studierte Bergwissenschaft, übernahm aber nach abgelegtem Bergassessorexamen die
Verwaltung des Familiengutes Berneuchen
und widmete sich dort seit 1870 mit großem Erfolg der
Fischzucht. Er schrieb: »Taschenbuch der
Angelfischerei« (2. Aufl.,
Berl. 1882),
Die an der Nordostküste dieser
Insel gelegenen Gebiete des Sultanats
Brunei, des
StaatsSarawak und der
Britischen Nordborneogesellschaft wurden 1888 unter direkte Schuhherrschaft
Englands gestellt, womit dasselbe
seinen Kolonialbesitz
[* 9] um 220,000 qkm (3995 QM.) mit 600,000 Einw.
vermehrte. Die
Bevölkerung
[* 10] wächst jetzt schnell durch den Zuzug von
Chinesen (Hakkas) als
Arbeiter für Tabakspflanzungen
der Nordborneogesellschaft. Dieselbe hat einen ganz außerordentlichen Aufschwung der wirtschaftlichen
Verhältnisse ihres Gebiets erzielt.
In dem Zeitraum von 1883 bis 1888 stiegen die
Einnahmen ohne die aus Landverläufen von 70,738 auf 157,683
Dollar, die
Ausgaben
ohne diejenigen für öffentliche
Arbeiten fielen von 278,863 auf 159,672
Doll., die Einfuhr stieg von 428,919 auf 1.050,000,
die Ausfuhr von 159,127 auf 600,000
Doll. Die Häfen sind Sudat und Sandakan, letzterer ausgezeichnet
gelegen für den
Handel mit den
Philippinen,
Celebes und
Neuguinea. Die wichtigsten Ausfuhrartikel von
Sarawak sind
Sago und
Guttapercha;
die Ausfuhr betrug 1888: 1,85 Mill. Mk., die Einfuhr 1,88,
Mill.Mk.
Vgl. Posewitz, Borneo, Entdeckungsreisen und Untersuchungen (Berl. 1889).
hinterläßt Verunreinigungen, wenn man sie mit 90proz.
Alkohol behandelt.
Ammoniak erkennt man durch den
Geruch beim Erhitzen der Borsäure mit
Natronlauge und durch die Blaufärbung von rotem Lackmuspapier, welches man über die
Flüssigkeit
hält.
Ignaz, Pianofortebauer, geb. zu
Wien, gründete daselbst 1828 eine
Fabrik,
die sich in der
Folge zur bedeutendsten in
Österreich erweiterte und seit dem
Tode des Begründers von dessen
Sohn
Ludwig (geb. 1835) fortgeführt wird.
Letzterer eröffnete 1872 auch einen in der Virtuosenwelt bekannten Konzertsaal
und ist Direktionsmitglied des
Konservatoriums für
Musik in
Wien.
[* 13] Nach dem Ergebnis der neuesten
Volkszählung vom hatte das gesamte Okkupationsgebiet
Bosniens und
der
Herzegowina ein
Areal von 51,110 qkm (928 QM.) mit 1,336,091 Einw. (gegen
1,158,452 im J. 1879), wovon 705,025 auf das männliche und 631,066 auf das weibliche
Geschlecht entfallen. Diese Bevölkerungszahl
verteilt sich folgendermaßen auf die sechs
Kreise:
[* 14]
Die Hauptstädte der fünf letztgenannten
Kreise hatten an Einwohnern:
Banjaluka 11,367,
Bihač 3506, Travnik
5933,
Dolnja-Tuzla 7189,
Mostar 12,655. Dem Religionsbekenntnis nach zählte man: 492,710 (36,9 Proz.)
Mohammedaner, 571,250 (42,7 Proz.) Orientalisch-Orthodoxe, 265,768
(19,9 Proz.) Katholiken, 5805 (0,4 Proz.)
Israeliten und 538 Andersgläubige. Die Orthodoxen wohnen meist im N. sowie an der serbischen und montenegrinischen
Grenze,
wogegen die Mohammedaner in der Mitte des
Landes und im (Grenzgebiet gegen
Novipasar und
Kroatien zu finden
sind. Die Katholiken überwiegen bloß in den an
Dalmatien und
Slawonien angrenzenden
Orten. Von der Gesamtbevölkerung waren 2271
Geistliche, 1239
Staats-
und 347
Gemeindebeamte, 498
Lehrer, 88 Sanitätspersonen, 8162 Gutsbesitzer
(Begs und
Agas), 117,466 freieBauern,
197,833
Kmeten
(Pachter), 7610
Haus-
und Rentenbesitzer, 15,454 Fabrikanten,
Handels- und Gewerbtreibende und 34,238 Hilfsarbeiter,
Tagelöhner und
Diener.
Von den bestehenden 215,429 Gebäuden waren 309
Kasernen, 13 orthodoxe, 31 katholische und 16 mohammedanische Klöster (Tekkes),
ferner 285 orthodoxe und 144 katholische
Kirchen, 929
Moscheen, 16
Synagogen, ferner 93
Sägemühlen, 87
Fabriken, 9 Bierbrauereien, 2900
Brennereien
und 10,490 Fruchtmühlen. Überdies zählte man 165 Kalköfen, 41 Ziegelbrennereien, 146
Steinbrüche, 61 Metallgruben, 34 Kohlenwerke, 3
Salz-, 17 warme
und 23
Heilquellen und 38
Säuerlinge. Die Weinkultur
war in 28
Bezirken vertreten. Die Zahl der
Volksschulen hat sich im Zeitraum 1879 bis 1885 von 684 auf 943 vermehrt;
ferner bestehen ein Obergymnasium, ein Hilfslehrerseminar, 4
Handelsschulen, ein katholisches
Seminar und ein orientalisch-orthodoxes
Seminar.
Außer den schon 1882 bestehenden beiden
Bahnen, der k. k. Militärbahn (Doberlin-Banjaluka) und der k. k.
Bosnabahn
(BrodZenica-Sarajevo), wurden in letzter Zeit folgende
Linien der bosnisch-herzegowinischen Staatsbahnen,
[* 15] und zwar:
1) dieIndustriebahnDoboj-Siminhan (67 km) und 2) die
LinienMetkovic-Mostar-Rama (109 km), dem öffentlichen
Verkehr übergeben. Erstere durchschneidet die fruchtbaren und industriellen
Thäler der Sprecsa und Jata bis zu den Salinenwerken
von
Siminhan, welches den Straßenknotenpunkt nach Zvornik und Brečka bildet, und soll für die Erzeugnisse dieses Landstrichs
wie auch für die Kohlenwerke an der
Kreta und bei
Dolnja-Tuzla und die mächtigen
Forsten des Ozrengebirges
den
Verkehr vermitteln. Die letztere Bahnlinie wird bis
Sarajevo ausgebaut und ist sonach bestimmt, die
Verbindung zwischen
dem Adriatischen
Meer und der Bosnabahn herzustellen. Für 1889 waren die
Einnahmen des
Landes auf 9,160,500
Gulden, die
Ausgaben auf 9,017,502
Guld. veranschlagt.
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