von welchen nach der französischen
Pharmakopöe 200
Stück aus 30 g wasserfreiem
Eisenvitriol, 30 g trocknem Kaliumearbonat, 5 g
Gummiarabikum, 15 g weißem
Sirup und 30 g
Wasser hergestellt werden.
aus
Blech hergestellte, zu den verschiedensten Gebrauchszwecken dienende, meistens gefäßartige Gegenstände,
die entweder aus einzelnen passend geformten Teilen durch
Löten,
Falzen,
Rieten etc. oder aus einem einzigen Blechstück hergestellt
werden und vielfach einen Farbenanstrich, eine Verzinnung, Emaillierung etc.
erhalten. Da das Blechgeschirr, aus einem
Stück hergestellt, die größte Haltbarkeit besitzt, so hat sich ein besonderer Industriezweig
ausgebildet, welcher die Fabrikation des sogen, nahtlosen Blechgeschirrs betreibt, unter welchem wieder das eiserne emaillierte
das wichtigste geworden ist.
Zur Anfertigung desselben wählt man zunächst ein recht zähes, festes
Eisenblech aus, welches unbeschadet
seiner Haltbarkeit die notwendigen Formänderungen aushalten kann. Die Bearbeitung selbst beginnt mit dem Ausschneiden der
je nach der Gefäßform verschieden (rund, oval, vielseitig etc.) gestalteten und verschieden
großen
Platten aus
Scheren,
[* 3] namentlich Kreisscheren und Ovalscheren, oder bei kleinen Abmessungen auf Durchbrüchen.
Darauf gelangen die
Platten in die Stanzpressen (Ziehpressen), um je nach der verlangten Gefäßhöhe in einer oder mehreren
Pressungen
(Drucken) mittels
Matrizen und
Stempel die entsprechende Vertiefung zu erhalten.
Bei der gewöhnlichen
Presse
[* 4] liegt die
Matrize fest auf einer Unterlage; auf dieselbe senkt sich ein
Ring abwärts zum Festhalten
der aufgelegten
Platte; darauf bewegt sich der
Stempel innerhalb des
Ringes nach unten, um die
Platte in
die
Matrize zu drücken, hierauf kehren
Stempel und
Ring in die erste
Lage zurück, während das gestanzte
Gefäß
[* 5] herausgeworfen
und sodann auf eine einfache sogen. Planierdrehbank gebracht wild, welche die entstandenen kleinen
Falten wegglättet.
Nach diesem ersten sogen.
Druck erfolgt ein vorsichtiges
Ausglühen des
Gefäßes, um dasselbe von der angenommenen
Härte zu
befreien, dann ein zweiter
Druck mit nachfolgendem
Ausglühen u.s.f., bls die Gestalt desselben vollständig ist. Die allmähliche
Überführung in die letztere bedingt oft 5-7
Drucke in
Matrizen, welche stufenweise enger werden, während
das
Gefäß an
Höhe zunimmt.
Soll ein cylindrischer
Topf z. B. 30
cm im
Durchmesser bekommen, so sind 5
Drucke erforderlich in
Matrizen von je 48, 43, 38, 34 und 30
cmDurchmesser. Nach dem letzten
Druck erfolgt die Vollendung sowie das Abstechen und Umbiegen
des Randes als auch das Einlegen des Versteifungsdrahts in den
Rand auf einer drehbankartigen
Maschine
[* 6] und endlich das Annieten von Henkeln, Ausgüssen, Stielen etc., das Ausbiegen der Schnauzen
u. dgl. Damit ist das
Gefäß für die Emaillierung fertig.
Brei angerührt, der auf die vollkommen blank gescheuerten und gebeizten
Gefäße mittels großer
Löffel aufgetragen, langsam
getrocknet und darauf eingebrannt wird. Hierbei erhalten die
Gefäße erst einen Überzug von Grundmasse,
darauf noch mindestens zwei
Schichten (z. B.
Weiß und
Blau), so daß jedes
Gefäß wenigstens dreimal »eingebrannt« wird.
Zum Einbrennen dienen jetzt wohl ausschließlich »Brennöfen«, welche mit
Gas
(Generatorgas) geheizt werden und zur
Aufnahme der
Geschirre horizontale, retortenähnliche Musseln besitzen, in welchen
die Gegenstände nur einige
Minuten in heller Rotglühhitze zu verweilen haben.
