umgearbeitet 1533), bekannt gemacht, in welchem seine Platonisch-christliche
Theosophie niedergelegt ist. Dieser zufolge hat
Gott aus nichts und im
All drei von demselben umschlossene
Welten, das
Reich der
Elemente, das
Reich der
Gestirne und das
Reich
der
Engel, geschaffen, die untereinander in solchem Zusammenhang stehen, daß die höhere von der niedern
abgebildet und diese durch die
Kraft
[* 1] der allen gemeinsamen und alles durchdringenden Weltseele von jener beherrscht wird.
In der
Kunst, sich in den
Besitz der
Kräfte der höhern
Welt zu setzen und durch diese die niedere zu beherrschen, besteht die
Magie oder die vollkommenste
Wissenschaft, erhabenste
Philosophie und vollendetste
Weisheit, welche als Herrschaft
über die irdischen
Dinge natürliche, über die Gestirnwelt himmlische und über die
Geister- oder Dämonenwelt religiöse
Magie ist. Seine
Schriften erschienen zu
Lyon
[* 2] 1550, 2 Bde. (deutsch, Stuttg.
1856).
Vgl. H.
Morley, Life of
Cornelius Agrippa von Nettesheim (Lond. 1856, 2 Bde.).
1) Agrippina, die ältere, Tochter des M. Vipsanius
Agrippa und der
Julia, Enkelin des
Augustus,
Gemahlin des
Germanicus, ausgezeichnet durch edlen und hochherzigen
Charakter. Sie begleitete ihren Gemahl auf seinen
Feldzügen.
Als er im
Orient, wie man allgemein annahm, durch
Gift einen frühen
Tod fand, kehrte sie mit der
Asche des Gemordeten nach
Italien
[* 3] zurück. Der
Livia und dem
Tiberius verdächtig und wegen ihrer Freimütigkeit lästig sowie von
Sejanus
verleumdet und verklagt, wurde sie auf die
InselPandataria verbannt, wo sie 33
n. Chr. den Hungertod starb, nach einigen freiwillig,
nach andern auf
Tiberius' Befehl. Auch ihre
SöhneNero und
Drusus kamen als
Opfer derArglistSejans und der
Grausamkeit des
Tiberius ums
Leben, so daß nur einer, der nachmalige
KaiserGajusCaligula, übrigblieb.
Vier treffliche Porträtstatuen
von ihr befinden sich im
Dresdener Antikenkabinett; die im
Museum des
Kapitols zu
Rom
[* 4] befindliche sitzende
Statue der (s. Tafel
»Römische
[* 5]
Bildhauerkunst«,
[* 6] Fig. 12) gehört zu den Meisterwerken der römischen
Plastik. Vgl. Burkhard,Agrippina (Augsb. 1846).
2) Agrippina, die jüngere, Tochter des
Germanicus und der vorigen, wußte es, nachdem sie vorher an
Cn.
Domitius Ahenobarbus und
Crispus
Passienus verheiratet gewesen, durch die niedrigsten
Künste dahin zu bringen, daß
KaiserClaudius, ihr Oheim, sie zur Gemahlin
nahm, und bot nun alles auf, um ihren Sohn erster
Ehe, den nachmaligen
KaiserNero, auf den
Thron
[* 7] zu erheben.
Als sie hierfür alles vorbereitet, wurde
Claudius von ihr vergiftet und
Nero als
Kaiser ausgerufen. Aber auch mit
Nero zerfiel
sie bald; dieser, entschlossen, sich der ihn bedrohenden
Mutter um jeden
Preis zu entledigen, versuchte
es zuerst, sie mittels eines dazu eingerichteten
Schiffs zu ertränken; als dies aber mißlang, ließ er sie gleich darauf
(59
n. Chr.) in ihrem Landhaus ermorden. Ihr Geburtsort Oppidum Ubiorum wurde von Agrippina erweitert und ihr zu
EhrenColonia Agrippinensis
oder Agrippina (das heutige
Köln)
[* 8] genannt.
AgropyrumrepensBeauv.
