[* 2] Bei den gewöhnlichen
Drehbänken mit frei hängender
Planscheibe für große Werkstücke entsteht durch den
großen
Druck auf den Spindelkopf eine starke
Abnutzung des Kopflagers und infolgedessen sehr bald ein Überhängen der
Planscheibe,
welches ein genaues Abdrehen außerordentlich erschwert, indem dazu ein öfteres Nachstellen des
Lagers erforderlich wird.
Um diesem Übelstand zu begegnen, hat man für die Bearbeitung großer Arbeitsstücke eine
Anordnung getroffen,
bei welcher die
Planscheibe eine wagerechte und somit die
Spindel eine senkrechte
Lage erhält. Da außerdem diese Drehmaschine
genannte Drehbank das
Aufbringen und
Zentrieren
[* 3] der Arbeitsstücke wesentlich erleichtert, so erlangt sie fortwährend weitere Verbreitung
zum Abdrehen von Schwungrädern,
Seil- und
Riemenscheiben, Turbinenrädern u. dgl. bis
zu einem
Durchmesser von 10
m und einer
Höhe von 2,5 m. Die entsprechend große
Drehscheibe erhält ihre
Umdrehung von einem
Rädervorgelege, das mit
Hilfe von Wechselrädern einen großen (16fachen)
Wechsel in der Umdrehgeschwindigkeit gestattet.
Zur
Aufnahme der Drehstähle dienen Werkzeugträger, die entweder an einem über der
Scheibe nach Art der
Radialbohrmaschinen horizontal schwebenden
Armoder an einem querüber liegenden, nach Art der
Hobelmaschinen
[* 4] mit den
Enden in
zwei seitwärts vertikal stehenden
Ständern geführten
Balken hängen. In beiden
Fällen lassen sich diese Werkzeugträger
mit dem
Arm und dem
Balken sowie mit einem
Schlitten auf das genaueste in der
Höhe und horizontal einstellen
sowie mit
Hilfe einer Leitspindel selbstthätig horizontal oder vertikal schalten, je nachdem die obere
Fläche oder die Umfläche
des Arbeitsstücks abgedreht werden soll. Daß diese
Drehbänke zugleich als Ausdreh- und
Bohrmaschinen
[* 5] (für
Naben,
Ringe,
Cylinder
etc.) verwendet werden können, erhöht ihre Brauchbarkeit noch. In welchen
Größen sie gebaut sind, beweist die
Thatsache, daß die Maschinenfabrik von
Schieß in
Düsseldorf-Oberbilk eine solche Drehmaschine
im
Gewicht von 65,000 kg hergestellt hat.
[* 12] s.
Landwirtschaftliche Maschinen^[= und Geräte, mechanische Apparate, welche beim Betrieb der Landwirtschaft zur Bearbeitung, Bestellun ...] (Bd. 17).
Abraham, franz. Bühnendichter, geb. zu
Paris,
[* 21] zeichnet sich durch eine liebenswürdig humoristische
Ader aus, die sich sowohl in seinen Beiträgen für
Blätter und
Zeitschriften als in seinen Theaterstücken, größtenteils Einaktern, bekundet. Es sind dies: »Un
Monsieur
[* 22] en habit noir«
(1872),
»Une rupture« (1885). Sie
erschienen gesammelt unter dem
Titel: »Jouons la comédie« (1887). Ein
dreiaktiges
Lustspiel, das
Sittenbild »L'institution de Sainte-Catherine«, ging 1881 über die
Bühne des
Odéon. In
»Scènes de la
vie de théâtre« (1880) und in »L'incendie
des Folies-Plastiques« (1886) sammelte Dreyfus einen Teil seiner Zeitungsartikel.
Seine glänzendste That war der Kavallerieangriff bei
Leuthen
[* 30] an derSpitze von 50
Eskadrons
warf er die österreichische
Reiterei in dem
Augenblick, als sie in die entblößte linke
Flanke des preußischen
Fußvolkes
einbrechen wollte, und sicherte dadurch den
Sieg. Nachdem er 1758 die
Reiterei beim
Heer des
PrinzenHeinrich befehligt hatte,
starb er in
Dresden. Ihm zuEhren wurde 1889 das westfälische Kürassierregiment Nr. 4 Kürassierregiment
von Driesen benannt.
