Einlagerungsgewicht,
das bei der Anmeldung von Waren für Zollniederlagen (s. d., Bd. 16) ermittelte Gewicht;
Auslagerungsgewicht, das bei der Abmeldung ermittelte Gewicht.
Seite 17.277 (Ergänzungs-) Band
das bei der Anmeldung von Waren für Zollniederlagen (s. d., Bd. 16) ermittelte Gewicht;
Auslagerungsgewicht, das bei der Abmeldung ermittelte Gewicht.
s. Reste (Bd. 17)
Die Familie der Einsiedlerkrebse, bisher Hauptsächlich von den Küsten bekannt, ist in der Tiefe bis zu 3000 Faden [* 3] vertreten. Abgesehen von der Entdeckung neuer Arten, bieten viele dieser Tiefsee-Einsiedlerkrebse ein biologisches Interesse. Die bekannte Symbiose zwischen Einsiedlerkrebsen und Seeanemonen findet sich auch in der Tiefe, wie der bei 3000 Faden gefundene Pagurus abyssorum beweist. Dagegen haben die Verhältnisse der Tiefsee in andrer Weise verändernd auf die Einsiedlerkrebse daselbst eingewirkt, indem der Mangel oder wenigstens die große Seltenheit leerer Schneckenschalen auf dem Meeresboden die Einsiedlerkrebse daselbst gezwungen hat, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern.
Die einen haben sich wieder an ein freies Leben angepaßt, die andern nach anderweitigen Wohngelegenheiten umgesehen. Als solche dienen ihnen hohle Bambusstücke, die sich, von den Flüssen ins Meer geschwemmt, beispielsweise im Karibischen Meer am Meeresboden finden, oder sie machen sich selbst röhrenförmige Gehäuse, entweder aus Holzstücken oder aus den mineralischen Bestandteilen des Bodenschlammes. Diese veränderte Lebensweise der der Tiefsee hat auch verändernd auf die Form des Hinterleibes derselben eingewirkt.
Bei den frei lebenden Arten hat er sich außerordentlich verkürzt, und die Segmentierung ist verloren gegangen, während die Endanhänge wohl entwickelt und symmetrisch sind; bei den Formen dagegen, welche ihren Hinterleib in einem Bambusstab oder einer selbstverfertigten Röhre bergen, ist die von den Küstenformen her bekannte, der spiraligen Drehung des zur Wohnung dienenden Schneckenhauses entsprechende Asymmetrie des Hinterleibes verschwunden, und derselbe ist völlig symmetrisch geworden. Wie bei den in Schneckenhäusern wohnenden Einsiedlerkrebsen der Küste, ist auch bei denen der Tiefsee der geschützte Hinterleib weich; da jedoch bei letztern die Wohnung von beiden Seiten offen und infolgedessen das Ende des Hinterleibes gefährdet erscheint, ist dieses nicht spitz zulaufend und weich, sondern verbreitert und mit festen Platten gepanzert. Die horizontale Verbreitung der der Tiefsee ist eine sehr weite.
in den Ländern, deren mittlere Jahrestemperatur unter dem Nullpunkt liegt, in einer gewissen Tiefe unter der Erdoberfläche sich findende, beständig gefrorne und niemals auftauende Bodenschicht. Die Jahrestemperatur in 1 m Tiefe beträgt 0,9° mehr als die mittlere Lufttemperatur T des betreffenden Ortes. Von dieser Tiefe an nimmt die Bodenwärme um 2,97° für je 100 m zu, in 23 m Tiefe, wo die Temperatur das ganze Jahr hindurch konstant bleibt, ist diese ^[Formel].
Ist t = 0 oder T = -1,6° (rund -2°), so muß die thermisch neutrale Schicht beständig gefroren sein; in geringerer Tiefe taut das Eis [* 4] im Sommer oberflächlich auf. Die Isotherme von -2° kann man demnach als die Südgrenze des Eisbodens ansehen, da indessen diese Linie für das Meeresniveau gezogen ist und die Temperatur um etwa 0,5° C. für je 100 m abnimmt, so kann für ein 400 m hohes Gebiet der Eisboden schon mit der Isotherme von 0° zusammenfallen. Die Jahrestherme von -2° betritt bei der Mündung des Mesen (Weißes Meer) [* 5] unter dem Polarkreis das russische Gebiet, durchschneidet bei Bogoslowsk den 60.° nördl. Br., senkt sich östlich bis zum 55.° und fällt im Amurland mit dem 50. Breitengrad zusammen, unter dem sie auch die Ostküste Asiens verläßt.
