welches in Form einer Schale zur Aufnahme der Lampe schon den Assyrern und Ägyptern, Griechen, Etruskern und Römern bekannt
und auch während des ganzen Mittelalters in Kirchen (ewige Lampe, s. Ampulla) und Wohnhäusern im Gebrauch war.
Neuerdings ist
die in reichsten Formen aus Silber, Bronze, Porzellan, Thon, Glas, Schmiedeeisen etc. allgemein üblich geworden.
(Vitaceen, Weinrebengewächse), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Frangulinen, klimmende Holzpflanzen
mit wechselständigen, einfachen oder hand- und fingerförmig zusammengesetzten Blättern. Viele besitzen Ranken, welche nach
Braun die zur Seite gedrängten Endigungen der darunter befindlichen Internodien, nach andern aus ihrer Achsel gerückte Seitenzweige
darstellen. Die meist kleinen, grünlichen, in Rispen stehenden Blüten haben einen kleinen, vier- bis
fünfzähnigen Kelch und 4-5 in der Knospenlage klappige Blumenblätter, welche bisweilen an der Spitze mützenartig zusammenhängen.
Die Staubgefäße sind den Blumenblättern an Zahl gleich und meist gegenüberstehend; an ihrem Grund ist der Blütenboden drüsig
verdickt. Der oberständige Fruchtknoten ist meist zweifächerig, mit zwei Samenknospen in jedem Fach. Die
Frucht ist eine zweifächerige Beere und enthält in jedem Fach einen oder zwei Samen mit harter Schale. - Die wenigen Gattungen,
deren wichtigste Cissus, Ampelopsis und Vitis, wohin die Weinrebe gehört, sind, umfassen mehrere Hundert Arten, deren meiste
in den Tropen, wenige in der gemäßigten Zone, zumal Nordamerikas, einheimisch sind. Der wilde Weinstock
scheint in Europa einheimisch zu sein, da sich versteinerte Samen desselben in quartären Tuffen Südfrankreichs finden. Vorweltliche
Cissus- und Vitis-Arten sind im Tertiär verbreitet. Mit Ausnahme des Weinstocks gewähren die Ampelideen wenig Nutzen.
Lucius, lat. Schriftsteller der Kaiserzeit, wahrscheinlich im 2. Jahrh.
n. Chr., Verfasser einer seit Salmasius meist den Ausgaben des Florus beigefügten kleinen Schrift: »Liber memorialis«, die in 50 kurzen
Abschnitten einen gedrängten Überblick des Bemerkenswertesten aus der Geschichte, Geographie, Astronomie etc. liefert und
größtenteils aus ältern Schriftstellern zusammengetragen ist. Er ist in neuester Zeit öfters genannt
worden, weil er der einzige alte Autor ist, welcher der kürzlich ans Licht gebrachten merkwürdigen pergamenischen Skulpturen
gedenkt. Ausgaben besorgten Beck (Leipz. 1826) und Wölfflin (das. 1854).
Michx. (Zaunrebe), Gattung aus der Familie der Ampelideen, kletternde Sträucher mit fingerförmigen
Blättern und nur durch diese von der Gattung Vitis (Weinstock) zu trennen.
Ampelopsis hederacea Michx. (Hedera quinquefoliaL., wilder Wein,
Jungfernrebe, kanadische Rebe), aus Nordamerika, besitzt an den kletternden Stengeln und Ästen Saugwurzeln, mit denen sich der
Strauch an Mauern und andern Gegenständen dicht anheftet. Die großen, handförmig-fünflappigen Blätter
enthalten Brenzkatechin und strotzen von Kristallnadeln des oxalsauren Kalks, welche beim Kauen Jucken, Stechen und Brennen verursachen;
sie werden im Herbst blutrot. Die grünlichweißen Blüten stehen in doldentraubigen Rispen den Blättern gegenüber und gipfelständig,
die Beeren sind
dunkelblau. Man benutzt den wilden Wein allgemein zur Bekleidung von Wänden, da er auch
die härtesten Winter gut verträgt und ungemein schnell wächst.
