(spr, köst),
Robert Needham,
Orientalist und Sprachforscher, geb. 1821 zu Cockayne, erzogen in
Eton, studierte
die orientalischen
Sprachen an dem
College in
Haileybury und war 1843-69 in
Indien als Zivilbeamter in hervorragenden
Stellungen
thätig, zuletzt als Mitglied des indischen
Rats in
Kalkutta.
[* 6] Nach seiner Rückkehr nach
Europa
[* 7] veröffentlichte er: »Modern
languages of the
East Indies« (1878);
»Linguistic and oriental essays« (1879, 2.
Serie 1887);
1857, s.
Maritime wissenschaftliche Expeditionen^[= Obgleich das Meer in seinen mannigfachen Erscheinungen und Wirkungen schon in den ältesten ...] (Bd. 11).
2)
Uno, finn. Schulreformator, geb. zu
Tawastehus, studierte in
Abo und
Helsingfors seit 1827
Theologie
und
Philosophie uud war 1837-39
Pfarrer und
Lehrer zu
Wiborg.
[* 14] Dann lebte er bis 1846 als geistlicher Kolonievorstand in
Sitka
(Alaska), wo, wie auf der Heimreise durch
Sibirien, er mit Vorliebe naturkundliche
Studien betrieb, hierauf
als
Geistlicher und
Lehrer unter seinen Landsleuten in
Petersburg
[* 15] wirkend, ward er mit der neuern deutschen
Pädagogik bekannt
und dadurch ganz dem
Streben nach Verbesserung des heimischen Unterrichtswesens gewonnen. Nach längern Studienreisen durch
Mitteleuropa in die
Heimat zurückgekehrt, ward Cygnäus 1861 Oberinspektor des Volksschulwesens, richtete 1863 das
erste finnische
Lehrerseminar in Jyväskylä ein,
dem er bis 1869 vorstand, und entwarf das finnische Schulgesetz, das 1866 ins
Leben trat. 1870 trat er in die Oberbehörde (0verstyrelse) für das finnische Unterrichtswesen zu
Helsingfors zurück und
hat dort bis zu seinemTod (2 Jan. 1888) verdienstlich gewirkt. Die fortschreitende
Verwandlung der fliegenden
Schulen
in feste
gelang Cygnäus besonders durch weitgehende Heranziehung weiblicher Lehrkräfte. In weitern
Kreisenist er daher als Förderer der
höhern weiblichen
Bildung, namentlich aber als der eigentliche
Urheber der neuern
Bewegung für Handfleiß (Slöljd) und
Hausfleiß,
berühmt. Er setzte es durch, daß die
Handarbeit als Pflichtfach, auch für
Knaben, in sämtliche
Volksschulen
und
SeminareFinnlands eingeführt ward. In diesem
Sinn hat er auch auf
Schweden
[* 16] anregend gewirkt, daher er 1877 von
Upsala
[* 17] zum
Ehrendoktor ernannt ward. Er schrieb: »Förslag rörande folkskoleväsendet«
(Helsingf. 1861 u. ö.).
Seine Aussöhnung mit der russischen
Regierung, besonders sein Übertritt zur griechischen
Kirche, hatte ihm
die
Gunst seiner Landsleute gänzlich entzogen.
3)
AdamGeorg,
Fürst. Seine interessanten und wertvollen
Denkwürdigkeiten und die
Korrespondenz mitKaiserAlexander I., sind von
Mazade herausgegeben worden
(»Alexandre I et le prince Czartoryiski Correspondance particulière et conversations
1801-23«, Par. 1865, und »Mémoirs du prince
Adam Czartoryiski et sa correspondance avec l'empereur
AlexandreI«, das. 1887,2 Bde.;
engl., Lond. 1888, 2 Bde.).
von Bründelsberg, Aloys,
Freiherr von, österreich. Eisenbahnbeamter, geb. zu
Agram,
[* 18] studierte in
Wien
[* 19]
Philosophie, befehligte 1848 bis zum Mai das philosophische
Korps der akademischen
Legion, war 1849-51
Offizier und machte den ungarischen
Feldzug mit, wurde 1851 Gymnasiallehrer in
Teschen und 1853
Lehrer an der Wiedener
Oberrealschule
in
Wien; 1859 veröffentlichte er eine
»Weltgeschichte inTabellen«
(Wien 1859). Im J. 1861 wurde er in den
niederösterreichischen
Landtag und 1869 in das Abgeordnetenhaus gewählt. 1870 wurde er zum Sektionschef im Unterrichtsministerium, 1871 zum
Direktor der
WienerHandelsakademie ernannt, 1873
Direktor und 1875 Generaldirektor der
KaiserinElisabeth-Bahn, 1881
Chef der Generaldirektion
der Staatsbahnen
[* 20] und 1884
Präsident der Generaldirektion der verstaatlichten
Bahnen, zugleich Sektionschef
extra statum im
Handelsministerium. 1882 wurde er in das
Herrenhaus berufen und 1884 in den Freiherrenstand erhoben.