3) Griech.Architekt aus
Damaskus, lebte in
Rom
[* 6] zur Zeit des
Kaisers Trajan, ist Erbauer des Trajanischen
Forums und der darauf befindlichen
Säule sowie des
Odeums und andrer
Monumente jenes
Kaisers, besonders auch der
Brücke,
[* 7] welche
Trajan in
Dacien über die
Donau schlagen ließ, ward unter
Hadrian verbannt und 129 getötet,
weil er durch freimütigen
Tadel
des von dem
Kaiser entworfenen
Tempels der
Venus undRoma
[* 8] den
Zorn des Monarchen erregt hatte. Als Schriftsteller
lieferte Apollodoros ein an
Hadrian gerichtetes Werk über
Kriegsmaschinen, betitelt: »Poliorcetica«, abgedruckt in Weschers »Poliorcétique
des
Grecs« (Par. 1867).
[* 1] (lat.
Apollo), der
Sonnengott der Griechen, eine der erhabensten Gestalten der
Mythologie, Sohn des
Zeus
[* 9] und der
Leto, die ihn nebst seiner Zwillingsschwester
Artemis
[* 10] nach der verbreitetsten
Sage auf der
InselDelos am
Fuß des
Bergs Kynthos gebar. Seinem ursprünglichen
Wesen nach erscheint Apollon als ein Gott des
Lichts in seiner heilsamen wie
verderblichen
Wirkung und zwar des
Lichts überhaupt, nicht bloß der
Sonne;
[* 11] denn der das Tageslicht bringende Gott ist bei
den ältern Griechen
Helios
[* 12] (s. d.), mit dem Apollon erst später verschmolzen wurde.
Während die Bedeutung des
Namens Apollon unsicher ist, bezeichnen ihn seine Beinamen
Phöbos und
Lykios als den
»Lichten«, »Leuchtenden«,
der erstere zugleich als den
»Reinen,
Heiligen«; denn als Gott des reinen
Lichtsist er der Feind aller Finsternis
und alles ihr verwandten Unreinen, Unholden und Frevelhaften.
Ferner waren ihm außer dem siebenten Monatstag, dem
Tag seiner
Geburt, wie dem römischen Lichtgott
Janus
[* 13] alle ersten
Tage der
Monate, d. h. des sich erneuenden ^[richtig: erneuernden] Mondlichts,
heilig, und nach der an manchen Stätten seines
Kultus herrschenden
Anschauung zog
er in der dunkeln Winterszeit
nach dem sonnigen
Lykien oder zu den im fernsten
Norden
[* 14] in ewigem
Licht wohnenden
Hyperboreern, um im
Frühling zurückzukehren
und mit seinen
Strahlen die Macht des
Winters zu brechen.
Wie dieses
Fest dem Frühlingsgott, so galten die im folgenden
Monat in
Athen gefeierten
Thargelien (s. d.)
dem
Gotte des
Sommers, dem man für das
Reifen der
Feldfrüchte die
Erstlinge derselben, zugleich aber auch Sühnopfer darbrachte,
um die verderbliche dörrende
Hitze abzuwenden. Zur Zeit des höchsten Sonnenstandes, im Juli bis
August, wo der Gott seine
teils wohlthätige, teils auch verderbliche Macht ausübt, wurden ihm in
Athen die
Hekatomben geopfert
und in
Sparta die Hyakinthien begangen. Im
Herbst endlich feierte man dem sich zum
Scheiden rüstenden
Gotte die Pyanepsien,
an denen man ihm die
Erstlinge des
Herbstes darbrachte.
Nach andern Kulten und
Sagen ist Apollon, wie seine
SchwesterArtemis, ein Beschützer des zarten
Wildes und ein Erleger der reißenden
Tiere, besonders des
Wolfs, des Feindes der
Herden, der selbst
Symbol der Unheil bald sendenden, bald abwehrenden Macht des
Gottes war. Auch das Gedeihen der
Menschen selbst befördert Apollon. Als befruchtender Gott wurde er bei
Hochzeiten angerufen, und
als
Pfleger der männlichen
Jugend weihte ihm diese, wie den Quellnymphen, die erste
Schur des Haupthaars.
In den Gymnasien und Palästren wurde er neben
Hermes und
Herakles
[* 18] verehrt, da erAusdauer im
Faustkampf,
Gewandtheit und Schnellfüßigkeit verlieh. Als einem kriegerischen und im
Kampf hilfreichen Gott zollten ihm die Spartaner
besondere Verehrung, und als solchem galt ihm auch das in
Athen gefeierte
Fest der Boedromien. Ein andres athenisches
Fest,
die Metageitnien, verherrlichte Apollon als den
Stifter nachbarlicher Vereinigung. An vielen
Orten, besonders
in
Athen, wurde er als
Agyieus verehrt, d. h. als Gott der
Straßen und Wege, dessen
Symbol, eine kegelartig zugespitzte
Säule,
an
Thüren und in
¶