Aufstand statt. Der Häuptling der Stadt Money empörte sich und ermordete den Oheim des unter deutschem
Schutz stehenden
KönigsBell. Als ein deutsches
Kanonenboot den aufrührerischen Häuptling zur Verantwortung ziehen wollte, floh derselbe, und seine
Stadt wurde bis auf wenige
Häuser zerstört. Dieselbe
Strafe traf im
Herbst 1887 die beiden Häuptlinge
von Etoka und Fiko, weil sie von den europäischen Fahrzeugen unrechtmäßige
Zölle erhoben hatten und dann die ihnen auferlegten
Strafgelder nicht zahlten.
Vgl.
Zöller, Forschungsreisen in der deutschen
Kolonie Camerun
[* 2] (Bd. 2-4 der
»Deutschen Besitzungen an der
westafrikanischen
Küste«, Berl. 1886);
Alkaloid
(Glykosid) des
Hanfs
(Cannabis indica), eine braune, lufttrockne, nicht klebrige
Masse, ist geschmacklos,
leicht löslich in
Alkohol und
Äther, nicht in
Wasser, wirkt schlaferregend. Seine
Verbindung mit
Gerbsäure
(Cannabium tannicum) wird direkt aus
Hanf dargestellt, doch ist das im
Handel vorkommende
Präparat wahrscheinlich ein Gemisch
mehrerer einander ähnlicher
Körper. Es ist amorph, gelblich oder bräunlichgrau, riecht schwach hanfartig, schmeckt etwas
bitter, stark zusammenziehend, ist wenig löslich in
Wasser,
Alkohol undÄther und dient gegen einfache
Schlaflosigkeit ohne schmerzhafte und psychische
Ursachen.
Cannabinon, ein braunes Weichharz aus
Hanf, wird ebenfalls als Schlafmittel angewandt, soll aber unter Umständen recht bedenkliche
Nebenwirkungen zur
Folge haben, während es für gewöhnlich vor andern Schlafmitteln wesentliche Vorzüge besitzt. Behandelt
man alkoholisches Hanfextrakt mit
Alkalien, so hinterbleibt ein
Präparat, welches als reiner
Haschisch
bezeichnet wird und außer Cannabinon ein
Alkaloid, Tetanin (Tetanocannabin), enthält. Es wirkt erregend, dann beruhigend
und ist mit Erfolg bei trübsinnigen Gemütskranken angewandt worden.
delCastillo,DonAntonio, span. Staatsmann, reichte nach dem
Tode des
KönigsAlfons XII. der Regentin
seine Entlassung ein und half ein liberales
MinisteriumSagasta zu stande bringen, weil es darauf ankam, den
Umtrieben der
Republikaner
und
Karlisten gegenüber alle monarchisch gesinnten
Parteien zu vereinigen. Er ward zum
Präsidenten
der
Cortes gewählt.
Da er sich 1888 auf das entschiedenste gegen das
allgemeine Stimmrecht erklärte, ward er im
November Gegenstand
feindseliger Kundgebungen des
Pöbels. Seit 1882
Direktor (Ehrenpräsident) der
Akademie der Geschichte in
Madrid,
[* 4] gab er noch
heraus: »El Solitario y su tiempo, biografia de D. Serafin Estébanez
Caldaron y critica de
sus obras«
(Madr. 1833, 2 Bde.),
eine ausgezeichnete
Biographie dieses Dichters, der sein Oheim war,
und »Problemas contemporáneos« (das. 1884, 2 Bde
).
Seine
Briefe aus den
Jahren 1621-26 (Lond. 1856, 2 Bde.)
und
¶
mehr
1826-36 (das. 1869, 2 Bde.) sowie
sein Briefwechsel mit Goethe (1887; deutsche Ausg., Berl. 1887) wurden von Norton herausgegeben, der auch »Remmisniscences«
von Carlyle (1887, 2 Bde.) veröffentlichte.