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Nachdem Dechend 1867-70 Mitglied des Abgeordneten-Hauses gewesen, ward er 1872 zum Mitglied des Herrenhauses und 1884 des Staatsrats ernannt.
Seite 17.216 (Ergänzungs-) Band
Nachdem Dechend 1867-70 Mitglied des Abgeordneten-Hauses gewesen, ward er 1872 zum Mitglied des Herrenhauses und 1884 des Staatsrats ernannt.
(1886) 4076 Einw.
Theodor, wurde im Juli 1887 zum Direktor der Porzellanmanufaktur in Sèvres ernannt. Er schrieb: »La Faïence« (Par. 1887).
[* 2] Im hygienischen Interesse verdient das Füllmaterial, welches bei der Konstruktion der Zimmerdecken angewandt wird, Beachtung. Man hat häufig zur Deckenfüllung Bauschutt, humosen Boden, Lehm etc. angewandt und damit einen günstigen Boden für Mikroben geschaffen, die entweder schon in diesem Material vorhanden waren, oder durch die Fugen des über der Decke liegenden Fußbodens hineingelangen, wenn jener mit Wasser gereinigt wird. Mit letzterm werden allerlei organische Substanzen in das Füllmaterial hineingespült und Fäulnisprozesse eingeleitet, welche für die Gesundheit der Bewohner des Zimmers über einer solchen Decke nicht gleichgültig sein können. Es empfiehlt sich daher, als Füllmaterial von Zwischendecken nur ein von stickstoffhaltigen Körpern freies, trocknes Material anzuwenden. Das beste Füllmaterial dürfte getrockneter reiner Quarzsand sein.
*, 2) Auguste von der, Romanschriftstellerin, geb. zu Bleckede an der Elbe als Tochter eines hannöverschen Justizamtmanns, trat erst in spätern Lebensjahren als Gattin des Majors v. d. Decken, mit welchem sie nach 1866 in der Nähe von Göttingen, [* 3] dann in Meiningen [* 4] lebte, und unter dem Pseudonym A. von der Elbe hervor, errang aber mit ihren phantasievollen und keineswegs alltäglichen Romanen rasch die Teilnahme größerer Leserkreise. Sie schrieb: »Chronika eines fahrenden Schülers« (5. Aufl., Heidelb. 1886);
»Die Ricklinger« (Berl. 1881);
»Die Brüder Meienburg« (Heidelb. 1881);
»Lüneburger [* 5] Geschichten« (Stuttg. 1883);
»Der Heliandssänger« (das. 1884);
»Aref der Hindu« (Freiburg [* 6] 1884);
»Der Bürgermeisterturm« (Berl. 1884);
»Brausejahre« (Leipz. 1885);
»Dornröschen« (das. 1886);
»Souverain« (3. Aufl., Dresd. 1889);
»Um ein Grafenschloß« (Berl. 1887);
»Die Junker von Luzern" [* 7] (Dresd. 1888);
»Ein Sohn« (Freiburg 1889);
»Eine alte Schuld« (Berl. 1890, 3 Bde.).
Seit 1883 lebt die Dichterin, 1875 verwitwet, in Hannover. [* 8]
* nennt man im Staatshaushaltsetat solche die Budgetsätze überschreitende Mehrausgaben, welche durch Ersparungen, die unter andern Titeln gemacht und ausdrücklich als übertragbar erklärt worden sind, bestritten werden können.
Coster *, Charles Théodore Henri, belg. Schriftsteller, geb. zu München, [* 9] studierte, nachdem er eine Zeitlang Beamter gewesen war, die Rechte und machte 1855 das Advokatenexamen;
er starb als Professor an der Kriegsschule in Ixelles bei Brüssel. [* 10]
Seine Hauptwerke sind: »Légendes flamandes« (2. Aufl. 1861),
»Contes brabançons« (1861),
»La légende de Thyl Ulenspiegel« (2. Aufl. 1869) und »Le [* 11] voyage de noce« (1872).
Nach seinem Tod erschien: »La Zélande dans le cour du monde«.