Kamtschatka wird etwa unter 58° nördl. Br. von ihr durchschnitten. Ganz Ostsibirien und ein großer Teil Westsibiriens nördlch von 55-57° gehört dem Gebiet des Eisbodens an. In Amerika [* 6] beginnt die Eisbodengrenze unter 64° am Nortonsund, geht südlich vor Fort Simpson vorbei, schneidet das Nordende des Winipegsees (54.°) und das Südende der Hudsonbai (51.°) und endet auf Labrador zwischen Nain und Hoffnungsthal (56.°). Das Eindringen der Winterkälte ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, wie der Beschaffenheit des Bodens, Exposition, Entwässerung und ganz bestimmt von dem Zeitpunkt des Eintreffens und der Menge des Schneefalles, ebenso wie die Tiefe, bis zu welcher der Boden im Sommer auftaut, größtenteils vom Regen abhängt. In Jakutsk hat man in dem bis zur Tiefe von 116 m getriebenen Scherginschacht den noch nicht durchbrochen und nach der Wärmezunahme in diesem Schacht berechnet, daß der gefrorne Boden bis zu 186 m Tiefe hinabreicht.
Systematische Untersuchungen über die Tiefe des Eisbodens, seine geographische Ausdehnung [* 7] und Beziehungen zum gegenwärtigen Kältepol wurden auf Veranlassung der britischen Naturforscherversammlung in Nordamerika [* 8] angestellt und die Resultate derselben in den »Reports of the British Association« (1886-87) veröffentlicht.
Vgl. Hann, Handbuch der Klimatologie (Stuttg. 1883);
v. Richthofen, Führer für Forschungsreisende (Berl. 1888);
Fridolin, Pandektist, geb. zu Sigmaringen, studierte erst in Tübingen [* 9] katholische Theologie, dann 1857-69) in Berlin [* 10] Rechtswissenschaft, wurde 1865 Gerichtsassessor in Berlin, später Preisrichter in Hechingen; 1872 wurde er als ordentlicher Professor und Mitglied des Appellationsgerichts nach Basel [* 11] berufen, seit 1874 nimmt er den Lehrstuhl für römisches Recht an der Universität Freiburg [* 12] ein. Auch war er 1867-72 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Unter seinen Schriften sind besonders zu nennen: »Die materielle Grundlage der Exceptio« (Berl. 1871);
»Über das Rechtsverhältnis der res publicae in publico usu etc. nach römischem Recht« (Basel 1873);
»Die Kompensation nach römischem und gemeinem Recht« (Berl. 1876);
»Kognitur und Prokuratur« (Freiburg 1881);
»Abhandlungen zum römischen Zivilprozeß« (das. 1888).
[* 13] Stahl mit einem Mangangehalt von 12 Proz. ist sehr schwer magnetisierbar. Wenn 1 g Manganstahl durch eine magnetisierende Kraft [* 14] den Magnetismus [* 15] 1 annimmt, dann nimmt 1 g Silberstahl in dicken Drähten den Magnetismus 3489, in dünnen 3141 an und 1 g Eisen sogar den Magnetismus 4395, bez. 3570. Die Magnetisierbarkeit des Manganstahls steht also ganz außerordentlich hinter der des Eisens und des Silberstahls zurück, und es dürfte daher der Manganstahl bei Schiffsbauten in höherm Grad zu verwenden sein, da er weniger störende Wirkungen auf die Kompasse auszuüben verspricht. Bemerkenswert ist, daß im Manganstahl die Hälfte des Magnetismus dauernd zurückbleibt, während Silberstahl selbst in dünnen Schichten nur etwa ein Viertel, Eisen etwa ein Neuntel als permanenten Magnetismus zurückhalten.