In der neuesten Zeit macht sich das Bestreben geltend, die Gleichmäßigkeit der
Aussaat mit diesen
Maschinen zu erhöhen. Dieselben mit den bekannten Säeapparaten, als Löffelscheiben oder
Schöpfräder, erfüllen ihre Aufgabe
in Hinsicht auf die gleichmäßige Dichte derAussaat nur in vollkommen befriedigender
Weise bei ebenem,
horizontalem Ackerboden. Dagegen ergibt sich die
Aussaat¶
mehr
ungleichmäßig, sobald das Terrain bewegt wird, so daß bei abwechselnd steigendem und fallendem Terrain eine wellenförmige
Saat entsteht, da der Saatkasten eine geneigte Lage annimmt und die Löffel zu früh oder zu spät in die Trichter ausleeren.
Bei den ältern Drittsäemaschinen suchte man durch Einstellung des Saatkastens mit Hilfe einer Kurbel
[* 32] diesem
Übelstand zu begegnen, und dies gelingt auch bei sehr aufmerksamen Arbeitern und in dem Fall, daß das Terrain nicht zu häufig
wechselt. Je mehr aber die Drillkultur Verbreitung findet, desto häufiger findet dieselbe auch auf hügeligem Terrain Anwendung,
wo man von der Arbeit der ältern Drillsäemaschine mit der sogen. Stellvorrichtung
für hügeliges Terrain nicht befriedigt war.
Demnach sah sich in neuerer Zeit fast jede größere Fabrik von Drillmaschinen genötigt, eigne Maschinen zu konstruieren,
welche auch bei dem genannten Umstand eine gleichmäßige Aussaat liefern. Hierzu werden zwei Wege eingeschlagen und zwar
1) die Benutzung von Säeapparaten, welche von der jeweiligen Stellung des Saatkastens in ihrer Wirksamkeit
nicht beeinflußt werden. Es entsprechen dieser Anforderung die sogen. Schubräder, die durch
die Weltausstellung in Philadelphia
[* 33] 1876 bekannt geworden und ihr Vorbild in dem alten Thorner Säerad finden, welches den Samen
[* 34] mittels eines Zellenrades auswarf.
Anstatt der Zellen sind die Umfänge der neuern Schubräder in der Regel mit Rippen oder stumpfen Zähnen
besetzt; dieselben arbeiten in einer Kapsel oder einem stellbaren Mantel. Die Aussaatmenge wird weder beim Bergauf- und Bergabfahren
noch beim Fahren im Hang, wo Sich die Maschine
[* 35] schief stellt, in bemerkenswerter Weise beeinflußt. Die im Bau von Drillmaschinen
hervorragenden Fabriken von Zimmermann u. Komp. in Halle a. S. und von Siedersleben u. Komp. in Bernburg
[* 36] haben
diese Maschinen zu einer allen Anforderungen entsprechenden Konstruktion ausgebildet.
2) Der Saatkasten wird derartig aufgehängt, daß er unter allen Umständen, also namentlich wenn die Maschine im Hang fährt,
in gleicher Lage zu einer Vertikalen verharrt. Es geschieht dies durch entsprechende Aufhängung des Saatkastens
und durch ein schweres Gewicht, welches die normale Stellung desselben erhält. Eine Änderung dieses Stellsystems besteht
darin, daß nur die Trichter, welche das von den Säeapparaten ausgeworfene Saatgut aufnehmen, ihre Stellung im Saatkasten
entsprechend verändern, während dieser sich mit dem Hang neigt, bez. anhebt.
LetztereMethode, bei der Drillsäemaschine von Fr. Dehne in Halberstadt
[* 37] in Anwendung, ist die zweckmäßigere, wie die Praxis ergeben hat. Aber
trotzdem kann dieselbe nur bei steigendem oder fallendem Terrain in der Fahrrichtung ihre Wirksamkeit entfalten, während
die Maschine beim Schiefstellen des Saatkastens, d. h. bei seitlicher Neigung desselben, nach wie vor ungleichmäßig
säet. Überhaupt ist das erstere System (die Schubräder) auch aus dem Grunde das empfehlenswertere, weil es stets gleichmäßig
säet, während bei dem zweiten System erst das Befahren des Hanges eingetreten sein, also eine ungleichmäßige Aussaat bereits
stattfinden muß, wenn die Einstellung des Saatkastens oder der Trichter für gleichmäßiges Säen erfolgen
soll.
Auch verursacht der beweglich aufgehängte Saatkasten leicht Schwankungen, selbst wenn man, wie dies mehrfach versucht wurde,
Hemmungen anbringt, So daß z. B. beim Durchfahren einer Bodenvertiefung bereits Änderungen der Saatmenge stattfinden. Die
erwähnte Verbesserung
der Drillsäemaschine ist namentlich aus dem Grund von besonderer Wichtigkeit, weil man mit derselben
im stande ist, dia Drillkultur ohne jedes Bedenken auf hügeliges Terrain auszudehnen, welches bisher noch zumeist der Handsaat
zufiel.