entschiedenste bekämpfte; mit genauer Kenntnis der Geschichte und der nationalen und sozialen Verhältnisse in
Österreich
[* 2] ausgerüstet, schilderte er in seinen
Reden die von der slawenfreundlichen
Politik der
Regierung drohenden
Gefahren für das
Deutschtum in
Österreich und das
Reich selbst (vgl. die von Pröll herausgegebenen
Reden »Zur
Lage des Deutschtums in
Österreich«, Berl. 1888). Er schrieb noch: »Die
Verwaltung der österreichischen
Universitäten«
(Wien
[* 3] 1873),
»Der französische
Nationalwohlstand als
Werk derErziehung« (das. 1879) und »Die Aufgaben
der Unterrichtspolitik im Industriestaat« (das. 1882).
Seit dem Bestehen des
Handels mit künstlichem Dünger (käuflicher, Handelsdünger) bot derselbe
ein ergiebiges
Feld für
Verfälschungen und
Betrug.
Sand,
Erde,
Thon,
Gips,
[* 6]
Schwerspat, Sägemehl,
Glas,
[* 7]
Asche,
Torf etc. wurden ganz
allgemein den Düngerpräparaten zugesetzt, indem man darauf rechnete, daß die
Qualität der letztern weder mit dem
Auge
[* 8] noch
mit
Hilfe leichter
Operationen zu entdecken sei. Mit der Entstehung der landwirtschaftlichen
Versuchsstationen
und namentlich mit der Einrichtung der Düngerkontrolle seitens dieser Anstalten haben sich die Verhältnisse wesentlich
gebessert, weil nun bei der Leichtigkeit der Beschaffung einer genauen Untersuchung die Aussichten für die Fälscher sehr
viel ungünstiger geworden waren.
Der ganze Düngerhandel wurde auf eine solidere
Basis gebracht, indem man dazu überging, die Düngerpräparate
unter
Garantie eines bestimmten
Gehalts an den wertvollen
Bestandteilen zu verkaufen. Die Untersuchung des
Düngers beschränkt
sich deshalb auch in der
Regel auf die Gehaltsermittelung derjenigen
Bestandteile, um derentwillen der betreffende Dünger gekauft
wird. Die größte
Aufmerksamkeit bei der Düngeruntersuchung ist den Gemischen zu widmen, welche häufig
minderwertige
Substanzen enthalten, deren
Stickstoff- oder Phosphorsäuregehalt bei weitem nicht den Wert beanspruchen kann
wie derjenige von
Guano,
Knochenmehl, Ammoniaksuperphosphaten etc. Diese Mischungen sind zunächst mit der
Lupe
[* 9] zu untersuchen,
dann trennt man die schwereren Teile von den leichtern durch Abschlämmen und prüft unter Berücksichtigung der gefundenen
Verhältnisse auf
Ammoniaksalze,
Salpetersäuresalze, in
Wasser lösliche
Phosphorsäure und lösliche
Kalisalze.
In der
Regel wird nur die Bestimmung der Gesamtmenge von
Stickstoff,
Phosphorsäure, eventuell auch
Kali nötig sein. Zur Bestimmung
des organischen
Stickstoffs eignet sich die
Methode von Kjeldahl, nach welcher man die
Substanz einige Zeit mit einer reichlichen
Menge konzentrierter
Schwefelsäure
[* 10] bis auf eine dem
Siedepunkt der
Säure naheliegende
Temperatur erhitzt,
die erhaltene
Lösung mit überschüssigem, trocknem, pulverigem Kaliumpermanganat oxydiert und das gebildete schwefelsaure
Ammoniak in der gewöhnlichen
Weise mit überschüssiger
Natronlauge zersetzt.
landwirtschaftliche Maschinen, welche künstlichen
Dünger in fein zerkleinertem Zustand gleichmäßig,
und zwar in der
Regel nach Art des breitwürfigen
Säens, auf dem
Acker verteilen. Die hierbei entstehenden Schwierigkeiten,
welche bisher ein nur zu häufiges Versagen der ältern
Maschinen zur
Folge hatten, lagen an der überaus
verschiedenen und namentlich wechselnden
Beschaffenheit der Düngerarten. Einige derselben, z. B. fein gemahlenes
Knochenmehl,
sind locker und beweglich, andre, wie
Chilisalpeter, legen sich
fest in den Vorratskasten, rutschen nicht nach und bedürfen
einer unausgesetzten und sehr energischen Lockerung zum
Zweck der Ausstreuung.
