von
Sachsen,
[* 1] geb. gest. in
Dresden,
[* 2] veröffentlichte seit 1829 teils anonym, teils unter dem
Pseudonym
Amalie
Heiter eine große Zahl von
Lustspielen und Familiendramen, unter denen einige, wie: »Der Oheim«,
»Die Fürstenbraut«, »Das
Fräulein vom
Lande«, »Der Landwirt«, »Der
Majoratserbe«, auf vielen deutschenBühnen mit Beifall aufgeführt worden sind. Von äußerster Einfachheit
in der
Komposition, ohne die
Würze des
Effekts und selbst ohne die des
Kontrastes, üben sie durch die sorgfältige Charakterzeichnung,
durch die Feinheit einzelner
Züge und die milde und harmonische
Anschauung aller Lebensverhältnisse eine angenehm unterhaltende
Wirkung aus.
Sie erschienen unter dem
Titel: »Originalbeiträge zur deutschen Schaubühne« (Leipz.
1836-44, 7 Bde.; neue vollständige, auf Veranlassung des
KönigsJohann durch R.
Waldmüller-Duboc besorgte
Ausgabe, das. 1873, 6 Bde.).
Die musikalischen
Kompositionen sind nicht im
Druck erschienen. Von ihren
Operetten wurde »Die Siegesfahne« im
Dresdener Hoftheater
gegeben, die andern gelangten nur im Privatzirkel der königlichen
Familie zur Aufführung.
4)
Marie Amalia, Gemahlin
LudwigPhilipps,
Königs der
Franzosen, Tochter des
KönigsFerdinand I. (IV.) beider
Sizilien,
[* 3] geb.
vermählte sich mitLudwigPhilipp,
Herzog von
Orléans,
[* 4] obwohl derselbe damals ein Verbannter
war und kaum hoffen durfte, jemals in sein Vaterland zurückzukehren, geschweige den dortigen
Thron
[* 5] einnehmen zu können.
Sie lebte mit dem
Gatten in glücklicher
Ehe, ohne sich in die politischen Angelegenheiten zu mischen. Nach dem
Sturz ihrer
Familie im
Februar 1848 floh sie mit ihrem Gemahl nach
England und starb, seit 1850 verwitwet, in
Claremont bei
London.
[* 6]
5)
Königin von
Griechenland,
[* 7] geb. Tochter des
GroßherzogsAugust von
Oldenburg,
[* 8] ward mit dem König
Otto vonGriechenland vermählt, erlangte durch ihre
Schönheit und Willenskraft in
Griechenland großen Einfluß,
bemühte sich auch, ihren Gemahl zu thatkräftigem Unternehmungsgeist anzuspornen, vermochte aber auf die Dauer den wankenden
Thron nicht zu halten, um so weniger, da sie keinen
Erben gebar und über die
Wahl eines Nachfolgers mit ihrem Gemahl in Streit
geriet, indem sie einem
OldenburgerPrinzen, nicht einem
Wittelsbacher die
Krone zuwenden wollte. Nach
Ottos
Vertreibung (1862) lebte sie mit ihm in
Bamberg,
[* 9] wo sie, seit 1867
Witwe, starb.
vonBena, angesehener
Lehrer der
Theologie zu
Paris
[* 10] und bedeutender Vertreter des
Pantheismus, gebürtig von
Bena bei
Chartres.
Sein von seinem
SchülerDavid von Dinant (s. d.) weiter ausgebildetes
System beruht auf
der substantiellen
Einheit des Kreatürlichen mit dem Göttlichen, welches nur in irdisch-sinnlicher Form erscheint (was das
Abendmahl versinnbildlicht). Die
Menschwerdung, in Christo noch unvollkommen, ward in Amalrich und den Seinigen vollendet. Es bedarf
keiner äußern
Kirche, keines äußern
Gottesdienstes.
Alles, was der Gottesmensch thut, ist rein und ohne
Sünde etc. Amalrich wurde von der
UniversitätParis und von
Innocenz III. verdammt (1207), widerrief und starb 1209. Eine
Synode zu
Paris aber verurteilte seine Anhänger zum Feuertod und ließ selbst Amalrichs ausgegrabene Gebeine verbrennen.
Pomponio, ital.
Maler,
geb. 1505 zu
San Vito in
Friaul, starb 1584 daselbst. Ohne ein besonderes
Genie zu sein, beweist der
Künstler in seinen
Schöpfungen ein fleißiges Nachahmen seines
LehrersPordenone, dessen grandiose
Art in der Formengebung allerdings bei dem
Schüler bisweilen übertrieben und nur äußerlich erfaßt erscheint. Auch scheint
ihm
Tizian als Vorbild gedient zu haben. 1533 und 1534 malte er im
Dom zu
San Vito mehrere große Heiligenfiguren,
im Stadthaus zu
Ceneda biblische und römische Geschichtsbilder. Trotz mannigfacher Verstöße gegen die Richtigkeit der
Zeichnung
und trotz der Mängel des
Kolorits sind seine Gemälde in
Santa Maria de' Battuti zu
San Vito als verdienstlich anzuerkennen;
andre
Arbeiten von ihm sind in Prodolone und im
Dom von
Udine. -
Auch sein
Bruder Girolamo und seine Tochter Quintilia widmeten sich der
Kunst; jener lieferte kunstreiche
Miniaturen, diese
auch plastische Werke.
in der griech.
Mythologie die »Nährerin« des
Zeus,
[* 11] nach einigen eine
Ziege, welche den neugebornen Gott auf
Kreta säugte und dafür unter die
Sterne versetzt wurde
(Capella), nach andern eine
Nymphe, die ihn mit
der
Milch einer
Ziege aufnährte und von dem kretischen König Melisseus abstammen sollte.
Zeus gab das eine ihrer
Hörner den
Töchtern des Melisseus mit dem
Versprechen, sie würden jederzeit darin finden, was sie wünschten. So
ward das
Horn der Nährziege (cornu Amaltheae oder copiae) zum
Sinnbild des Überflusses
(Füllhorn). Der
Name Amalthea diente auch
öfters als
Titel von Sammelwerken etc.
bei den spätern
Römern der Amtsname der Sklaven, deren man
sich in vornehmen
Häusern zur Besorgung des Rechnungswesens, zu wissenschaftlichen Beschäftigungen, zum Schreiben, Vorlesen
etc. bediente;