Die chemische Prüfung des Eisens ist ausschließlich eine quantitative, da bei den einzelnen Eisensorten nur die Menge der stets sich gleichbleibenden Bestandteile wechselt. Zur Bestimmung des ¶
Kohlenstoffs löst man das Eisen in der Weise, daß der Kohlenstoff ungelöst zurückbleibt und zwar im Bunsenschen Element, indem man ein gewogenes Eisen- oder Stahlstück zur positiven, ein Platinblech zur negativen Elektrode macht und beide in verdünnte Salzsäure taucht. Ist nach etwa zwölf Stunden eine genügende Menge Eisen gelöst, so spült man das Eisenstück gut ab, trocknet und wägt es. Den ausgeschiedenen Kohlenstoff bringt man auf ein Asbestfilter, wäscht, trocknet und bestimmt die Menge desselben durch Elementaranalyse.
Noch einfacher löst man das gröblich zerkleinerte Eisen in schwach erwärmter Lösung von Kupferammoniumchlorid, auch kann man den Kohlenstoff mit Hilfe von Chromsäure zu Kohlensäure oxydieren und letztere im Kaliapparat auffangen. Der Graphit bleibt ungelöst zurück, wenn man das Eisen in verdünnter Salz- oder Schwefelsäure [* 17] löst und die Lösung bis zum Sieden erhitzt; den Rückstand wäscht man mit heißem Wasser, verdünnter Kalilauge, dann mit Alkohol und Äther.
Bei graphitärmern Eisensorten bestimmt man den gebundenen Kohlenstoff kolorimetrisch, indem man fein gesiebtes Eisenpulver in reiner Salpetersäure löst, die Lösung anhaltend auf 80° erwärmt und dann ihre Färbung mit derjenigen einer Probelösung vergleicht, die man gleichzeitig und in gleicher Weise aus Stahl bereitet, dessen Kohlenstoffgehalt gewichtsanalytisch bestimmt worden war. Zur Bestimmung des Schwefels löst man nach Eggertz eine abgewogene Eisenprobe in verdünnter Schwefelsäure und läßt dabei den entwickelten Schwefelwasserstoff auf ein in dem nicht ganz luftdicht verschlossenen Gefäß [* 18] aufgehängtes blankes Silberblech von bestimmter Größe einwirken.
Nach der Färbung des Silbers beurteilt man den Schwefelgehalt des Eisens. Nach Classen löst man das Eisen in Schwefelsäure und leitet den Schwefelwasserstoff in ein mit Glasperlen gefülltes Rohr, durch welches eine Lösung von Brom in Salzsäure tröpfelt. Zur vollständigen Verdrängung des Schwefelwasserstoffs aus dem Lösungsgefäß leitet man reine Kohlensäure durch den Apparat. Die im Absorptionsgefäß gebildete Schwefelsäure wird als schwefelsaurer Baryt bestimmt. 100 Teile desselben entsprechen 13,75 Teilen Schwefel.
Zur Bestimmung des Phosphors löst man das Eisen in Salpetersäure, verdampft zur Trockne, erhitzt, bis keine braunen Dämpfe mehr entweichen, digeriert mit konzentrierter Salzsäure, löst, filtriert die Kieselsäure ab, verdampft das Filtrat fast zur Trockne, verdünnt mit Wasser, übersättigt mit Ammoniak, löst den Niederschlag in Salpetersäure, fällt die Phosphorsäure mit molybdänsaurem Ammoniak und wägt sie als pyrophosphorsaure Magnesia, von welcher 100 Teile 27,95 Teilen Phosphor entsprechen.
Die ausgeschiedene Kieselsäure wird nach dem Auswaschen und Glühen gewogen. 100 Teile derselben entsprechen 46,73 Teilen Silicium. Enthält die Kieselsäure noch etwas Eisen, so schmelzt man sie mit kohlensaurem Natron und Salpeter, nimmt die Schmelze mit Wasser auf, fällt die Kieselsäure mit Salzsäure etc. Um die im E. enthaltenen Metalle zu bestimmen, löst man das Eisen in Salzsäure, filtriert, schmelzt den Rückstand mit kohlensaurem Natron und Salpeter, scheidet die Kieselsäure ab, filtriert in die Hauptlösung, oxydiert in dieser das Eisenoxydul mit Salpetersäure oder chlorsaurem Kali, verdünnt, versetzt mit Chlorammonium und fällt das Eisen durch Ammoniumcarbonat als basisches Carbonat.
