Ministerium des Innern ein und versah von 1858 bis 1868 den
Posten eines obersten
Chefs der Staatsdruckerei.
Schriftstellerisch
trat er zuerst als
Novellist auf und erregte namentlich mit seinen »Creencias y desengaños«
Aufsehen.
Das Hauptgewicht seiner dichterischen Thätigkeit beruht jedoch auf dem dramatischen Gebiet, das er zuerst mit
»Emilia« und
»Don Rodrigo
Calderon« betrat, die sofort ins
Französische übersetzt und in
Paris
[* 2] aufgeführt
wurden.
Von seinen weitern
Stücken seien genannt: »Caprichos de la fortuna«, »Un
matrimonio
à la moda«, »Odio y amor«, »La
escuela
de los amigos«,
»Una muker misteriosa«,
»Una conjuracion femenina«, »Mujer gazmoña y marido infiel«,
»Un marido como hay muchos«, »El
perito de Sandoral«, »L soirée de Capuchin«,
»Los dominos blancos« 2c., welche noch sämtlich auf dem
Repertoire der
Bühnen
der Hauptstadt stehen.
Eine Besonderheit sind die »Revistas de salones«, welche N. mit seinen
berühmten
»CartasMadrileñas« einführte.
Hier Aufstand der schwarzen
Arbeiter, welche mehrere Beamten der
Gesellschaft ermordeten
und die übrigen bedrohten, bis sie durch die Ankunft des englischen
Kriegsschiffs Forward 20. Sept. erlöst
wurden.
* (spr. nawjeh),Ludwig,
Ingenieur und
Mechaniker, geb. zu
Dijon,
[* 8] trat 1802 in die polytechnische
Schule
zu
Paris, 1804 in die
Brücken- und Straßenbauschule daselbst und 1808 in das
Korps der
Brücken- und Straßenbauingenieure
ein. 1813 gab
er den litterarischen
Nachlaß seines 1807 verstorbenen Oheims Gauthey unter dem
Titel:
»Traité de la construction
des ponts« (2 Bde.) heraus,
dem er 1816 einen 3.
Band
[* 9] hinzufügte (neue Bearbeitung 1832, 3 Bde.). Auch besorgte
er neue
Ausgaben von
Bélidors
»Science de l'ingénieur« (1813) und »Architecture hydraulique«
(erster Teil, 1819, 4 Bde.). Während dieser schriftstellerischen
Beschäftigung war er mit dem
Bau derBrücken
[* 10] über die Seine beiChoisy,
Asnieres,
Argenteuil und nach der
Cite in
Paris beschäftigt.
Infolge seiner Abhandlung über
Kettenbrücken, der
Frucht einer Studienreise in
England und
Schottland,
wurde er 1824 zum Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften ernannt. Leider wurde die ihm zur Ausführung übertragene Invalidenbrücke
mit 161,6 m
Spannweite bei dem Nachgeben eines Ankerpfeilers nicht schleunig genug repariert, so daß sie wieder abgetragen
werden mußte.
Bald darauf wurde Navier zum Divisionsinspektor beim Generalkonseil des
Brücken- und
Straßenbaues
ernannt. Seit 1819
Professor der
Mechanik
an der
École des ponts et chaussées, seit 1831 an der polytechnischen
Schule zu
Paris thätig, starb er 1836. Durch sein »Résumé
des leçons« legte Navier den
Grund zu der neuern Ingenieurmechanik. Er schrieb noch:
»Mémoire sur les roues à élever l'eau,
sur la flexion des lames élastiques, sur les lois de l'équilibre et du mouvement des corps élastiques«
und
»Sur le mouvement des fluides en ayant égard à l'adhésion du molécules«.
*,
Karl,
Komponist, geb. zu
Wien,
[* 15] wo er
Rechtswissenschaft studierte, wurde
Advokat, gab aber die juristische
Laufbahn bald auf und nahm eine
Anstellung an der
Kaiser FranzJosephs-Bahn an, welche er noch innehat. In der
Musik anfänglich
Autodidakt, machte er, als er fast das 30. Jahr erreicht hatte, auf Veranlassung von
Brahms bei Rottebohm
ernstliche Kontrapunktstudien und veröffentlichte dann außer kleinern Klavierstücken, Liedern und mehreren Variationenwerken:
zwei
Trios, eine Konzertouvertüre und den 30.
Psalm für Sopransolo,
Chor und
Orchester.
Andre Kammermusikwerke und eine große
Messe sind noch ungedruckt.
[* 19] Die
Arbeiten zur
Assanierung von Neapel sind im Juni 1889 in Gegenwart des
Königs von
Italien eröffnet worden. Es
kommen hierbei die niedern Stadtteile von Neapel, welche während der
Cholera-Epidemie des
Jahrs 1884 den größten
Teil der
Opfer lieferten, mit einem Flächenraum von 980,686 qm in Betracht.