Bergbauangelegenheiten der deutschen
Regierung überlasse. Infolgedessen wurde ein BerggesetzfürHereroland vom
Bundesrat
und
Reichstag angenommen, vom
Kaiser vollzogen und ein Bergamt im Land errichtet. Leider war dabei auf Maharero gar keine Rücksicht
genommen worden. Er zog von den bald darauf gemachten
Funden von
Wismut,
Kupfer,
[* 2]
Zinn,
Silber undGold
[* 3] gar
keinen Nutzen, alles sollte allein der
Deutschen Kolonialgesellschaft zu gute kommen. Es wurde daher dem
EngländerLewis, der
seit langen
Jahren im Hereroland als
Händler thätig und der heftigste Gegner des Eindringens der
Deutschen und des deutschen
Schutzvertrags gewesen war, jetzt leicht, sich seines alten Einflusses auf Maharero zu bemächtigen,
und erklärte letzterer auf einer in Okahandja, seinem Wohnplatz, abgehaltenen Versammlung dem
Reichskommissar,
daß alle mit den
Deutschen abgeschlossenen
Verträge sowie alle ihnen erteilten
Konzessionen null und nichtig seien, da er
Lewis schon vor Ankunit der
Deutschen alle Minenrechte im Land erteilt habe.
Die Einsprache des deutschen
Reichskommissars blieb erfolglos, und so zogen sich alle deutschen Beamten
samt den
Gliedern der goldsuchenden Expeditionen und dem neuerrichtetenBerg- und Postamt von Otyimbingue, dem Sitz der deutschen
Verwaltung, auf das britische
Territorium an der
Walfischbai zurück, von wo die meisten sich später nach
Deutschland
[* 4] begaben.
Nur dieMissionäre und einige seit langem im Land angesiedelte deutsche
Händler blieben auf ihren
Plätzen.
Allerdings mußten
Lewis und dessen Genossen nach Übernahme der
Verwaltung durch
Hauptmann v.
Francois das Land verlassen; die
deutschen
Arbeiten wurden aber doch nicht wieder aufgenommen, da die von der
DeutschenKolonisationsgesellschaft für Südwestafrika
beabsichtigte Abtretung des nördlichen Teils ihres Gebiets an eine englische
Gesellschaft, um
Mittel zum
weitern Betrieb zu gewinnen, von der Reichsregierung nicht genehmigt wurde.
Die rheinischeMission ist hier bereits seit vielen
Jahren thätig. Sie besitzt jetzt in
Groß-Namaland sechs
Stationen: Warmbald,
Keetmannshoop,
Bersaba,
Bethanien,
Gibeon und Hoachanas mit zusammen 2526 Gemeindemitgliedern und in Damaland
elf
Stationen:
Walfischbai, Scheppmannsdorf, Otyimbingue, Otyikango, Okahandya, Otyosazu, Otyizwa, Okozondye, Okombahe, Omburo
und Rehoboth mit 1930 Gemeindemitgliedern. Unter den
Ovampo wirken finnische
Missionäre. Von andern Europäern wohnen besonders
Deutsche
[* 5] u.
Engländer im Land, welche allenthalben Handelsstationen gegründet haben.
(lat.-griech.), sehr seltene, angeborne
Lagerung des
Herzens in der rechten Brustseite;
meistens mit allgemeinem
sogen. situs transversus viscerum verbunden, in der
Weise, daß der
Magen
[* 10] und die
Milz auch rechts liegen,
die
Leber dagegen links.
(Dow, beides spr. dau,Baggala). arabische, zweimastige Segelfahrzeuge ohne
Bugspriet von 100 - 400
Ton. Tragfähigkeit.
Dieselben dienen zu
Kriegs- und Handelszwecken, zum Sklaventransport und als Seeräuberschiffe. Der
Bug einer Dhaw ist scharf
geformt, sehr niedrig überWasser und wird von einem geraden, schräg nach vorn weit ausladenden
Steven
begrenzt; das mit
Verzierungen versehene
Heck ist breit und
hoch und mit einem kastellartigen
Aufbau versehen.
Der nur durch wenige
Wanten gestützte, aus einem
Stück bestehende Großmast steht in der Mitte des Fahrzeugs und trägt an
einer einzigenRaa ein trapezförmiges
Segel, dessen
Hals auf die
Nock des
Vorstevens gesetzt wird. Der Hintermast
ragt aus dem
Aufbau des
Hecks hervor und führt ein ähnliches kleineres
Segel. Als
Kriegsschiffe führen die Dhaws selten mehr
als 14
Geschütze,
[* 11] indessen hat es auch solche bis zu 50
Geschützen gegeben, welch letztere dann in mehreren
Decks übereinander aufgestellt wurden.
Vermöge der einfachen Takelage bedarf die Dhaw nur einer geringen
Besatzung; sie gehört indessen nicht zu den Schnellseglern
und unternimmt weitere
Reisen nur zur Zeit der konstant wehenden
Monsune.
Schon die ältesten Seefahrer haben die Dhaws an den
Küsten des
RotenMeers, imGolf von
Persien
[* 12] und in den indischen Gewässern in ihrer jetzigen Form und Bauart
vorgefunden, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß die europäischen Segelschiffe, besonders wenn man die
Kriegsschiffe
des 16. und 17. Jahrh. mit denselben vergleicht, von der Dhaw abstammen. Dafür spricht
unter anderm auch die Form der Dhaw unter
Wasser, die Gestalt ihres
Querschnittes und die Art und
Weise, wie
diese
Schiffe
[* 13] zusammengesetzt sind, in welchen Beziehungen die Dhaw von einem hölzernen Segelschiff der Gegenwart sich
nicht wesentlich unterscheidet.
Marina,Seestadt in der ital.
ProvinzPorto Maurizio, im malerischen Dianothal, an der
EisenbahnGenua-Nizza, mit
(1881) 2024 Einw., welche
Öl- und Weinbau betreiben. Diano Marina hat ebenso wie das benachbarte, auf isoliertem Bergkegel gelegene
DianoCastello (744 Einw.) durch das große
Erdbeben,
[* 14] welches die
Riviera heimsuchte, stark gelitten.