Bei der
Konstruktion der Druckpressen geht man immer mehr und mehr zur Benutzung des Wasserdrucks nach Art der hydraulischen
Pressen über, weil ein ruhiger, aber stetig vermehrter
Druck weniger
Ausschuß gibt.
Nur für flache Gegenstände
(Teller,
Löffel
u.dgl.) empfehlen sich
Schrauben
[* 8] (und Exzenter) oder Kniehebelpressen. Beachtenswert ist die (s.
Figur) skizzierte hydraulische Stanzpresse von
Fischer, bei welcher statt des Metallstempels
Wasser das Druckorgan bildet.
Die
Matrize liegt, durch die
Schraubee s fest angepreßt, auf dem
Tisch A und hält mit ihren Rändern das
Blech blechgeschirr
In demTisch
A ist eine Bohrung B zur
Aufnahme eines
Kolbens C, der von einer hydraulischen
Presse in der Pfeilrichtung
verschoben wird. Hierdurch gelangt das in B über dem
Stempel vorhandene
Wasser mit solchem
Druck unter das
Blech b, daß dieses
sich an die
Wand derMatrize anlegt. Besonders für geriffelte
Gefäße (Kuchenformen u. dgl.) lassen
sich durch diese
Anordnung die kostspieligen
Stempel umgeben.
Vgl. Japing,Blech und Blechwaren
(Wien
[* 9] 1886).
Da alle Bleiverbindungen je nach ihrer Löslichkeit im Magensaft mehr oder minder starke Gifte sind, deren Wirkung besonders
in den Formen der chronischen Vergiftung verhängnisvoll zu werden pflegt, so erfordert die Bletindustrie vielfach ganz besonders
weitgehende Vorsichtsmaßregeln. Schon auf Bleihütten haben die Arbeiter von den Bleidämpfen zu leiden,
die um so schädlicher sind, je heißer sie auf den Arbeiter treffen. Besonders die Absticharbeiter unterliegen schnell der
Bleivergiftung.
Abhilfe schaffen gut ziehende Abzugsvorrichtungen für die Dämpfe, welche auch im Interesse der Nachbarschaft in Flugstaubkammern
zur Verdichtung gebracht werden. Diese hygienischen Maßregeln sind gewinnbringend, denn die EmserHütte
entleerte in einem Jahr aus den Flugstaubkammern 652,000 kg Masse im Wert von 92,000 Mk. Aus den Apparaten entweichende Gase,
[* 15] wie Kohlenoxyd, schweflige und Schwefelsäure, Schwefelwasserstoff, schädigen die Gichtarbeiter und die Umgebung.
GroßeGefahren birgt dagegen die Darstellung derBleioxyde, bei welcher Bleistaub und Bleirauch unvermeidlich auftreten, Abzugs-
und Kondensationsvorrichtungen sind hier unentbehrlich, und für manche Operationen hat man staubdichte Apparate konstruiert
oder das trockne Verfahren durch ein nasses ersetzt. Wo trotzdem die Arbeiter dem Bleistaub ausgesetzt
siud, müssen sie Schwämme
[* 16] tragen; die Sohle der Werkstätten ist wasserdicht herzustellen, damit sie abgespült werden kann:
Abwässer sind wie oben angegeben zu behandeln. Am gefährlichsten ist die Bleiweißfabrikation, bei welcher zu gunsten der
Arbeiter die Gesetzgebung eingetreten ist.
Auch sind die Methoden vielfach in hygienischer Hinsicht verbessert worden. Wo Staub unvermeidlich ist,
tragen die Arbeiter statt des Schwammes einen Helm, in welchen von obenher durch einen Schlauch reine kühle Luft eingeleitet
wird. Bei den nassen Arbeiten benutzt man lange, wasserdichte Lederhandschuhe. Im übrigen sind staubsichere Abdichtungen
an Zerkleinerungsapparaten, Absaugevorrichtungen, gute Ventilation, größte Reinlichkeit, regelmäßige
ärztliche Überwachung, Beschäftigung Erkrankter bei Feldarbeit, gute Ernährung in erster Reihe geboten. Für das Deutsche Reich
[* 17] hat der Bundesrat unterm Vorschriften über Einrichtung uud Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken erlassen.