, trat noch jung in das schwedische Heer und gewann bald die vertraute Freundschaft König Gustavs III., den er 1780 zu Spaa genauer kennen lernte. Liebenswürdig, geistreich und aufopferungsfähig, aber auch ränkesüchtig und ehrgeizig, ward er Gustavs erklärter Günstling und seit dem Reichstag von 1786 von herrschendem Einfluß.
Zweimal rettete er während des Kriegs gegen Rußland (1788-90) dem von Verrätern umgebenen Monarchen Freiheit und Lehen. Als Gustav auf Anstiften Rußlands von seinen westlichen Nachbarn angegriffen wurde, sandte er Armfelt zu den treuen Dalekarliern. Armfelt bildete hier ein Korps von 18,000 Mann, schlug die Dänen und bestimmte sein ihm ganz ergebenes Heer, in die Nähe der Hauptstadt zu marschieren, um dem König während des Reichstags von 1789 zur Hand zu sein. Zum Generalmajor erhoben, unterzeichnete er den Frieden von Werelä, dem 1791 die Offensivallianz mit Rußland gegen die französische Revolution folgte.
Noch auf dem Sterbebett ernannte der König 1792 Armfelt zum Gouverneur von Stockholm und zum Mitglied der Regentschaft; allein der Bruder des Königs, Herzog Karl von Södermanland, später König Karl XIII., welcher Armfelt aus politischen und persönlichen Gründen mit unwürdigem Haß verfolgte, hob die letztere Bestimmung auf und übertrug um sich seiner zu entledigen, den Posten eines Gesandten zu Neapel. Bald darauf ließ er der sich in eine Verschwörung gegen des Herzogs Günstling Reuterholm eingelassen und sogar russische Hilfe angerufen hatte, des Hochverrats anklagen, in contumaciam zum Tod verurteilen und seine Güter konfiszieren, während Armfelt nach Petersburg entfloh und von der russischen Regierung in Kaluga interniert wurde.
Gustav IV. gab ihm 1799 Rang und Güter zurück und überhäufte ihn mit Gunstbezeigungen. Armfelt wurde zum Gesandten in Wien, 1805 zum Generalgouverneur von Finnland ernannt und focht 1806 und 1807 mit Auszeichnung in Pommern, 1808 mit weniger Glück in Norwegen. Nach dem Sturz Gustavs IV. 1809 zum Präsidenten des Kriegskollegiums ernannt, nahm er bereits 1810 den Abschied und zog sich durch seine Verbindung mit der Gräfin Piper neue heftige Verfolgungen zu. Er ging deshalb 1811 nach Petersburg, wo man ihn wegen seines Einflusses in dem 1809 an Rußland abgetretenen Finnland freudig aufnahm. Er wurde in den Grafenstand erhoben, zum Präsidenten des Komitees für die finnischen Angelegenheiten und zum Mitglied des Senats ernannt. Armfelt wirkte auf diesem Posten eifrig für das Beste seines Vaterlands, das ihm die Erhaltung seiner Privilegien sowie die Wiedervereinigung mit Altfinnland verdankte, dessen Bauern, widerrechtlich zu Leibeignen gemacht, auf seinen Bericht freigegeben wurden. Er folgte seinem neuen Souverän in den Feldzug von 1812, trug wesentlich zu dem wichtigen Friedensschluß mit der Türkei bei und weckte in Alexander I. zuerst die Ideen der Emanzipation Polens, der Wiedereinsetzung des Hauses Bourbon sowie der Souveränität des römischen Papstes. Armfelt starb plötzlich zu Zarskoje Selo Er sprach und schrieb mit Leichtigkeit fast alle Sprachen Europas. Eine Selbstbiographie Armfelts findet sich in »Handlingar rörande Sveriges historia« (Stockh. 1830, deutsch in den »Zeitgenossen«). - Sein Sohn Gustav Magnus, geb. 1792, trat 1812 in russische Kriegsdienste, starb als Generalleutnant und Inspektor der finnischen Nationaltruppen.