»schnell« erhalten, so daß es heute in
Zusammensetzungen allgemein gebraucht wird, die gegenüber der italienischen Wortbedeutung
pleonastisch oder geradezu sinnlos erscheinen, z. B. allegro giojoso (»lustig-lustig«),
allegro irato (»lustig-zornig«). Wie man von einem
Adagio als einem langsamen
Satz ganz allgemein spricht, so hat auch das
Wort Allegro die
allgemeine Bedeutung eines schnell bewegten
Satzes erhalten, und man nennt daher z. B. einen ersten Symphoniesatz
ein Allegro, auch wenn derselbe vielleicht mit
Vivace oder
Con fuoco überschrieben ist. Der selten gebrauchte
SuperlativAllegrissimo
steht in der Bedeutung etwa mit
Presto gleich.
in quantitativer Hinsicht die
Lehre
[* 1] von der Einzigkeit (quantitativer
Monismus),
in qualitativer die
Lehre von der Einerleiheit des Seienden (qualitativer
Monismus).
Dieselbe ist in ersterer Hinsicht dem
(metaphysischen)
Pluralismus (inkl.
Dualismus), in letzterer dem (qualitativen)
Dualismus (nach welchem
Körper und
Geist verschiedene
Substanzen sind) entgegengesetzt.
Kirche,Name, welchen die
katholische Kirche sich beilegt, indem sie erklärt,
daß außerhalb ihres
Verbands niemand selig werden könne.
Schon Tertullian (s. d.) verglich die
Kirche mit der allein rettenden
ArcheNoahs;
Origenes und
Cyprianus sprachen den
Satz aus: »Außerhalb der (katholischen)
Kirche wird niemand selig«, welcher dann,
nachdem das hierarchische
Moment Eingang gefunden hatte, und im
Gegensatz zu den
Irrlehren der Heterodoxie
durch
Augustin,
Leo d. Gr. und
Gregor d. Gr. auf den äußerlichen, organisierten
Verband
[* 2] der katholischen
Kirche und die Unterwerfung
unter den römischen
Bischof als legitimen Oberhirten der
Kirche bezogen ward und noch jetzt als
Dogma festgehalten wird, so
daß alle Nichtkatholiken nach katholischem
Dogma verdammt sind und Milderungen dieser
Lehre, wie sie neuerdings
selbst von Katholiken aufgestellt wurden, der orthodoxen
Lehre der
Kirche widerstreiten. Auch der orthodox-lutherische
Lehrbegriff
nahm für seine
Kirche alleinseligmachende
Kraft
[* 3] in Anspruch, wiewohl man sich scheute, die letzten
Konsequenzen daraus zu ziehen.
(spr. allmāngd'), bekannter deutscher Nationaltanz im 2/4-, auch ¾- oder ⅜-Takt,
mit dem
Ausdruck ruhiger Fröhlichkeit
(Dreher). In
Schwaben und der Vorderschweiz noch jetzt beliebt, besteht die Allemande aus drei
Pas marchés, die geschleift werden, und erfordert zu ihrer Ausführung besondereGrazie. Die Tanzmanier,
besonders begünstigt unter
Ludwig XIV. und später unter
Napoleon I. auf der
PariserBühne als Ballettproduktion sehr in
Mode,
findet man schon im
Mittelalter in
Spanien.
[* 5] Außerdem bezeichnet Allemande ein nicht zum
Tanzen bestimmtes Tonstück von mäßiger,
behaglicher
Bewegung im 4/4-Takte, das einen der Hauptteile der ältern französischen
Suite (s. d.) bildet.
1) Ethan, amerikan. Freiheitskämpfer, geb. zu
Litchfield in
Connecticut, von wo seine Eltern bald nach seiner
Geburt nach
Cornwall in
Vermont auswanderten, wurde beim
Ausbruch
der
Revolution Oberst einer Abteilung
Vermonter und führte als seine erste Waffenthat dieEinnahme
von
Ticonderoga aus Darauf der
Armee des
Generals Schuyler sich anschließend, leistete er bei
Montgomerys Expedition
nach
Kanada treffliche
Dienste,
[* 6] geriet aber bei einem verunglückten Handstreich auf
Montreal
[* 7] in die
Hände der Briten, die ihn
als Gefangenen nach
England schickten und erst 1778 gegen den OberstenCampbell auswechselten.
Als in
Vermont die alten Kolonialunruhen wieder ausbrachen, wurde Allen zum
General der Staatsmiliz und später zum Abgesandten
an den
Kongreß ernannt, bei
dem er es durchsetzte, daß
Vermont als ein besonderer
Staat angesehen wurde. Er war dann längere
Zeit Mitglied der
Legislatur dieses
Staats und starb Allen hat verschiedene Werke politischen
Charakters und auch eine heftige
Schrift gegen die geoffenbarte
Religion (»Reason the only oracle of man«, 1784; neue Ausg.,
Bost. 1854) verfaßt.
SeinLeben beschrieb
DePuy
(Buffalo 1853).
2)
Charles, amerikan. Staatsmann und Rechtsgelehrter, geb. zu
Worcester in
Massachusetts, begann seine politische Laufbahn 1829 als Mitglied der
Legislatur seines Geburtsstaats,
nahm 1848 in hervorragender
Weise an der Freibodenbewegung (free-soil movement) teil, wurde wiederholt in den
Kongreß gewählt
und bekämpfte die
Politik der südlichen Sklavenhalter.
BeimAusbruch des Sezessionskriegs war er ein Mitglied des
Friedenskongresses
(1861). Er starb in
Worcester.
»Lärebog i Danmarks Historie« (Kopenh. 1842, 12. Aufl.
1876),
zwei vortreffliche Lehrbücher;
»De tre nordiske Rigers Historie under
KongHans,
Christiern den
Anden, Frederik den
Förste,
GustavVasa, Grevefelden ^[richtig: Grevefeiden], 1497-1536« (das. 1864-72, Bd.
1-5),
die eine der hervorragendsten Leistungen nordischer Geschichtschreibung ist;
ferner mehrere politische
Broschüren: »Om Sprog og Folkeeiendom, melighed i Hörtugdömmet Slesvig eller Sönderjylland«
(das. 1848),
»Det danske Sprogs Historie i Hertugdömmet Slesvig eller Sönderjylland.
Med 4 Sprogkort« (das. 1857-58, 2 Bde.;
deutsch, Schlesw. 1857), welche beide
Schriften heftigen
Widerspruch von deutscher Seite hervorriefen.