Nutzen beruhende
Verhältnis herausgebildet hat und nur dadurch an Innigkeit einbüßte, daß die
Menschen Fangmethoden ersannen,
bei der sie die freiwillig geleisteten Treiberdienste der
Delphine allmählich entbehren lernten und ihrerseits diese
Freundschaft
vernachlässigten. Als Rückstand blieb dann nur die
Sage von einer solchen
Freundschaft und das über die ganzeWelt
verbreitete
Gesetz der Unverletzlichkeit dieser
Tiere. Auch unter den
Fischern am Adriatischen
Meer hat sich noch eine schwache
Erinnerung an die alte Fanggenossenschaft lebendig erhalten.
Sie glauben, wie
Cuvier erzählt, daß der Delphin aus alter
Freundschaft für sie die
Thunfische in die großen
Kammern aus verankerten
Netzen hineintreibe, die man Tonare nennt. Manchmal, wenn sie Bedenken zeigten, gehe er sogar voran,
und darum träfe man zuweilen einen Delphin in den Tonaren. Sie rufen ihm dann zu: »Fora
Delfino!« (»Hinaus mit dem D.!«) und komplimentieren ihn auf
diese
Weise, ohne ihm ein
Leid zuzufügen, wieder aus der geöffneten
Kammer heraus, bevor sie mit ihrer
großen Schlächterei beginnen.
*, eine neue
Legierung aus
Kupfer
[* 2] und
Zink, deren physikalische
Eigenschaften diejenigen von Schmiedeeisen
und
Stahl übertreffen. Es läßt sich heiß und kalt walzen, zu
Draht
[* 3] ziehen und bei Dunkelrotglut leicht schmieden, ausstanzen
und pressen. In geschmolzenem Zustand ist es dünnflüssig und deshalb auch für kleine Güsse zu verwenden.
Der
Preis des Rohmaterials entspricht demjenigen des
Rotgusses. Es hat eine goldähnliche
Farbe und ist darum auch für den
Kunstguß sehr verwendbar. Zu seinen Vorzügen gehört ferner eine große Widerstandsfähigkeit gegen saure Grubenwässer
und Seewasser, weshalb es auch für den
Gruben- und
Schiffbau benutzt wird.
*,
Fluß in der zur französischen
KolonieSenegal gehörigen
ProvinzRivières du Sud, entsteht aus zwei Quellflüssen,
dem nördlichern Kakrima und dem südlichern Kokoulo, welche aus dem großen Quellgebiet des
Futa Dschallon in der
LandschaftTené in der Umgegend der Stadt
Labi entspringen. Nach ihrer Vereinigung nimmt der
Fluß eine südwestliche
Richtung und ergießt sich in die Sangareahbai des Atlantischen
Ozeans. Nach den Angaben der Eingebornen soll der
Fluß mehrere
hundert
Kilometer aufwärts für
Schiffe
[* 4] von 3 m Tiefgang befahrbar sein, doch begegnet man schon 60 km vom
Meer gefährlichen
Stromschnellen. An seinem Unterlauf, welcher die
LandschaftenKoba (s. d., Bd.
9) im N. und
Capitay (s. d., Bd.
3) im S. scheidet, befinden sich mehrere
Handelsniederlassungen von Engländern,
Franzosen und
Deutschen; ebenso auch an andern
Plätzen der genannten
Landschaften, von denen die erste durchaus eben und mit großen Palmenhainen bestanden ist, besondere
Wichtigkeit aber wegen ihrer Ergiebigkeit anKolanüssen hat, die in ganz
Senegambien sehr gesucht sind.
Capitay wird durchaus von Gebirgszügen des Kakulimah und Sumbah erfüllt, deren Abhänge mit
Gummibäumen bestanden sind.
Der
Kranke empfindet heftigen
Kopfschmerz,
Stechen in den
Augen und
Ohrensausen; er ist unfähig zu jeder
körperlichen
Arbeit, lichtscheu und leidet an
Schlaflosigkeit. Allmählich werden auch andre Teile des
Körpers angegriffen,
bis sich die
Krankheit mit besonderer Heftigkeit in den
Beinen, hauptsächlich in den
Knieen, festsetzt. Das
Fieber ist sehr
hoch, verschwindet aber mit dem
Exanthem nach 24-48
Stunden, worauf dann in Zwischenräumen von 2-4
Tagen
neue Anfälle auftreten.
