Das
Schloß, die ehemalige
Residenz der
Markgrafen, ein großes, mit
Statuen geziertes
Viereck
[* 3] im
Geschmack der italienischen
Renaissance
(1713-23 nach einem
Brand neuerbaut), enthält eine
Bibliothek und Gemäldesammlung und dient teilweise zum Sitz der Kreisbehörden.
Vor demselben steht das eherne Standbild des Dichters Ansbach v.
Platen (seit 1859) und im Schloßgarten das
des Dichters
Uz sowie ein auf die Ermordung des Findlings
KasparHauser (s. d.) bezüglicher Denkstein.
Die Stadt verdankt ihren Ursprung dem St. Gumpertsstift, einem Benediktinerkloster, das, von St. Gumpert
aus dem fränkischen Herzogsgeschlecht um 750 errichtet, 1057 in ein Chorherrenstift verwandelt und 1560 säkularisiert wurde.
Ansbach gehörte ursprünglich zum
HochstiftWürzburg,
[* 6] dann zu
Bamberg,
[* 7] ward 1259 an die
Grafen von
Öttingen verpfändet, kam durch
Kauf 1331 an die
Burggrafen von
Nürnberg
[* 8] und war 1486-1792 markgräfliche
Residenz. Ansbach ist die Vaterstadt
der
oben genannten Dichter
Uz und Ansbach v.
Platen.
Vgl. Hänle, Geschichte der Stadt Ansbach (Ansb. 1865).
im eigentlichen
Sinn eine durch den
Gesichtssinn erlangte
Vorstellung von einem Gegenstand, im weitern
Sinn
jede nicht durch Verstandesbegriffe vermittelte, sondern unmittelbar auf
den Gegenstand bezogene
Vorstellung. Sie
ist unter allen
Vorstellungen die klarste und lebendigste, doch ist der
Kreis,
[* 11] in welchem sie herrscht, beschränkt, sie selbst
immer individuell, an das gerade Gegebene gebunden, daher unfähig, über die
Grenzen
[* 12] der unmittelbaren Wahrnehmbarkeit hinauszugehen,
und mithin der
Einseitigkeit ausgesetzt.
Die Anschauung muß sich mit der
Abstraktion verbinden, um allgemeine
Vorstellungen zu erzeugen; erst aus diesem
Weg kommt aus der Anschauung die
Erkenntnis, zunächst nur die des einzelnen Gegenstandes, dann aber auch bei weiterer
Arbeit die des
Generellen, zu stande. Die Anschauung gibt das
Material für das
Denken, das
Denken selbst erst die
Erkenntnis; der Anschauende ist noch
im Gegenstand verloren, durch das
Denken bemeistert er sich seiner und macht ihn im
Wissen zu seinem
Eigentum.
Kant (und nach ihm
Schopenhauer) unterschied zwischen reinen
a priori) und empirischen
a posteriori) Anschauungen und verstand
unter jenen solche, welche der
Geist,
frei von allem konkreten
Gehalt, nur als reine Form schaut, d. h.
Zeit und
Raum und die in diese
Kategorien fallenden Gegenstände der reinen
Mathematik, unter diesen dagegen die
Bilder, welche
die Betrachtung bestimmter Gegenstände in uns hervorbringt.
Die meisten neuern philosophischen
Schulen haben die Anschauung als die
Bedingung aller
Erkenntnis ihren
Systemen zu
Grunde gelegt, die
idealistischen eine apriorische (reine), die realistischen eine aposteriorische (sinnliche).
Fichte
[* 13] verstand
unter intellektueller Anschauung die ursprüngliche Anschauung des
Ichs oder das unmittelbare
Bewußtsein;
Schelling einen unbedingten Erkenntnisakt,
in welchem das
Subjektive und
Objektive zusammenfallen soll, und welcher nach ihm der Anfangspunkt aller philosophischen
Erkenntnis
ist;
Hegel vermittelte ein absolutes
Wissen durch notwendige Gedankenbewegung;
Herbart und
Beneke dagegen
kennen nur die empirische Anschauung als Grundlage der
Erfahrung. So viel ist gewiß, daß eine intellektuelle Anschauung als ein durch das
Denken nicht vermittelter, mithin zufälliger und verlierbarer Zustand des
Subjekts, in welchem man das
Absolute in seiner ungetrübten
Einheit unmittelbar ergreifen soll, eine willkürliche Voraussetzung ist, welche ebensowenig auf
sicherm
Boden ruht wie jenes unmittelbare Anschauen
Gottes, von dem die
Mystik so oft geträumt
hat. -
Künstlerische Anschauung ist die Art und
Weise, wie der praktische
Künstler oder auch der an Kunstwerken gebildete
Geist des Kunstfreundes
die
Dinge nach dem
Maßstab
[* 14] und den
Gesetzen betrachtet, welche sich aus der ästhetischen und historischen
Wesenheit der
Kunst als durchgehende
Norm ergeben.
ein
Zweig des Elementarschulunterrichts, der in einer
Reihe von Übungen besteht, welche darauf
berechnet sind, das
Anschauungs- und Sprachvermögen der
Kinder auszubilden. Wenn das fünf- oder sechsjährige
Kind die
Schule
betritt, ist es in derRegel für den eigentlichen
Unterricht noch nicht reif, da es ihm an einem hinreichenden
Vorrat deutlicher
Anschauungen, an der Fähigkeit, aufzumerken und, was es wahrnimmt, klar auszusprechen, gebricht. Es muß
daher erst »bemerken und reden« lernen.
DiesenZweck verfolgen die Anschauungsübungen. Sie beginnen von äußern
Anschauungen,
um dadurch
innere (s. unten) zu veranlassen: sie wollen die
Sinne des
Kindes für äußere
Eindrücke öffnen,
damit die
Dinge der
Außenwelt sich in klaren
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