Logismoqraphie in Italien in kurzer Zeit eine umfangreiche Buchhaltungslitteratur hervorgerufen, und es kommt ihr wenigstens
das Verdienst zu, daselbst eine mächtige Anregung zum Studium der Buchhaltung gegeben zu haben. Als ein besonderer Vorteil der Logismographie
gegenüber andern Formen der doppelten Buchhaltung ist hervorzuheben, daß sie schon durch den Abschluß des Journals
(Tagebuchs) allein jederzeit eine vollständige Übersicht über den Vermögensstand nach seinen Hauptbestandteilen bietet,
soweit eben alle eingetretenen Änderungen für sich gebucht werden können. Von Giuseppe Cerboni, Cavaliere, Chef der General-Staatsbuchhalterei
in Rom, erfunden, ist sie im J. 1876 in der Staatsverwaltung des Königreichs Italien eingeführt worden.
Vgl. Hüali, Die
Buchhaltungssysteme und Buchhaltungsformen (Bern
1887);
I. Schrott, Die Logismographie, eine neue doppelte Buchführungsmethode
(Wien); Bocke, Die doppelte Buchführung in der italienischen Staatsbuchhaltung (im »Finanzarchiv«
1886).
1) Sachsen, (1885) 6888 Einwohner. - 3) (Wendisch-Buchholz) Regierungsbezirk Potsdam, (1885) 1216 Einw. -
4) (Französisch-Buchholz) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Niederbarnim, hat eine evang. Kirche,
ein Schloß mit Park, eine Filiale der Irrenverpflegungsanstalt Dalldorf und (1885) 1549 Einw.
liegt 105 m ü. M. (der Nullpunkt des Donauspiegels 96,9, das Stadtwäldchen 112 m über dem Adriatischen
Meer). Die bauliche Entwickelung der ungarischen Hauptstadt hat seit 1885 bedeutende Fortschritte gemacht. Vor allem sind hier
zu erwähnen die Vollendung der prächtigen Andrássystraße und der Ausbau der großen äußern Ringstraße,
von der ein bedeutender Teil mit palastartigen Bauten bereits dem Verkehr übergeben ist. Ganz neue Stadtteile sind an verschiedenen
Stellen der Peripherie entstanden, so namentlich die Villenkolonien auf der Südseite des Blocksbergs, die große Beamtenkolonie
außerhalb der Üllöer Straße, die aus nahezu 50 Gebäuden bestehende imposante Kavallerie- (Franz Josephs-)
Kaserne nächst dem Ungarischen Staatsbahnhof etc. Während die letzte Volkszählung (1881) eine Einwohnerzahl von 360,551 Seelen
(ohne Militär) ergab, wurde 1889 eine Bevölkerung von 452,907 Einw. (darunter 10,640 Militär) ermittelt.
Von den durch den gesteigerten Verkehr nötig gewordenen Lokalbahnen sind bis 1889 folgende, an die betreffenden Straßenbahnlinien
sich unmittelbar anschließende Bahnstrecken dem öffentlichen Verkehr übergeben worden:
1) Budapest-Soroksár-Haraszti (15 km), 2) Budapest-Czinkota (11 km), 3) Budapest-Szent Endre (17 km), 4) Budapest-Szent-Lörincz (8 km). Überdies
vermitteln mehrere kürzlich beendete Linien der neuen elektrischen Stadtbahn den Verkehr auf dem äußern Ring und mit dem Stadtwäldchengebiet.
Die im Interesse der Fabrikindustrie von der Ungarischen Staatsbahn 1889 erbaute, von der Station Steinbruch
(Ködánya) ausgehende 16 km lange »Budapester Ringbahn« verbindet die Fabriken der Hauptstadt mit den Linien der Ungarischen
und der Österreichisch-Ungarischen Staatsbahn. Auch das Unterrichtswesen der Hauptstadt hat manche schätzenswerte Bereicherung
erfahren. Von
neuen öffentlichen
Gebäuden sind hier besonders zu verzeichnen: zwei Prachtbauten des königlichen Josephs-Polytechnikums
am Museumring, das neue technologische Gewerbemuseum neben dem ungarischen Volkstheater, ebendaselbst die Staats-Gewerbemittelschule
mit Werkstätte und Maschinenhalle. Auf dem Kunstgebiet ist die Gründung von zwei Meisterschulen (für Malerei und Bildhauerei)
zu erwähnen; ferner wurde im Ofener Burgbazar eine historische Porträtgalerie eröffnet. Zur Förderung der industriellen
und gewerblichen Interessen des Landes endlich hat das Handelsministerium 1887 im Industriepalast auf dem
ehemaligen Ausstellungsgebiet im Stadtwäldchen ein Handelsmuseum gegründet, in welchem neben periodisch wiederkehrenden
Fachausstellungen eine permanente Ausstellung heimischer Erzeugnisse ins Leben gerufen wurde.
Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der britisch - ind. Provinz Nordwestprovinzen mit (1881) 33,680
Einw.;
besteht aus der Alt- und Neustadt, von denen die erste, hoch gelegen, ein Fort in Ruinen und eine schöne Moschee, die
zweite eine amerikanische Mission mit mehreren Mädchenschulen enthält.
2) Amano, deutscher Politiker, ward 4. März 1887 zum ersten Vizepräsidenten des Reichstags gewählt;
er beteiligte
sich auch ferner vorzugsweise an den Verhandlungen über die Sozialreform und trug zur Annahme des Invaliden-
und Altersversicherungsgesetzes wesentlich bei.
Die in raschem Anwachsen begriffene Bevölkerung der Bukowina, welche Ende 1880: 571,671 betrug,
wird für Ende 1888 auf Grund der Bevölkerungsbewegung mit 638,729 Seelen berechnet. Der bisher nur geringfügige industrielle
Betrieb umfaßt hauptsächlich die! Branntweinbrennerei (42 Brennereien erzeugten 1888: 3,7 Mill. Hettolitergrade Alkohol),
Bierbrauerei (8), den Sägewerksbetrieb (1885: 147 Werke mit 1684 Arbeitern), Getreidemühlen 1884 mit 1008 Arbeitern),
Glashütten (3 mit 249 Arbeitern), je eine Zementfabrik, Petroleumraffinerie und Ölfabrik, dann den Braunsteinbergbau
zu Jakobeny (1888: 37,803 metr. Ztr.) und die Saline zu Kaczyka (26,324 metr. Ztr. Stein- und Sudsalz). An Verkehrswegen bestanden
Ende 1887: 3886 km Landstraßen, 352 km Wasserstraßen und Ende 1888: 306 km Eisenbahnen. An die Hauptlinie
der Lemberg-Czernowitz-Jassyer Bahn schließen sich jetzt die Lokalbahnen nach Nowosielica, Kimpolung, Berhometh-Mezebrody, Czudin
und Radautz an. Von Kreditinstituten besitzt die Bukowina 2 Banken und 2 Bankfilialen, dann eine Sparkasse (4,6 Mill. Guld. Guthaben
der Einleger). Die Universität zu Czernowitz zählte 1887: 42 Lehrer und 250 Hörer. - Zur Litteratur: Simiginowicz-Staufe,
Die Völkergruppen der Bukowina (Czernowitz 1884);
»Spezialortsrepertorium der Bukowina« (hrsg.
von der statistischen Zentralkommission, Wien 1886);
mehr
Wickenhauser, Die deutschen Siedelungen der Bukowina (Czernowitz 1882-88, 2 Tle.).