Allmählich lassen die
Symptome nach, während eine schmerzhafte Anschwellung der
Gelenke noch wochenlang anhält und große
Kraftlosigkeit des
Körpers, von der sich der
Patient nur langsam erholt, zurückbleibt. Das Dengfieber verbreitet sich sehr schnell,
befällt stets einen sehr großen Teil der
Bevölkerung,
[* 14] besonders
Kinder und
Greise, endet aber nur in
seltenen
Fällen mit dem
Tod. Eine sehr bösartige Form (black fever) verläuft unter außerordentlich hoher Temperatursteigerung
mit
Schlafsucht, Cyanose und führt unter
Herzlähmung oder
Lungenödem in 24-48
Stunden zum
Tode. Die Behandlung beschränkt
sich auf eine Kalomeldosis bei
Ausbruch der
Krankheit, kalte
Bäder und gegen
Schlaflosigkeit Darreichung
von
Morphium; auch
Belladonna wird sehr gerühmt. Zur vollständigen Wiederherstellung ist eine Luftveränderung oft das wirksamste
Mittel. Über die
Ursachen der
Krankheit ist nichts Sicheres bekannt; jedenfalls handelt es sich um eine
Infektion durch Mikroorganismen;
ob der dabei von einem Beobachter gemeldete Befund von Mikrokokken mit der
Krankheit etwas zu thun hat,
ist zweifelhaft.
* (türk.,
Meer),
Name mehrerer
Seen in der
Kirgisensteppe in der
ProvinzAkmollinsk (Russisch-Zentralasien), darunter
als die bedeutendsten der nördliche Dengis oder Gorkoe ozero (Bittersee), 75 km lang, 25 km breit und 1502 qkm groß,
der 90 km lange, 35 km breite und 1269 qkm große Dengis-Gorkoje mit bitterm
Wasser und der 547 qkm große
Dengis-Kul.
*,
Klemens und
Gustav, Afrikaforscher, gebürtig aus
Zeitz,
[* 15] fuhren 1878-79 mit
Fischer den Osifluß, dann den
Tana aufwärts bis
Massa und kehrten darauf nach
Europa
[* 16] zurück, um das zur Erschließung des erforschten
Gebiets für den deutschen
Handel nötige
Kapital zusammenzubringen, was ihnen so weit gelang, daß sich 1882 ein Tanakomitee
bildete und 1884 mit Unterstützung der
Akademie der
Wissenschaften eine Expedition unter
Führung der Gebrüder Denhardt abgesandt
wurde, welche im
Februar 1885 auf der
InselLamu an der Wituküste eintraf, jedoch auf Betreiben des
Sultans
von
Sansibar
[* 17] geraume Zeit verhindert wurde, nach dem
Festland überzusetzen.
Indes bat der
Sultan von Witu, wo sich die Expedition zuerst niederließ, sogleich um ein
Freundschafts- und Schutzverhältnis
mit
Deutschland,
[* 18] um das er bereits 1867 nachgesucht hatte, und verkaufte an
Klemens Denhardt ein Gebiet von 50 qkm
bei
Kann am
Osi und darauf weitere 1300 qkm mit einer Küstenlänge von 60 km, beide mit allen Hoheitsrechten.
Klemens Denhardt kehrte
nun nach
Deutschland zurück und verkaufte 25 QM. seines
Besitzes für 200,000
Mk. an die von Mitgliedern des
Deutschen Kolonialvereins
gebildete Deutsche
[* 19] Witugesellschaft, währendGustav Denhardt in dem übrigen
Territorium Plantagenbau betreibt.
Berichte über die
Reisen der Gebrüder Denhardt brachten die »Mitteilungen der
GeographischenGesellschaft in
Hamburg«
[* 20] (1876-77 u.
1878-79),