(Arraninseln), drei
Inseln an der Mündung der Galwaybai
(Irland), zusammen 47 qkm (0,85 QM.) groß mit 3163 Bewohnern.
Die größte derselben (Inishmore oder Aranmore) ist 108 m hoch, fällt nach dem Atlantischen
Ozean zu in steilen
Felsen ab
und ist reich an keltischen Altertümern.
Bei hellemWetter
[* 2] ist von hier aus die Zauberinsel Hy Brysail
sichtbar, das
Paradies der heidnischen
Iren.
Auf alten
Karten erscheint diese fabelhafte
Insel unter den
Namen Brasil oder O'Brasil.
S. auch
Arran.
(spr. -chues),Stadt in der span.
ProvinzMadrid,
[* 3] am
Tajo, 37 km südlich von
Madrid und an derEisenbahn
nach
Alicante gelegen, ein offener, reinlicher, fast in holländischer Art erbauter
Ort mit rötlichen Backsteinhäusern und
Alleen in den
Straßen und (1878) 8154 Einw. Aranjuez ist berühmt als
Frühlingsresidenz des spanischen
Hofs. Das schöne
Schloß (sitio) wurde unter
Philipp II. durch
Juan deHerrera erbaut, enthält
Gemälde von
Giordano, prächtige
Tapeten, viele Kunstschätze und ist von großen, mit Marmorfontänen
geschmückten
Gärten und ausgedehnten
Park- und Waldanlagen voll herrlicher Laubholzbestände, deren dichte
Schatten
[* 4] den
Ort
in den ersten Frühlingsmonaten zum angenehmsten Aufenthalt machen, umgeben.
Innerhalb des
Parks, welcher durch den
Tajo und den benachbarten
Jarama bewässert wird, liegt die
Casa del
Labrador (Bauernhütte), eine prächtig ausgestattete, von
Karl IV. aufgeführte
Villa. Zur Zeit der Anwesenheit des
Hofs zählte
Aranjuez früher über 20,000 Einw.; in der spätern
Jahreszeit wird seit jeher der Aufenthalt daselbst wegen der
Fieber, welche
die niedrige, sumpfige
Lage des
Orts hervorruft, vermieden. Im
Schloß befindet sich jetzt eine landwirtschaftliche
Schule. Die Umgebung bildet die königliche
Domäne Aranjuez mit großen Waldbeständen, Weingärten,
Wiesen und
Salinen. Aranjuez versorgt
Madrid mit
Gemüse und
Erdbeeren. In Aranjuez wurde jene
Verschwörung angezettelt, in deren
FolgeGodoy von Anhängern des
KronprinzenFerdinand in seinem
Palast überfallen und festgenommen wurde und König
Karl IV. zu gunsten
Ferdinands abdankte.
(Valle de Aranthal), schönes Pyrenäenthal in der span.
ProvinzLerida, das sich an die Ostseite der Maladettagruppe
anlehnt und, von der obern
Garonne durchrauscht, gegen
Frankreich öffnet. Es wird von etwa 13,000
Menschen (in 30
Orten mit 70
Kirchen)
bewohnt, welche
in sehr ärmlichen Verhältnissen leben, Holzhandel und Maultierzucht treiben, und hat
Viella (mit 950 Einw.), fast 900 m ü. M., zum
Hauptort. 4 km unterhalb Bosost (mit 400 Einw., die sich durch originelle echt spanische
Tracht auszeichnen) liegt der Badeort
Les, mit altem
Schloß und einer Schwefeltherme (31° R. und 0,0171Sulfur.). Das Aranthal kommuniziert durch
den sogen.
Port deViella (mit einem
Hospiz in 2505 m
Höhe) mit dem südlicher gelegenen
Thal
[* 5] des Noguera-Ribagorzana.
(spr. ärranj), 1) János, ungar. Dichter, geb. zu
Groß-Szalonta im
BiharerKomitat, besuchte 1832-36 das
Kolleg zu
Debreczin,
[* 6] bekleidete dann eine Lehrerstelle
in seiner Vaterstadt und wurde 1840 zum zweiten
Notar des
Komitats ernannt. Als Dichter gewann er bald darauf einen
Preis der
Kisfaludy-Gesellschaft mit dem anonym erschienenen Werk »Die verloren gegangene
Verfassung« (1843),
einem komischen
Epos, worin das
Treiben bei den Komitatswahlen von der humoristischen Seite geschildert
wird.
Gleichen Erfolg hatten seine nächsten
Dichtungen, die poetischen
Erzählungen: »Toldi« und »Die
Eroberung von
Murany« (beide deutsch von
Kértbeny, Leipz. 1851). Während der ungarischen
Revolution bekleidete der Dichter
eine Konzipistenstelle im
MinisteriumSzemere, lebte dann mehrere Jahre arm und gedrückt in seinem Heimatsort, bis er 1854 die
Professur der ungarischen
Sprache
[* 7] und Litteratur am
Gymnasium zu
Groß-Körös erhielt, von wo er 1860 als
Direktor der
Kisfaludy-Gesellschaft nach
Pest berufen wurde.
Seit 1859 ordentliches Mitglied der ungarischen
Akademie, wurde er 1865 zum ständigen
Sekretär
[* 8] derselben ernannt, legte aber 1878 diese
Stelle aus Gesundheitsrücksichten nieder. Er starb in
Budapest.
[* 9] Arany ist der bedeutendste ungarische
Poet der Neuzeit und ein wahrer Volksdichter. Er behandelt durchaus nationale
Stoffe; seine
Darstellung ist männlich-kräftig,
seine Form einfach-melodisch, nicht ohne große
Bilder einzuschließen; im Versbau wählt er meist die
Assonanz, untermischt
mit wirklichen
Reimen.
Von spätern
Dichtungen sind noch zu erwähnen: »Katalin« (1850);