»Die Schlußakte der
Wiener Ministerkonferenz«
(Berl. 1860),
»FreiSchiff
[* 1] unter Feindes
Flagge« (mit Klauhold, Hamb. 1866) und gab mit Klauhold 1861-71 das »Staatsarchiv.
Sammlung von Aktenstücken zur Geschichte der Gegenwart« (fortgesetzt von
Delbrück) heraus.
ältestes bayr. Herzogsgeschlecht, als dessen Stammvater Agilolf,Heerführer und Verwandter des Frankenkönigs
Chlodwig, genannt wird, und das in
Bayern
[* 3] seit dem
Verfall des Ostgotenreichs bis zur Einverleibung des
Landes in das
Frankenreich
unter
Tassilo II. (788) selbständig herrschte. S.
Bayern (Geschichte).
L.
(Walch),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen,
[* 4] der
GattungTriticum sehr nahestehend, mit starkbauchigen,
am abgestutzten Ende zwei- bis vierzähnigen, begrannten Hüllspelzen und bauchigen, gestutzten, zwei- bis dreizähnigen,
begrannten
Deckspelzen.
Aegilops ovata Gren. et Gods.
in Südeuropa, verändert sich durch
Kultur und geht in Aegilops triticoidesReg. über (welche Art mancheBotaniker
für einen
Bastard von Aegilops ovata und
Triticum vulgare, dem gemeinen
Weizen, halten); fortgesetzte
Kultur erzeugt aus Aegilops triticoides
das dem
Weizen außerordentlich ähnliche, samenbeständige Aegilops speltaeformis Jord.
Fabre in
Agde bei
Montpellier
[* 5] erhielt nach zwölfjähriger
Kultur wohl ausgebildete
Ähren mit großen, mehlreichen
Körnern.
zum griech.
NomosAttika gehörige
Insel, südwestlich von
Athen
[* 6] im
Golf von Ägina (dem Saronischen
Meerbusen der Alten) gelegen, 86 qkm (1,56 QM.) groß mit
nur
ca. 6000 Einw., gegenwärtig von keiner Bedeutung, im
Altertum dagegen länger als ein
Jahrhundert die erste
Seemacht in
den Hellenischen Gewässern und zugleich durch Kunstthätigkeit und
Industrie hervorragend. Die
Insel hat
eine dreieckige Gestalt, ist gebirgig (bis 534 m), jetzt gänzlich ohne Bewaldung und fast ohne fließendes
Wasser; sie hat
nur an der Westseite einige offene
Reeden, im übrigen ist sie von zahlreichen
Klippen
[* 7] umgeben und namentlich an der Ostseite
fast ganz unzugänglich. Der
Boden ist steinig und mager, zumeist aus
Kalk bestehend, jedoch keineswegs
unfruchtbar, sondern bei sorgsamer Behandlung für den Anbau von
Gerste,
[* 8]
Wein,
Mandeln,
Feigen und
Öl wohlgeeignet; außerdem
liefert er vortrefflichen
Töpferthon und im N. gute
Bausteine.
Von nun an hob sich Ägina immer mächtiger und gelangte an Bevölkerungszahl, Macht und
Reichtum zu einer fast beispiellosen
Blüte,
[* 12] deren
Höhe in die Zeit kurz vor den
Perserkriegen fällt. Die Gesamtzahl ihrer damaligen
Bevölkerung
wird zu ½ Mill. (wovon über 400,000 Sklaven) angegeben. Der
Handel ging besonders nach dem
Peloponnes sowie nach den entlegenern
Küsten des
Ostens und
Westens, namentlich nach
Kreta und dem
Pontus, von wo Ägina seinen Getreidebedarf bezog, und wo es auch eigne
Kolonien angelegt hatte.
Als Ausfuhrartikel lieferte die einheimische
Industrie besonders
Thon- und Erzwaren.
Salben und allerlei
Kurz- und
Galanteriewaren, die weithin in hohem
Ruf standen. Das älteste hellenische
Münz-,
Maß- und Gewichtssystem ging von
Ägina aus, und seine Bewohner waren als schlaue und gewandte, wohl auch betrügerische Handelsleute allgemein bekannt.
Indessen thaten sich die Ägineten auch auf andern Gebieten ruhmvoll hervor: mit den Athenern, mit welchen
sie aus Handelseifersucht bereits einen
Krieg geführt hatten, wetteiferten sie an
Tapferkeit in den
Schlachten
[* 13] gegen die
Perser,
gegen welche sie 80
Triëren aufstellten und in der
Schlacht bei
Salamis den ersten
Preis der
Tapferkeit errangen;
Nach den
Perserkriegen sank
A. in demselben
Verhältnis, wie
Athen stieg. Gegenseitige
Eifersucht und
Handelsneid weckten und nährten die
Feindschaft zwischen beiden Nachbarstaaten, 458 erklärte Ägina mit
Korinth
[* 14] und
EpidaurosAthen den
Krieg, doch wurde es nach einem Seesieg der
Athener bei Kekryphaleia eingeschlossen und 456 zur
Unterwerfung gezwungen.
Beim Beginn des Peloponnesischen
Kriegs zwangen die
Athener 429 die Einwohner, ihr Vaterland mit
Weib
und
Kind zu verlassen und attischen
Kolonisten Platz zu machen.
Lysandros führte zwar nach
Athens Demütigung 404 aus
Thyreatis die zerstreuten Überreste der vertriebenen Ägineten zurück, aber die
Insel erreichte kaum den
Schatten
[* 15] ihrer frühern
Macht wieder.
Später wurde Ägina abwechselnd eine
Beute der Makedonier, der Ätolier, des
Attalos, bis es zuletzt unter
römische Herrschaft kam.
Die alte gleichnamige Hauptstadt lag an der Westküste in einer breiten fruchtbaren
Ebene ungefähr an der
Stelle der heutigen
Stadt Ägina (mit
ca. 3000 Einw.), war aber von weit bedeutenderm
Umfang als diese. Sie besaß außer einer offenen
Reede zwei
große künstliche Häfen, deren
Molen noch jetzt wohlerhalten sind, und von denen der südlichere, an
welchem
PräsidentKapo d'Istrias einen neuen
Molo anlegen ließ, noch heute im
Gebrauch ist. Sonst zeugen nur wenige Säulenreste,
eine
Fülle von
Scherben alter Thongefäße und zahlreiche in den Felsboden eingesenkte Grabkammern von der alten Stadt. Das
bedeutendste Denkmal des alten Ägina sind die etwa
¶