Aus dem verdampften und mit Salzsäure angesäuerten Filtrat wird das Kupfer [* 19] durch Schwefelwasserstoff gefällt. Das Filtrat von letzterm wird mit Ammoniak neutralisiert und mit Schwefelammonium erhitzt. Man wird oft auf die Bestimmung von Kobalt und Nickel verzichten können und wägt dann den Niederschlag von Schwefelmangan ebenso wie den von Schwefelkupfer nach dem Auswaschen, Trocknen und Glühen im Wasserstoffstrom. Das Mangan kann man auch maßanalytisch bestimmen und wie Eisen und Kupfer auf elektrolytischem Weg, womit zugleich eine Schwefel- und Phosphorbestimmung zu verbinden ist.
Die Gewinnung des Eisens bietet keine eigentümlichen Schädlichkeiten dar. Bei Verhüttung von Thoneisensteinen entstehen Abwässer, welche Eisenvitriol und feinen Schlamm enthalten und deshalb vor dem Einlassen in öffentliche Wasserläufe mit Kalk gereinigt werden müssen. Die Arbeiter an Hochöfen sind der strahlenden Hitze und der Einwirkung der Gichtgase ausgesetzt, welche außer Kohlenoxyd und schwefliger Säure oft auch blei- und zinkhaltige Dämpfe führen, auch kommen Explosionen vor, gegen welche die üblichen Sicherheitsvorrichtungen [* 20] nicht immer hinreichenden Schutz gewähren.
Ebenso entstehen Explosionen beim Ablöschen der Schlacken mit Wasser. Ähnliche Gefahren bieten auch die weitern hüttenmännischen Arbeiten der Eisengießerei. [* 21] Der aus den Öfen [* 22] stammende Flugstaub wird wegen seines Gehalts an Eisensalzen der Vegetation auf weite Strecken schädlich. Die Former erkranken an »Kohlenlunge«, sind Explosionen und der Vergiftung durch Kohlenoxyd beim Trocknen der Formen durch offene Koksherde ausgesetzt. Daß bei der Gießerei [* 23] Vorsichtsmaßregeln notwendig sind, um Verletzungen durch das flüssige Metall zu verhindern, ist selbstverständlich, ebenso sind beim Putzen des Rohgusses Schutzbrillen, Masken, [* 24] gute Ventilation anzuwenden.
Besondern Schutz bedürfen die Arbeiter an Dampfhämmern gegen umherfliegende glühende Eisen- und Schlackenteile. Über die Beschäftigung von Frauen und jugendlichen Arbeitern in Walz- und Hammerwerken hat der Bundesrat besondere Bestimmungen erlassen. Auch hat man in Drahtziehereien, in welchen zahlreiche Unfälle vorzukommen pflegen, selbstthätige Drahtführungen zum Schutz der Arbeiter eingeführt. Die Abwässer dieser Industrie enthalten Säuren und Eisensalze und sind mit Kalk zu behandeln.
In der Eisenblechfabrikation haben die Arbeiter unter dem beim Polieren der Bleche entstehenden Staub zu leiden. Man hat den bisher benutzten Kalk durch Kleie ersetzt, welche nach der Benutzung noch als Schweinefutter verwertbar ist. Auf Emaillierwerken können Bleivergiftungen vorkommen, gegen welche die üblichen Vorsichtsmaßregeln geboten sind. Schmiede werden infolge der großen andauernden Muskelanstrengungen nicht selten herzkrank. Nadel-, Instrumenten-, Werkzeugschleifer und Feilenhauer atmen einen feinen, scharfen Staub ein, welcher die Schleiferkrankheit erzeugt, der die Arbeiter sehr früh erliegen. Englische [* 25] Krankenhilfsvereine nehmen Schleifer gar nicht auf. Gute Saugvorrichtungen an den Schleifsteinen können erheblichen Schutz gewähren.