* (spr. dökurßäl), Pierre, franz. Theaterdichter, geb. zu Paris, [* 12] ein Musterschüler des Lycée Henri IV, lag dem Handel und dem Börsengeschäft ob, bis er nach dem Krach von 1882 die Bahn betrat, welche sein Vater und sein Oheim, Adrien Decourcelle und Adolphe Dennery, ihm rühmlichst vorgezeichnet hatten. Er wurde Journalist, schrieb im »Gaulois« unter den Pseudonymen Choufleuri und Valentin und lieferte fast gleichzeitig auf Bestellung von Sarah Bernhardt das fünfaktige Drama »L?as de trèfle«, das im Ambigu-Theater einen durchschlagenden Erfolg errang.
Seine Erstlingsarbeit: »Le grain de beauté«, war 1880 im Gymnase-Theater gespielt worden. Nun lösten Volksschauspiele, Lustspiele, Schauerstücke, Texte zu komischen Opern, Bühnenbearbeitungen bekannter Romane, welche Decourcelle allein oder mit andern Bühnenkundigen bearbeitete, einander in rascher Reihenfolge ab: »Le fond du sac« (1833),
»La Charbonnière« (1884),
»L?Amazone« (1885),
»Les potins de Paris« (1885),
»Les doigts de Birouk« (1886),
»Cloclo« (1887),
»L?abbé Constantin« (nach Ludovic Halévy, 1887),
»Le dragon de la reine« (1888),
»Mensonges« (nach Paul Bourget, 1889). Auch im Sensationsroman (»Le chapeau gris«, 1887, und »Fanfan«, 1889) versuchte sich Decourcelle mit Glück.
*, moderne Stadt der europäischen Türkei, [* 13] Wilajet Adrianopel, am Ägeischen Meer, welche als Anfangspunkt einer das Maritzathal aufwärts führenden Bahn, die bei Bergaz in die direkte Linie Belgrad-Konstantinopel mündet, Bedeutung gewonnen hat.
Sie hat etwa 3000 Einw. (viele Griechen), ist Hauptort eines Kazas und Sitz mehrerer Konsulatsbeamten.
Vgl. noch H. Morley, Daniel Defoe, earlier life and earlier works (Lond. 1889).
(1885) 2359 Einw.
(1885) 6367 Einw.
(1885) 2823 Einw.
2) Eduard Douwes (Multatuli), holländ. Schriftsteller, starb im Februar 1887 in Nieder-Ingelheim.
Seine Biographie schrieben noch Tourneux (Par. 1886) und Véron (das. 1887).
3) Elie, wurde an Stelle Cabanels zum Professor und Ateliervorstand an der Pariser Kunstschule ernannt.
(1885) 1257 Einw.
*, 4) Max Emil Julius, Agrikulturchemiker, geb. zu Bergen [* 15] auf Rügen, studierte 1868-71 Chemie in Berlin, [* 16] 1871-72 in Greifswald, [* 17] war 1872-73 Assistent an der Gewerbeakademie in Berlin, 1873-74 Assistent an der Versuchsstation zu Halle [* 18] und übernahm 1874 die Gründung und Leitung der Berliner [* 19] Versuchsstation des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland. [* 20] 1875 habilitierte sich an der Gewerbeakademie zu Berlin, leitet seit 1876 die Brennereischule des Vereins der Spiritusfabrikanten, wurde 1877 Mitglied des Patentamts, gründete 1879 die Versuchsbrennerei Bierdorf bei Berlin, ward 1881 Lehrer an der landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin und erhielt 1882 den Professortitel. 1882 veranstaltete er die Ausstellung für Spiritusindustrie.
Unter Delbrücks Leitung wurden die wichtigsten Gegenstände der modernen Gärungstechnik, wie z. B. die Wirkung des Hochdrucks auf Stärke [* 21] und Durchführung dieses Verfahrens für Verarbeitung von Körnerfrüchten, die Feststellung der Grundsätze zur Reinzüchtung der Hefe [* 22] bei Bereitung der Kunsthefe, die Feststellung der Grundsätze für die Leitung des Wachstums und der Gärwirkung der Hefe bei der Herstellung von Spiritus, [* 23] die Feststellung der Stickstoffassimilation der Hefe während der Gärung, insbesondere in Bezug auf Preßhefenfabrikation, bearbeitet. Auch gibt er mit Märcker die »Zeitschrift für Spiritusindustrie« heraus.
(1888) 3638 Einw. ¶