Beobachtungen über die Lebensweise der geselligenHymenopteren
(deutsch, Leipz. 1883);
MacCook, The honey ants of the garden of the gods and the occident ants of the American plains (Philad.
1882).
(MyrmecophagaL.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Zahnlücker
[* 3]
(Edentata) und derFamilie
der Ameisenfresser (Myrmecophagidae), gestreckt gebaute
Tiere mit sehr stark verlängertem
Kopf und
Schwanz, zahnlosen
Kiefern,
langer, röhrenförmiger Schnauze, sehr enger Mundspalte, langer, runder, weit vorstreckbarer
Zunge, deutlichen, abgerundeten
Ohren und schlanken Hinterbeinen, welche schwächer sind als die Vorderbeine. Das Haarkleid ist lang, dicht, struppig.
Einige
Arten besitzen einen Greifschwanz und klettern; auf dem
Boden bewegen sie sich langsam und ungeschickt
und treten vorn mit dem äußern Fußrand auf, wobei die
Krallen nach innen gebogen sind.
AlleArten leben in
Südamerika
[* 4] von
Guayana bis zum
La Plata, nähren sich von
Ameisen und bemächtigen sich derselben, indem sie mit ihren
Klauen die
Ameisenkolonien und Termitengebäude aufreißen und die lange, klebrige
Zunge hineinstecken, an welcher die
Ameisen kleben
bleiben.
1,25-1,6 m lang, hat einen 60-94
cm langen, buschig behaarten
Schwanz, aber nur 30
cm
hohe
Beine; der
Kopf gleicht einem langen, schmächtigen, etwas nach unten gebogenen
Kegel und endet mit einer kleinen, stumpfen
Schnauze. Die
Haare
[* 5] am
Kopf sind kurz, am
Hals und Leib sehr lang, zottig, auffallend trocken, grob und borstig, teils braunschwarz,
teils lichtbraun; auf jeder
Schulter verläuft ein schwarzer, weiß eingefaßter
Streifen, über dem
Rückgrat
eine
Mähne von 16-18
cm langen
Haaren.
Die
Zunge ist so dehnbar, daß das
Tier dieselbe bis auf 50
cmLänge hervorstrecken kann. Er findet sich im östlichen
Südamerika
vom
La Plata bis zum
KaribischenMeer, schweift bei
Tage einsam in denEbenen umher und ruht, wo ihn die
Nacht
überfällt. Es ist still, friedlich, träge, langsam und lebt von
Ameisen und
Termiten. Die scharfen, großen
Krallen an den
vier
Zehen der Vorderfüße dienen ihm zum Aufreißen der Termitenhügel und zur
Verteidigung. Das Weibchen wirft im Frühjahr
ein einziges
Junge und trägt dies einige Zeit lang mit sich auf dem
Rücken herum.
Fleisch und
Fell des
Yurumi werden nur von den wildesten
Indianern benutzt. Der
Tamandua (Caguare, M. tetradactylaL.) ist fast
um die Hälfte kleiner als der vorige, hat an den Vorderfüßen fünf, an den Hinterfüßen vier
Zehen und einen Greifschwanz.
Er bewohnt dieselben
Länder wie der vorige, reicht aber bis
Peru
[* 6] hinüber und findet sich hauptsächlich
am
Rande der
Urwälder. Er ist ebenfalls sehr träge, klettert auf
Bäume, hängt sich mit dem Greifschwanz an
Zweige und sucht
daselbst
Ameisen und Gewürm auf. Er verbreitet, besonders wenn er gereizt wird, einen starken Moschusgeruch,
welcher auch das
Fleisch durchdringt.
Dennoch wird dasselbe von
Indianern und
Negern gegessen.
(Landschnabeltier,
EchidnaCuv.) Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Kloakentiere,
Tiere mit plumpem
Körper,
kurzem
Hals, kleinem
Kopf, langem, walzenförmigem
Schnabel, sehr kleiner Mundöffnung, langer, dehnbarer, wurmartiger
Zunge,
zahnlosen
Kiefern, kleinen
Augen, ohne äußere Ohrmuschel und mit kurzen, fünfzehigen
Füßen, welche
mit starken, wenig gekrümmten
Krallen bewaffnet sind; an den weit nach rück- und auswärts gekehrten Hinterbeinen besitzt
das Männchen einen starken, spitzigen, durchbohrten
Sporn, welcher mit einer Absonderungsdrüse in
Verbindung steht; der
Schwanz
ist kurz, kaum sichtbar, der
Körper oberhalb mit starken
Stacheln undHaaren, unterhalb mit
Borsten bedeckt.
Die Ameisenigel leben im südlichen
Australien
[* 7] und auf
Tasmania in Erdlöchern von
Insekten,
[* 8] besonders
Ameisen und
Termiten, welche sie
mit ihrer klebrigen
Zunge auflecken. Am
Tag sind sie in ihren
Höhlen verborgen, gehen watschelnd und rollen sich zusammen,
wenn sie schlafen oder sich verteidigen wollen. Die bekannteste Art, der stachelschweinartige Ameisenigel (E.hystrixCuv., s. Tafel
»Kloakentiere«),
44
cm lang mit 1
cm langem
Schwanz, ist auf dem
Rücken mit weißgelblichen, schwarz gespitzten,
fast 5
cm langen
Stacheln, auf dem
Kopf, an den
Gliedmaßen und an der Unterseite mit schwarzbraunen, kurzen
Haaren dazwischen
bedeckt. Der Ameisenigel bewohnt die gebirgigen Gegenden des südöstlichen
Australien, gräbt unter Baumwurzeln
Höhlen und
Gänge, in denen er sich am
Tag verborgen hält, und geht nachts auf
Nahrung aus. Er frißt
Insekten,
Würmer,
[* 9] hauptsächlich
Ameisen und
Termiten, welche er mit der klebrigen
Zunge aufnimmt. Er gräbt vortrefflich, versucht, angegriffen, gar keineVerteidigung,
sondern schützt sich nur durch Zusammenkugeln oder Eingraben in die
Erde. Von der
Fortpflanzung dieses
Tiers weiß man wenig.
Man vermutet, daß es während der dürren Zeit einer periodischen Erstarrung unterworfen ist. Das
Fleisch ist schmackhaft.
Der langhaarige Ameisenigel (E. setosa Geoffr.),
bei welchem weiche, lange, rostbraune
Haare die gelblichen
Stacheln fast ganz verdecken, lebt in
Neusüdwales,
Victoria
[* 10] und auf
Tasmania.
2,8cm lang, 6
cm breit,
schwärzlich, mit gelbem, schwarz geflecktem
Kopf, blaß gesäumtem
Thorax und sehr entwickelten, durchsichtigen, fein geäderten
und braun gefleckten
Flügeln, fliegt überall in
Deutschland
[* 14] vom Juli bis in den
September um Sonnenuntergang. Die gedrungene,
graugelbe
Larve, mit halsartig verdünnten Vorderbrustringen, buckliger Hinterleibswurzel, starker, an den Seiten büschelförmiger
Behaarung, hat zwei große
Krallen an den
Füßen und einen großen, sehr beweglichen, herzförmigen
Kopf¶