(TriticumrepensL., s. Abbildung),
0,3-1 m hoch, mit aufrecht stehender
Ähre, fünf- bis achtblütigen
Ährchen und kriechender
Wurzel,
[* 14] ist ein auf leichtem,
mürbem Ackerland und in
Hecken in ganz
Europa,
[* 15] Nordasien,
Nordamerika
[* 16] u.
Patagonien gemeines Unkraut, dessen schwach süßlich
schmeckende, oft mannithaltige
Wurzelstöcke als Rhizoma graminis offizinell sind. In Südeuropa dienen
auch die
Wurzelstöcke von AgropyrumacutumR. et S., Agropyrum pungensR. et S. und Agropyrum junceumBeauv. als Queckenwurzel.
Das einzig rationelle
Mittel, die
Quecke vom
Acker zu vertilgen, besteht in energischer Schälarbeit, d. h. die Stoppel etc.
wird auf 4-5
cm (so seicht wie möglich) mit dem drei- bis vierscharigen Schälpflug umgebrochen, mit
einer schweren eisernen
Walze festgewalzt, nach einiger Zeit, sobald die
Quecke wieder
Leben zeigt, scharf und klar geeggt;
nach Abtrocknen der ausgeeggten
Wurzeln wird wieder schwer gewalzt und nach Beginn der Ergrünung des
Feldes auf 5-6
cm geschält
u. s. f., bis man mit Sicherheit ein ferneres Fortwachsen derQuecke nicht mehr zu befürchten hat.
Die Queckenwurzeln sind außerordentlich reich an
Nährstoffen, ihr Zuckergehalt steigt bis 22 Proz. 100 kg enthalten durchschnittlich 5 kg
Asche und darin 13 Proz.
Kali, 12 Proz.
Phosphorsäure und 25 Proz.
Stickstoff. Dieses Stickstoffgehalts wegen ist das übliche
Verbrennen der
Quecken äußerst verwerflich, da bei dieser
Manipulation die wertvollen Stickstoffverbindungen
zerstört werden. Der Wert von 1000 kg (einem
Fuder)
Quecken hat einen Dungwert von
ca. 15 Mk. Die vom
Feld abgefahrenen
Quecken
sind zu kompostieren und werden dadurch unschädlich.
L.
(Ackerkrone),
Gattung der Karyophyllaceén mit der einzigen Art AgrostemmaGithagoL.
(Kornrade,
Rade), welche als einjähriges Unkraut unter
Getreide
[* 17] wächst. Sie ist zottig behaart, mit linealischen Blättern, laubartig
verlängerten Kelchzipfeln, großen, purpurroten
Blüten und schwarzen, nierenförmigen, höckerigen
Samen,
[* 18] welche giftiges
Githagin enthalten. Mit Radensamen gemengtes
Brot
[* 19] schmeckt scharf, brennend, betäubt, wird, wenn alt, bläulich. Selbst
Branntwein,
aus radehaltigem
Korn bereitet, wirkt berauschender. Der
Same ist besonders für
Schweine
[* 20] schädlich. Agrostemma coronariaL.
(Vexiernelke), aus Südeuropa, in
Gärten als
Zierpflanze kultiviert, sticht, wenn man an den
Blumen riechen will, mit steifen
Anhängseln der
Blumenblätter.
L. (Windhalm,Straußgras),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen, perennierende
Gräser
[* 21] mit vielfach verästelter
Rispe und einblütigen
Grasährchen mit spitzen, unbegrannten Hüllspelzen, die viel länger sind als die
unbegrannten
Deckspelzen. Agróstis vulgarisL. (gemeines
Straußgras, kleine
Meddel,
[* 10]
Fig. 1), 0,3-0,6 m hoch, mit
kurzen, abgestutzten
Blatthäutchen und unbegrannten
Ährchen, findet sich auf dem dürrsten Land und ist für solches ein
gutes Triftgras.
Agróstis alba Schrad.
(Agróstis stoloniferaL.,Fioringras, kleine
Quecke,
[* 10]
Fig. 2), 0,3 bis 0,6 m hoch,
mit langen, spitzen
Blatthäutchen und unbegrannten
Ährchen, wächst auf feuchten
Wiesen, an zeitweise überschwemmten
Stellen
und bildet auf leichtem
Boden als Untergras einen zarten, dichten
Rasen, der treffliches Rindviehfutter bietet. Es ist
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