*, 2)
Maurice,
Graf d'Irrison d', franz. Schriftsteller, geb. 1840 zu
Paris,
[* 14] war Ordonnanzoffizier des
Generals de
Montauban während der chinesischen Expedition, wurde kurz nach
Ausbruch des deutsch-französischen
Kriegs dem
Generalstab des 12.
Armeekorps zugeteilt und diente dann dem
GeneralTrochu in dem belagerten
Paris als Ordonnanzoffizier,
wobei ihm die Kenntnis der deutschen und englischen
Sprache
[* 15] sehr zu statten kam. Im
Augenblick der Unterhandlungen
begleitete Hérisson Jules
Favre nach
Ferrières zu
Bismarck, später nach
Versailles
[* 16] und erfuhr hier, wie schon seit dem Anfang des
Kriegs, eine
Menge lehrreicher, wenig oder gar nicht bekannter Einzelheiten. Sie boten ihm reichlichen
Stoff zu dem
»Journal
d'un officier d'ordonnance«, einer anekdotenhaften Geschichte der Belagerung von
Paris, die er als skeptischer
Augenzeuge erzählte. Sie erschien erst 1885 (deutsch, Augsb. 1885) und wirbelte wegen der
Rücksichtslosigkeit, mit der er darin gegen
Freund und Feind verfuhr, viel
Staub auf, gab auch zu zahlreichen Berichtigungen
Anlaß.
Vorher hatte er schon veröffentlicht: »Étude sur laChine contemporaine« (1864),
»L'esprit chinois et
l'esprit européen« (1868),
»La réforme des humanités« (1872),
»Description génénerale de l'ancien Boubonnais« (1875)
und
»Relation d'une mission archéologique en Tunisie« (1881). Auch das Werk
»Campagne de
Chine d'après la correspondance confidentielle
du général comte de
Montauban« war schon 1882 vollständig gedruckt, aber von derRegierung als
Mißbrauch
amtlicher Schriftstücke unterdrückt und aufgekauft, was Hérisson bewog, 1885 das
»Journal d'un interprète en
Chine« (deutsch,
Augsb. 1886) folgen zu lassen, in welchem er über persönlich Erlebtes und Geschautes berichtete,
ohne Benutzung der amtlichen
Papiere.
»La légende de
Metz«
[* 18] (deutsch, Berl. 1888),
in der
Hérisson zur großen Entrüstung der Mehrheit seiner Landsleute den
MarschallBazaine von dem
Verrat freisprach, dessen ihn das
Kriegsgericht
unter dem Vorsitz des
Herzogs von
Aumale schuldig erkannt hatte, und »Autour d'une révolution«
(1888; deutsch, Augsb. 1889),
die Geschichte des im gleichen
Geist, aber ausführlicher als im
»Journal d'un officier
d'ordonnance«.
*, zwei kalkhaltige, salinische
Eisensäuerlinge, deren Wasservorzugsweise versendet wird, zum Dorf Pömbsen
im preußischen Regierungsbezirk
Minden,
[* 21]Kreis
[* 22]
Höxter, gehörig.
(türk.
Gediz-Tschai). Da dieser
ca. 15 km westlich von
Smyrna mündende
Strom durch stetes Vorschieben seines
Delta
[* 23] (in den letzten 50
Jahren um etwa 2000
Fuß) den
SmyrnaerHafen vom
Meer gänzlich abzuschnüren und damit dieser wichtigsten
Handelsstadt des türkischen
Reichs den Todesstoß zu versetzen drohte, so hat die türkische
Regierung
im J. 1886 einen 6 km langen Durchstich ausführen und den
Fluß dadurch in sein ursprüngliches antikes
Bett
[* 24] leiten lassen.
Der Hermos fließt nun von der Stadt Menemen an, unweit deren er aus einer Thalenge tritt, anstatt südwärts zum
Golf von
Smyrna, westwärts und mündet, wie zu Herodots Zeit, südlich von
Phokäa.