wird bei 100° getrocknet und gewogen. Man erhält 100 Teile trockner
Hülsen von 269 Teilen Roggenkleie oder 200 Teilen Weizenkleie.
Die
Hülsen von Roggenkleie erscheinen dunkel, zäh, zusammengeschrumpft, die von Weizenkleie hellgelb, dünn, glatt.
Gutes
preußisches Kommißbrot enthält nicht über 3 Proz.
Kleie. Da
Kleie beim Backprozeß mehr
Wasser bindet
als reines
Mehl,
[* 2] so bedingt der Kleiegehalt eine doppelte Benachteiligung: größern
Gehalt an unverdaulichen
Stoffen und an
Wasser.
Zur Bestimmung des Wassergehalts schneidet man eine
Scheibe aus der Mitte des
Brots heraus, teilt dieselbe durch zwei Kreuzschnitte
in
Viertel, entrindet eins derselben, zerkleinert
Rinde und Krume, trocknet sie nach dem
Wägen bei ganz
langsam bis 110° steigender
Temperatur so lange, bis das
Gewicht konstant bleibt, und wägt. Zur Bestimmung eines Kupfergehalts
übergießt man 100
g B. mit 100 g konzentrierter
Schwefelsäure,
[* 3] erhitzt nach zwei
Stunden bis zur Verkohlung und äschert
in der
Muffel ein. Die
Asche löst
man inSalpetersäure, verdampft unter Zusatz von
Schwefelsäure, verdünnt
mit
Wasser, filtriert und fällt aus dem
Filtrat in einer Platinschale das
Kupfer
[* 4] durch
Zink. Von dem gut ausgewaschenen
Kupfer
entsprechen 63,4 Teile 294,4 Teilen
Kupfervitriol.
Spuren von
Kupfer sind übrigens nicht als
Fälschung aufzufassen, da sie
auch in reinem
Mehl vorkommen.
*
(Lae), Laguneninsel in der Ralikkette des deutschen Marshallarchipels des
StillenOzeans
(Mikronesien), auf deren
Riff 14 bewaldete
Inseln so zerstreut liegen, daß nur an der von einem schmalen
Kanal
[* 5] durchbrochenen Westseite das
Riff bloßliegt.
hat ein
Areal von 30 qkm und 200 Einw.
»Deux mémoires sur la physiologie de la moelle épinière«
(Par. 1855);
»Experimental and clinical researches on the physiology and pathology of the spinal
cord«
(Richmond 1855);
»Recherches expérimentales sur la physiologie des capsules surrénales« (Par. 1856);
»Researches on epilepsy: its artificial production in animals and its etiology,
nature and treatment in man« (Bost. 1857);
»Course of lectures on the physiology and pathology of the
central nervous system« (Philad. 1860);
»Lectures on the diagnosis and treatment of fuctional nervous affections«
(das. 1868);
»Dual character of the brain« (Washingt.
1877);
»Two lectures on convulsions and paralysis as effects of disease of the base of
the brain« (Philad. 1878).
Seit 1858 gibt er das
»Journal de la physiologie de l'homme et des animaux«,
seit 1868 (mit
Charcot und Vulpian) die
»Archives de physiologie normale et pathologique«, seit 1873 die amerikanischen
»Archives
of scientific and practical medicine and surgery« heraus.
Vgl. »Notice sur les travaux scientifiques de
C. E. Brown-Séquard« (Par.
1883).
[* 12] Als Neuerungen im Brückenbau sind hervorzuheben: bezüglich des
Materials der Umbau von eisernen in steinerne
Brücken
[* 13] in
Nordamerika, bezüglich der
Konstruktion die Anwendung von
Gelenken bei steinernen
Brücken in
Deutschland.