Viele Düngerarten ziehen die
Feuchtigkeit stark an und lassen sich mit den ältern
Maschinen alsdann gar nicht ausstreuen;
namentlich wird feuchtes Düngpulver durch
Rühren zumeist klumpig, in welchem
FallVerstopfungen unvermeidlich sind. Es erscheint
daher ganz berechtigt, daß diejenigen Fabrikanten und Erfinder, welche sich die Aufgabe stellen, die
Mängel der bisherigen Düngerstreumaschinen zu beseitigen, das ältere
System derselben, welches sich fast vollständig an die
Anordnung der
Säemaschinen
[* 11] anlehnt, verwarfen und neue
Konstruktionen einführten, bei welchen die Vermeidung von
Verstopfungen in erster
Linie berücksichtigt wurde.
In der jüngsten Zeit haben nun zwei
Systeme von Düngerstreumaschinen Eingang in die
Praxis gefunden, bei welchen die Übelstände
der ältern
Maschinen vermieden oder wenigstens wesentlich vermindert werden. Hierzu gehören zunächst Düngerstreumaschinen, deren
Aufnahmekasten am
Boden mit einem durch die ganze
Breite
[* 12] geführten
Schlitz versehen sind, dessen Weite in verschiedener
Weise,
je nach der auszustreuenden
Menge und der Düngergattung, verändert werden kann.
Wäre das Streumaterial
gleichmäßig locker, so würde dasselbe beim
Fahren der
Maschine
[* 13] auch gleichmäßig aus dem
Schlitz austreten.
In der
Regel ist aber die
Beschaffenheit des
Düngers eine derartige, daß eine Nachhilfe gegeben werden muß, zu welchem
Zweck
sich in dem Düngerkasten verschiedene Vorrichtungen, z. B.
Walzen mit Abstreichern etc., befinden. Zu
dieser
Gruppe von Düngerstreumaschinen gehören unter andern diejenigen von
Hampel u. Haunold undSchmidt u.
Spiegel
[* 14] in
Halle
[* 15] a. S., welche allen
vorliegenden
Berichten nach in neuester Zeit viele
Anerkennung gefunden haben. In noch weiterm
Maß wurde solche der
Düngerstreumaschine
von Schlör inBartha. d.
Ostsee zu teil, welche auf einem von den ältern
Maschinen gänzlich abweichenden
System beruht.
Über dem
oben offenen und in
Führungen vertikal verschiebbaren Düngerkasten befindet sich eine schnell rotierende, mit radialen
Zähnen besetzte
Walze, welche den
Dünger von der Oberfläche abstreicht und nach hinten auswirft. Die Ausstreumenge wird durch
die
Geschwindigkeit bestimmt, mit welcher der
Kasten sich während der
Fahrt nach aufwärts bewegt, zu welchem
Zweck eine
Übertragung von den Fahrrädern mittels
Zahnräder und eines Zahnstangenbetriebs angeordnet ist. Nachdem die ersten
Versuche mit dieser
Maschine den
Beweis lieferten, daß das
Prinzip derselben ein sachgemäß richtiges ist, wurden auch in
¶
mehr
der neuesten Zeit die einzelnen Teile der Schlörschen Düngerstreumaschine so weit ausgebildet, daß sie den Anforderungen
der Praxis für alle Düngerarten in bester Weise entspricht. Der Preis dieser Maschine beträgt 350 Mk., die Tagesleistung bei
2,8 m Arbeitsbreite 5-5,5 Hektar.