Die
Schiffe,
[* 2] welche den Guano verladen, sind ungeeignet zum
Transport einer andern
Ladung und dürfen noch weniger
Passagiere befördern.
Wird die
Ladung durch Seewasser feucht, dann können unter der
Schiffsmannschaft tödlich verlaufende
Fälle
vorkommen.
Beim Auf- und Abladen des
Guanos tritt ein höchst lästiger
Staub auf, welcher zum Vorbinden von
Schwämmen und Tüchern,
die vorteilhaft mit
Essig getränkt werden, zwingt. In
Wunden kann Guanostaub
Blutvergiftung herbeiführen.
Guanoniederlagen sind in der
Nähe bewohnter Stadtviertel nicht zu dulden.
Beim Wohnen über solchen
Niederlagen
hat man
Taubheit, erschwerte
Sprache
[* 3] und eigentümliche rosenrote
Flecke auf der
Stirn beobachtet. Die erstern
Erscheinungen erklären
sich aus der Reizung des
Gaumens, welche sich auf die
Tuba Eustachii
[* 4] fortpflanzt. Aufstreuen von
Gips,
[* 5]
Torfstreu, Gerberlohe
auf die Guanosäcke bindet das entweichendeAmmoniak. Mit
Schwefelsäure
[* 6] aufgeschlossener Guano liefert
Dämpfe
flüchtiger Fettsäuren, die man durch Aufhängen von Tüchern, welche mit
Kalkmilch getränkt wurden, wenigstens teilweise
binden kann.
* 2)
Constant, franz. Romanschriftsteller, geb. zu
Elbeuf, trat zuerst in ein
Handelsgeschäft,
entschied sich aber frühzeitig, nachdem eine
Novelle, die in
Brüssel
[* 19] erschien,
Glück gemacht, für die litterarische Laufbahn
und ging nach
Paris, schrieb für die
»Patrie«
Feuilletons und ließ in verschiedenen
Journalen teils allein, teils
als Mitarbeiter von
Molé-GentilhommeRomane erscheinen, von denen als die vorzüglichsten zu nennen sind: »Roquevert l'arquebusier«,
»Zanetta la chanteuse«, »Les
autours de
Paris«, »Le
[* 20] capitaine Zamore«, »Le
Bronzino«, »Le juit de
Gand«, »Le chevalier de Mailly«, »La
pigresse de
Flandres«, »La bourgeoise d'Anvers«, »La
virge aux larmes«. 1858 ließ er im »Courrier de
Paris« mit
Couder ein ungeheures Romanfeuilleton: »Les
étrangleurs de
Paris« (1859, 6 Bde.),
erscheinen, dem die »Étrangleurs de l'Inde« von
Méry vorangegangen. Er hat namentlich
für die populären illustrierten
Zeitschriften-Romane geschrieben, auch einige
Vaudevilles und
Dramen, wie
Berthe »Caflamande
Theodoros« (1868), auf die
Bretter gebracht. Er starb Ende
November 1882 in
Paris.
* Vorrichtung zur schnellen Herstellung von
Guirlanden, besteht aus einer hohlen rotierenden
Spindel, an welcher
Draht- oder Garnspulen stecken.
Der starke
Draht,
[* 21] welcher den
Kern der
Guirlande bildet,
wird durch die
Spindel hindurchgezogen und dabei mit dem feinen
Draht oder
Garn in dichten
Lagen umwunden, während man die
Blumen
oder
Blätter mit ihren Drahtenden in die
Spindel einführt, so daß sie mit eingewickelt werden.
* (Gomul), rechtsseitiger Nebenfluß des
Indus, entspringt im östlichen
Afghanistan
[* 22] auf einer parallel mit dem
Suleimangebirge sich hinziehenden
Gebirgskette in mehreren Quellflüssen, nimmt von S. her den Ihob auf und durchbricht dann
in dem wichtigen Gumalpaß die
Suleimankette und tritt in das
Pandschab über, verliert sich aber hier
in der
Ebene, den
Indus bei Dera
IsmailChan nur selten erreichend. Der genannte
Paß,
[* 23] an dessen
Ausgang nach
Indien die Stadt Gumal liegt,
ist die große
Handelsstraße für die Povindahstämme, welche zwischen
Kabul und
Kandahar verkehren.
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