(Acrylaldehyd) C3H4O entsteht bei trockner
Destillation
[* 7] des
Glycerins oder der
Fette, für deren Destillationsprodukte
der scharfe
Dampf
[* 8] des Acroleïns charakteristisch ist (man bemerkt ihn beim
Ausblasen eines Talglichts, aber nicht beim
Ausblasen
einer Paraffinkerze). Es ist eine farblose, brennend schmeckende
Flüssigkeit, riecht unerträglich stechend,
greift
Auge
[* 9] und
Nase
[* 10] heftig an, ist leichter als
Wasser, siedet bei 52°, brennt mit leuchtender
Flamme,
[* 11] löst sich in 2-3 Teilen
Wasser, mischt sich mit
Alkohol und
Äther und geht an der
Luft durch Sauerstoffabsorption schnell in
Acrylsäure C3H4O2
über, welche derEssigsäure ähnlich riecht.
L.
(Zeilfarn), Farnkrautgattung aus der
Familie der
Polypodiaceen, mit meist ungeteilten oder handförmig
gelappten
Wedeln. Acrostichum alcicorneL.(PlatyceriumalcicorneDesv.), mit breiten, gegabelten, hirschhornähnlichen, fruktifizierenden
Blättern, neben denen sich stellenweise dem
Boden angedrückte, nierenförmige
Niederblätter von ganz
abweichendem
Bau entwickeln, lebt in den
Tropen schmarotzend auf
Bäumen, wird bei uns in Warmhäusern kultiviert.
(engl., spr. äkt), in der englischen und nordamerikanischen
Rechtssprache Beschluß einer Behörde oder einer ständischen
Körperschaft, z. B. Act ofParlament oder Act of Congress, ein
vom
Parlament oder vom
Kongreß gefaßter Beschluß. Dahin gehört z. B. die berühmte Schiffahrtsakte
(Navigation von 1651. Act ofsettlement heißt die wichtige Parlamentsakte, wodurch die britische Thronfolgeordnung festgestellt ward, speziell aber die
Successionsakte, die
Wilhelm III. kurz vor seinem
Tod noch sanktionierte, und durch welche das
HausBraunschweig-Lüneburg-Hannover
auf den britischen
Thron
[* 14] berufen wurde.
Eruditorum,Name der ersten deutschen gelehrten
Zeitschrift, welche vom
ProfessorOttoMencke nach dem Vorgang des
»Journaldes Savants« redigiert und zuerst 1682 herausgegeben wurde. Das Unternehmen, zu
dem sich die ersten
Gelehrten jener Zeit, wie
Carpzov,
Leibniz,
Seckendorff,
Cellarius,
Thomasius,
Sagittarius, Wagenseil u. a.,
mit
Mencke vereinigt hatten, und dessen Hauptzweck auf die Mitteilung von gedrängten Inhaltsanzeigen und
Auszügen aus neuen
wichtigen
Schriften, außerdem noch von Beurteilungen und kleinen selbständigen
Aufsätzen (auch von
Leibniz), gerichtet war,
fand die allgemeinste, von Jahr zu Jahr steigende
Anerkennung, und das
Journal thronte bald als oberster
Richter aber sämtlichen Leistungen der deutschen Litteratur.
Nach O.
MenckesTod übernahm 1707 sein Sohn
Joh. Burkhard
Mencke und von 1732 an dessen Sohn Friedr.
OttoMencke die Redaktion,
welch letzterer eine neue
Folge unter dem
Titel:
»NovaActa Eruditorum« begann. Nach fast 100jähriger Dauer ging,
besonders infolge der
Unruhen des Siebenjährigen
Kriegs, die
Zeitschrift 1782 ein, in welchem Jahr der bis dahin verspätete
Jahrgang von 1776 erschien. Zu einem vollständigen
Exemplar gehören folgende
Bände: Acta Eruditorum, 1682-1731, 50 Bde.;
Pilati
(lat.), ein apokryphischer
Bericht über die
Verurteilung Jesu, den
Pilatus abgefaßt haben soll. In seiner
jetzigen Gestalt, wie er lange im ersten Teil des
Evangeliums des
Nikodemus (s. d.) vorkam, gehört derselbe
erst dem 4. Jahrh. an. Doch werden angeblich offizielle
Akten des
Pilatus schon von
Justin und Tertullian erwähnt.
Noch spätere
Anhänge zu den bilden verschiedene
Briefe des
Pilatus
(EpistolaePilati) an
Tiberius oder
Claudius nebst anderweitigen
Legenden
über
Pilatus (s. d.).
Vgl.
Lipsius, Die Pilatusakten, kritisch untersucht
(Kiel
[* 16] 1871).