Bernhard, Bildhauer, geb. zu
Nürnberg
[* 4] als Sohn eines
Webers, erlernte das
Handwerk eines
Klempners,
ging dann auf die Wanderschaft und bildete, zurückgekehrt, sein angebornes künstlerisches
Talent durch
das
Studium altdeutscher Bildwerke seiner Vaterstadt aus. Er wurde sodann Silberarbeiter und begab sich nach 1840 auf die
Einladung
Rauchs in dessen
Atelier nach
Berlin,
[* 5] wo er die
Antike kennen lernte. Im J. 1846 gründete er ein eignes
Atelier, in
welchem ihn zunächst
Büsten und Porträtmedaillons beschäftigten.
In der allmählichen
Entwickelung seines
Stils wußte er die Innerlichkeit der germanischen Bildnerkunst mit klassischer Formenschönheit
zu verschmelzen. Deswegen war er besonders hervorragend in Werken religiösen
Inhalts, von denen sich vorzügliche zu
Mohrin
in der
Neumark und zu
Neiße
[* 6] befinden, und in Grabdenkmälern.Sein Arndtdenkmal in
Bonn
[* 7] und sein Universitätsdenkmal
in
Greifswald
[* 8] (die Vertreter der vier
Fakultäten) beweisen, daß er auch den monumentalen
Stil beherrschte. Die Zahl seiner
plastischen
Porträte
[* 9] beläuft sich auf etwa 200. Er starb in
Berlin.
(span.), in
Spanien
[* 13] Bezeichnung aller derjenigen, welche die von
JosephBonaparte, dem von
Napoleon I. nach
dem
Verzicht der
Bourbonen ernannten König, 1808 proklamierte
Verfassung beschworen, daher auch
Josefinos
genannt; dann überhaupt aller, welche während der
Invasion der
Franzosen aus
Furcht und Gewinnsucht oder in
Hoffnung auf eine
durchgreifende
Reform des
Staats diesen anhingen. Die Zahl und Macht der
Partei war Anfang 1809 am größten. Nach dem
Sturz
der Fremdherrschaft wanderten die Afrancesados großenteils, etwa 10,000
Köpfe stark, nach
Frankreich aus. Von
Ferdinand
VII. durch
Verordnung vom ihrer
Würden,
Ämter und
Güter verlustig erklärt, erhielten sie erst nach Herstellung
der Cortesverfassung durch
Dekret vom die Erlaubnis zur Rückkehr und durch Beschluß der
Cortes vom 21. Sept. auch ihre
Güter zurück.
Lucius, Hauptmeister des röm. Nationallustspiels (der fabula togata), blühte um 95
v. Chr. In seinen
Darstellungen
aus dem italischen Volksleben nahm er sich mit Erfolg den Menander zum Vorbild. Er zeichnete sich durch
Witz, Lebendigkeit
und reine
Sprache
[* 14] aus;
SextusJulius, der Begründer der christlichen
Chronographie, aus
Emmaus in
Palästina,
[* 15] nach andern aus
Libyen
stammend, lebte in der ersten Hälfte des 3. Jahrh. unter den
KaisernHeliogabalus und
AlexanderSeverus,
Verfasser eines wichtigen Werks,
»Chronologien« genannt, welches von Erschaffung der
Welt bis 221
n. Chr. reichte, und einiger
andrer kleinerer
Schriften, die aber ebenso wie sein Hauptwerk verloren sind. Von letzterm sind jedoch zahlreiche Bruchstücke
und
Auszüge bei spätern chronologischen Schriftstellern enthalten, die vorzugsweise aus ihm geschöpft haben.
[* 16] (hierzu drei
Karten:
Fluß- und Gebirgssysteme, Staatenkarte und
Karte der Forschungsreisen), der fast insulare
südwestliche Teil der
Alten Welt (bei den Alten
Libyen und
Äthiopien), der lange dem
Europäer verschlossen
gewesen, indem sich
Natur und
Mensch vereinigten, ihm den Eingang in das
Innere, seit den
Zeiten des
Altertums ein
Land derRätsel
und
Wunder, zu verwehren. Hafenarmut, verderbliches
Klima
[* 17] an den
Küsten, eine in
Sprache und
Sitten fremde
Bevölkerung,
[* 18] im S.
verwildert durch
Jahrhunderte alten
Sklavenhandel, im N. fanatisiert durch einen noch ältern Glaubenskrieg
gegen die christliche
Welt des südlichen
Europa,
[* 19] waren Hindernisse, die nur durch das Zusammenwirken dreier der kräftigsten
Hebel,
[* 20] welche menschliche Thatkraft zu verstärken im stande sind: des kaufmännischen
Egoismus, des wissenschaftlichen
Ehrgeizes
und der religiösen Hingebung, zuletzt überwunden werden konnten, und ihnen verdanken wir unsre gegenwärtige,
immerhin noch unvollkommene Kenntnis Afrikas.