(spr. blockwil),Adelaide
[* 4]
Louise d'Eckmühl,
Marquise de, geb. 1820 zu
Paris
[* 5] als die jüngste Tochter des
MarschallsDavoût,
Fürsten von
Eggmühl, dem sie ein liebevolles Denkmal setzte mit dem Werk »Le
[* 6] marèchal
Davoût racouté par les siens et par lui-mème« (1879-80, 4 Bde.),
und dessen »Correspondance inédite« (1887)
sie herausgab. Der
Salon der
Marquise de Blocqueville gilt für einen der wenigen noch fortbestehenden Sammelorte
der vornehmen und schöngeistigen
Gesellschaft, besonders auch der
Kandidaten für die französische
Akademie und jüngere
Talente.
Vielleicht ist die Bedeutung der Hausfrau als Beschützerin von
Kunst und Litteratur größer denn als Schriftstellerin; doch
verdienen ihre
Gedanken, die sie unterden
Titeln: »Roses de
Noël« (1881) und »Chrysanthèmes (1886)
herausgab, sowohl wegen ihres innern
Gehalts als wegen der gewälten, sinnreichen, manchmal freilich etwas gezierten Form
Erwähnung. Einen ebenfalls vorwiegend psychologischen
Charakter hat ihr
Roman »Les
Soirées de la villa des
Jasmins« (1873-74,4
Bde.),
der als eine Blütenlese des salonfähigen Mystizismus häufig von der reaktionären
Kritik und
Tagespresse citiert wird.
Anonym veröffentlichte sie: »Perdita« (1859);
Das pommersche Husarenregiment Nr. 5, von jeher im Volksmund »Blücher-Husaren«
genannt, erhielt 1889 auch offiziell den
Namen Husarenregiment
FürstBlücher von Wahlstadt.
6)
Ernest, franz. Bühnendichter und Journalist,
geb. 1836 zu
Paris, seit 1869 ständiger Mitarbeiter des »Rappel«. Als der Sohn
eines Schauspielers widmete er sich früh der Theaterlitteratur, abwechselnd der ausgelassen lustigen und der rührseligen
oder schauerlichen, und bat seit 1854 bis auf den heutigen
Tag allein und mit andern, so mit
Lambert Thiboust (»La petit Pologne«,
1861),
Clairville und Siraudin (»Le revenue 5. ètage«, 1863),
eine erstaunliche
Reihe von Bühnenarbeiten der verschiedensten
Gattungen geliefert, darunter das fünfaktige
Drama
»RoseMichel«, das seinen
Namen berühmt machte und 1875 mit
Madame Fargueil in der Titelrolle einen Riesenerfolg hatte, sowie der
ebenfalls fünfaktige »Espion du roi«, 1876). Seit 1879 sind die
Namen Ernest und
Raoul Toché fast immer vereint auf den Theaterzetteln
zu lesen (»La revue des variètés«, 1878;
»Belle Lurette«, 1880; »La noce D'Amboise«,
1881; »Le chàteau de Tivelarigot«, 1885; »Le
petit chapeau rouge«, 1885;
»Adam et Eve«, 1886; »Le
coup de foudre«, 1887; »Les femmes nerveuse«, »Le
Parfum«, 1888).
In neuerer Zeit hat man angefangen, lebende Blumen, besonders
Rosen, zu färben, teils um
Ersatz für kostbare
Sorten
aus billigern
Rosen zu schaffen, teils um die in
Einklang mit der
Toilette der
Damen zu bringen.
WeißeRosen werden durch Einhängen
in eine alaunhaltige
Lösung von
Pikrinsäure und etwasAnilinorange in Theerosen verwandelt.
BlasseRosen
werden mit einer alaunhaltigen
Lösung von
Eosin und Safranin purpurrot gefärbt, und mit
Jodviolett färbt man jede
Rose blauviolett.
Nelken werden wir Safranin und Kurkuma Hellscharlach gefärbt, und mit einer heißen
Lösung von
Fuchsin oder
Methylviolett erhalten
und
Gräser
[* 17] Kupferbronze. Diese
Fälschungen sind nicht schwer nachzuweisen. Die
Teerfarben lassen sich
leicht an den Blumen abziehen und an ihren
Reaktionen erkennen.
Künstliche Blumen werden meist in
Hausindustrie hergestellt, und diese Betriebe, welche sich so leicht
der Beaufsichtigung entziehen, bergen mancherlei
Gefahren, zu denen namentlich auch die Ansteckungsgefahr der
Tuberkulose gehört.
Die kleinen Werkstätten sind oft überfüllt, schlecht gereinigt und ventiliert, und da das Arbeitspersonal
vorwiegend aus wenig widerstandsfähigen Mädchen,
Frauen und
Kindern besteht, denen bei ausgedehntester
¶
mehr
Arbeitszeit in der Regel kärglichster Lohn gezahlt wird, so ist strenge Überwachung doppelt geboten. Die Hauptschädlichkeit
bei der Blumenfabrikation besteht in der Verarbeitung arsen-, kupfer- und blei-, selbst quecksilberhaltiger Farben, welche
durch die kaiserliche Verordnung vom (s. Farbstoffe, Bd. 17) wesentlich eingeschränkt worden ist.
Aber auch manche Teerfarben, z.B. viele Eosinfarben, gelbe und braune Azokörper, wirken schädlich genug.
Diese Farben werden zum Teil in Staubform aus die mit Klebstoff überzogenen Gewebe
[* 19] etc. aufgetragen, und in gleicher Weise
benutzt man Bronzefarben von sehr reizender Beschaffenheit, Bleiglaspulver etc. Die Einfühung staudichter Entstäubeapparate,
gute Vetilation und große Sauberkeit würden die beste Abhilfe schaffen, deren übrigens in diesem Fall
der Magen
[* 20] mehr bedarf als die Lunge.
[* 21] Auch die Arbeitskleidung bedarf der Berücksichtigung, es sind Kappen und Hüllen auf dem
Kopf zu tragen, beim Verlassen der Werkstatt ist die Kleidung zu wechseln und der Körper gründlich zu waschen.
Bei Blumenarbeiterinnen häufige Entzündungen und Geschwüre an den Händen sind wohl auf die unvermeidlichen
kleinen Verwundungen mit Draht
[* 22] etc. zurückzuführen, da durch diese oft genug Infektionsstoffe in das Blut eindringen mögen.
Die schlechte Beleuchtung
[* 23] in den kleinen Betrieben erzeugt Kurzsichtigkeit und Herabsetzung der Sehkraft. Schließlich ist
auch die Feuersgefahr zu erwähnen, welche durch die massenhafte Verwendung von Kollodium entsteht.