[* 14] Die fortwährende
sorgfältige Untersuchung u. Erneuerung der eisernen
Brücken, welche bei dem riesigen
Verkehr auf einigen
nordamerikanischen Eisenbahnlinien mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, sowie das zur Bewältigung dieses
Verkehrs stets
zunehmende
Gewicht der
Lokomotiven welches an einigen eisernen
BrückenNordamerikas zur völligen Erneuerung ihres Überbaues
geführt hat, haben schon mehrfach Veranlassung zum
Wechsel des Baumaterials gegeben.
Bei dem
Ersatz des eisernen durch steinernen Überbau werden die vorhandenen
End- und Zwischenpfeiler benutzt
und zwischen sie Segmentbogengewölbe von etwa 18 m
Spannweite und einer Pfeilhöhe von etwa einem
Viertel der
Spannweite eingeschaltet.
Um eine allmähliche Lockerung der Gewölbsteine durch Zerbröckelung ihres
Bindemittels zu verhindern, ist die Anwendung
eines hinreichend festen, natürlichen oder künstlichen
Steins nebst einem guten, dauerharten
Bindemittel
bei etwas reichlich bemessenen Gewölbstärken geboten, wenn dieser
Zweck auf die Dauer erreicht werden soll.
Die
Thatsache, daß die
Bogen
[* 15] gewölbter
Brücken bei Temperaturwechsel ihre
Längen nicht unerheblich ändern, hat bei dem
Bau
einiger sächsischer
Brücken Veranlassung zur Anwendung je zweier oder je dreier
Gelenke an den Anfängen
und
Scheiteln der
Gewölbe gegeben, welche eine
Hebung
[* 16] und eine
Senkung der
Gewölbe gestatten und die Berührungsflächen der
Widerlager und Bogenschenkel sowie der Bogenschenkel unter sich so beschränken, daß die
Lage der Drucklinie hierdurch eine
bestimmtere wird. Zu diesem
Zweck sind die Lagerfugen der beiden ein
Gelenk bildenden
Steine bez. etwas
konkav und etwas konvex gekrümmt, derart, daß zwischen jenen
Fugen Zwischenräume entstehen, welche sich von der Berührungsfläche
in der Mitte nach außen hin allmählich erweitern. Die nach diesem
System bereits im J. 1880 ausgeführte Brücke der
Pirna-BerggießhübelerBahn enthält drei Segmentbogen von 13 m
Spannweite und 3 m Pfeilhöhe und hat sich bis jetzt bewährt.
*,
Anton,
Komponist, geb. zu Ansfelden
(Oberösterreich), erhielt seinen ersten, Musikunterricht als
Sängerknabe im
Stift St.
Florian und bildete sich dann, während
er an verschiedenen
Stellen als Schulgehilfe fungierte, auf
autodidaktischem Weg zu einem so tüchtigen
Komponisten und
Organisten aus, daß er 1855 die
Stelle eines
Domorganisten in
Linz
[* 17] annehmen konnte. Auf wiederholten von hier aus unternommenen
Reisen nach
¶
mehr
Wien
[* 19] fand er Gelegenheit, unter Leitung SimonSechters noch gründlichere Kontrapunktstudien zu machen, und 1868 wurde er als
dessen Nachfolger im Amte des Hofkapellorganisten nach Wien berufen, hauptsächlich auf Veranlassung Herbecks, der seine Bedeutung
inzwischen erkannt hatte. Neben der erwähnten Stellung übernahm er in der Folge noch die eines Lehrers
für Orgelspiel und Komposition am WienerKonservatorium und wurde 1875 auch zum Lektor für Musik an der Universität ernannt.
Unter seinen Kompositionen sind die geistlichen Chorwerke (mehrere Messen, ein Tedeum u. a.) hervorzuheben, besonders aber seine
sieben Symphonien, deren einige in den 80er Jahren solchen Erfolg hatten, daß sein Name nun endlich in
den weitesten Kreisen bekannt wurde. Seine Instrumentalmusik zeichnet sich durch ungewöhnliche harmonische Mannigfaltigkeit
aus, welche den Einfluß R. Wagners sowie das Streben, den Stil dieses Meisters für die »absolute Musik« zu verwerten, deutlich
erkennen läßt.