Ziergewächse, die sich ihrer herabhängenden Zweige wegen zur Kultur in Ampeln eignen. Für im Freien
hängende Ampeln kann man Linaria cymbalaria, Tropaeolum, Petunien, Mesembryanthemum, Fuchsien, Galeobdolon
luteum, Thunbergia alata u. a. benutzen. In geschlossenen Räumen empfehlen sich Saxifraga sarmentosa, Fragaria indica, Tradescantia
guyanensis, Pelargonium peltatum, Achimenes cupreata, Cereus flabelliformis, Cordyline vivipara, Disandra prostrata, buntblätteriger
Epheu, Myrsiphyllum asparagoides etc. Die Kultur in den Ampeln macht einige Schwierigkeiten, die sich aber bei Aufmerksamkeit
recht gut überwinden lassen. Regelmäßiges Gießen, Sorge für Abfluß des Wassers und für zweckmäßige,
der Pflanze entsprechende Lichtverhältnisse sind die Grundbedingungen für das Gedeihen der Pflanzen. Sehr empfehlenswert
ist es, die Ampel so aufzuhängen, daß sie zum Gießen etc. ohne Mühe herabgelassen werden kann.
(spr. angpähr), 1) André Marie, Physiker und Mathematiker, geb. zu Lyon, wurde
durch Rousseau aus der Apathie, in welche er nach der Guillotinierung seines Vaters 1793 verfallen war, gerissen, widmete sich,
angeregt durch Lavoisiers Schriften, der Chemie und Physik, ward 1801 als Professor der Physik und Chemie nach Bourg
berufen, ging von dort nach Lyon und 1805 als Repetent an die polytechnische Schule zu Paris. Im J. 1809 ward er zum Professor
der Analysis und Mechanik ernannt, 1824 als Professor der Physik an das Collège de France versetzt und starb in Marseille.
Seine physikalischen Untersuchungen hatten hauptsächlich den Magnetismus und die Elektrizität zum Gegenstand.
Er untersuchte die Wechselwirkung zwischen zwei Strömen und wurde so der Entdecker der elektrodynamischen Erscheinungen. Diese
Untersuchung und die Entwickelung des Fundamentalgesetzes derselben, welche in »La théorie des
phénomènes électrodynamiques« (Par. 1830) dargelegt sind, bieten ein Muster experimenteller und theoretischer Untersuchung.
Eine Frucht dieser Arbeit war Ampères »Theorie des Magnetismus«, welche die Verbindung zwischen Magnetismus
und Elektrizität herstellte, indem sie die magnetischen Kräfte auf elektrische zurückführte (»Recueil d'observations électrodynamiques«,
Par. 1822). Er arbeitete auch über die Doppelbrechung des Lichts in den Kristallen und zählt zu denen, welche schon in den
ersten Jahrzehnten unsers Jahrhunderts die Wärmeerscheinungen auf Bewegung der Moleküle der Körper zurückzuführen
versuchten. Er schrieb noch: »Essai sur la philosophie des sciences« (1834-43, 2 Bde.; 2. Aufl.
1857).
Vgl. »Journal et correspondance de M. Ampère 1793-1805« (7. Aufl., Par. 1877);
»André Marie Ampère et Jean Jacques Ampère; correspondance
et souvenirs 1805-64« (das. 1875, 2 Bde.);
Barthélemy Saint-Hilaire, Philosophie des deux Ampères (das. 1866)
2) Jean Jacques, franz. Litterarhistoriker, Sohn des vorigen, geb. zu
Lyon, faßte lebhafte Neigung zum Studium der fremden Litteraturen. In den Salons der Mad. Récamier kam er mit dem jungen Frankreich
in Berührung und ward