Diese Zeichenschriften sind jetzt durch gewöhnliche (abbreviierte) Schreibart
verdrängt;
nur einige werden bisweilen noch angewendet, z. B. ^ für
Wasser, ^ für
Alkohol, ^ für
Zucker,
[* 1] ^ für
Pulver etc.
Mit den chemischen Zeichen haben diese Apothekerzeichen nichts zu schaffen.
(griech., lat.
Consecratio), Vergötterung eines
Menschen, insbesondere die feierliche
Versetzung desselben
unter die
Götter. Dieser
Gebrauch, durch
Ehrfurcht und Dankbarkeit veranlaßt, durch Schmeichelei und
Aberglauben fortgepflanzt
und vervielfältigt, findet sich bei den meisten Völkern des
Altertums, am frühsten bei den Assyrern, Ägyptern und
Persern, dann auch bei den Griechen und
Römern. Die Griechen vergötterten auf das Geheiß von Orakelsprüchen besonders
verdiente
Helden nach ihrem
Tode, dann auch die
Gründer von
Kolonien und
Städten; in der
Folge eigneten sich
Fürsten sogar noch
bei Lebzeiten göttliche
Würde zu und ließen sich in diesem
SinnDenkmäler und Ehrensäulen errichten.
Bei den
Römern war
Romulus der erste und lange Zeit der einzige, dem die
Ehre einer feierlichen Apotheose zu teil wurde; der zweite
war
Julius Cäsar, den
Augustus vergöttern ließ, wie ihm selbst nach seinem
Tode diese
Ehre zu teil wurde. Nach ihm nahmen
dieselbe alleKaiser, Vespasian ausgenommen, für sich in Anspruch,
und sie wurde ihnen in der
Regel infolge
eines Senatsbeschlusses zugeteilt. Ähnliche
Ehrenbezeigungen wurden in den
Provinzen den
Prokonsuln erwiesen, aber die Unsittlichkeit
der damit Ausgezeichneten machte die ganze
Sache bald zum Gespött.
Die Apotheose oder
Konsekration der
Kaiser und ihrer Gemahlinnen findet sich auf römischen
Denkmälern sehr häufig.
Gewöhnlich wird sie durch Aufschweben zum
Himmel
[* 2] dargestellt, wobei die
Kaiser von
Adlern, die Kaiserinnen von
Pfauen getragen
werden. Auf Vasenbildern sieht man die Apotheose des
Herakles
[* 3] derart dargestellt, daß der
Heros aus den
Flammen des
Scheiterhaufens
auf einem Viergespann zum
Himmel fährt. Berühmt ist auch die »Apotheose
Homers«, ein figurenreiches
Relief wahrscheinlich
aus dem 1. Jahrh.
v. Chr., im 17. Jahrh. an der
Via Appia gefunden, jetzt im
BritischenMuseum befindlich.
(spr. -latschen, Appalachian
System), Gebirgssystem, s.
Alleghanygebirge. ^[= (Alleghanies, Appalachian-System), Gebirge in Nordamerika, das sich vom nordöstlichsten Teil ...]
(ital.), musikal.
Vortragsbezeichnung: mit leidenschaftlichem
Ausdruck. ^[= überhaupt die äußere Darstellung einer Empfindung oder Vorstellung, sei es in Worten, Tönen, ...]
(lat.), das Versammeln von
Truppen zur Befehlsausgabe, Entgegennahme von Meldungen, Bitten,
Revision von Kleidern,
Pferden etc. Das Zusammenrufen geschieht in der
Regel durch das
Signal »A.!« Auch versteht man unter Appell die
Gewandtheit der
Truppen in rascher Auffassung und präziser Ausführung von Befehlen. - In der
Fechtkunst
[* 10] ist Appell ein lebhafter
Tritt mit dem rechten
Fuß, mit oder ohneAusfall, der beim
Unterricht zum
Beweis dient, daß der
Schüler
im
Gleichgewicht
[* 11] steht und leichte
Haltung hat, d. h. zum
Ausfall bereit ist.
Beim Kontrafechten gehört der Appell zu den
Finten,
indem man dem Gegner dadurch
Anlaß zu fehlerhaften
Bewegungen geben will; besonders gern wird derselbe von den
Franzosen geübt.
(lat.),
Berufung,
Rechtsmittel, durch welches die nochmalige
Prüfung und
Entscheidung einer
Rechtssache herbeigeführt
werden soll (s.
Berufung); daher Appellationsrichter, der Oberrichter, welcher in zweiter
Instanz (in appellatorio) zu entscheiden
hat, wie denn in verschiedenen deutschen
Staaten die zweitinstanzlichen
Gerichte die Bezeichnung Appellationsgericht
und die drittinstanzlichen den
NamenOberappellationsgericht bis zum Inkrafttreten der neuen deutschen
Justizgesetze führten.
In übertragener Bedeutung spricht man von der Appellation als von der
Berufung an eine höhere und bessere
Stelle und an ein sachverständigeres
Urteil.
[* 12]
Kanton
[* 13] der nordöstlichen
Schweiz,
[* 14] ganz vom
Kanton St.
Gallen umgeben, 420 qkm (7,6 QM.)
groß mit (1880) 64,799 Einw. Das Land ist ein wald- und wiesengrünes,
mit hübschen Dörfern und zahllosen
Häuschen übersäetes, von tiefen Flußtobeln (s.
Sittern) durchfurchtes und von den
kahlen Felswänden des Säntisgebirges (2504 m hoch) überragtes Voralpengelände, das gegen den
Bodensee abfällt. Inselartig
von flachem
Niederland umgeben, schaut es nach allen Seiten aus, der innern
Schweiz zu mehr an andreBerg-
und Thalpartien angelehnt
(Hinterland), nach dem
Rhein und
Bodensee kühner und freier vortretend (Vorderland). Der
Kanton zerfällt
seit 1597 infolge der
Reformation in zwei selbständige Hälften: das äußere Gebiet
(Außer-Roden), dessen Bewohner weit
überwiegend reformiert sind, und das fast ganz katholische innere Gebiet
(Inner-Roden). Die Außer-Roder sind ein geistig
aufgewecktes Völkchen, haushälterisch und außerordentlich thätig. Sie pflegen den
National- und Volksgesang sehr eifrig.
In ihren öffentlichen Zusammenkünften
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