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Modell mit einer Geschwindigkeit 5 / √25 = 1 zu ziehen. Ergibt sich dabei ein Widerstand von w = 0,3 kg, so ist der zu erwartende Schiffswiderstand bei 5 m Geschwindigkeit W = 25³ . 0,3 = 15625 . 0,3 = 4688 kg.
Übrigens ist, sobald ein Schiff [* 2] im strömenden Wasser fahren soll, zu v die Stromgeschwindigkeit zu addieren oder davon zu subtrahieren, je nachdem das Schiff stromauf oder stromab fährt. Ferner kommt zum Widerstand, wo merkliches Gefälle vorhanden ist, noch ebenso wie bei Landfahrzeugen die vertikale Schwerkraftkomponente 1/n . Q, wobei 1/n das Gefälle u. Q das Gewicht des beladenen Schiffs bedeutet. Außerdem vermehrt sich der Widerstand in engen Kanälen, weil das Wasser nicht frei ausweichen kann, und zwar beträgt nach Vourgois, wenn der Querschnitt des Kanals das 6fache, 8fache, 11 ½fache des Hauptspants ist, der Widerstand das 3,3fache, 1,8fache, 1,1,7fache.
Korinth (Stadt)

* 3
Kanal.Soll das obige Schiff bei einem Gewicht von Q = 1,0 0,000 kg in einem Kanal [* 3] fahren, dessen Strom eine Geschwindigkeit von 1 m hat, dessen Gefälle 1/10000 und dessen Querschnitt das 8fache des Hauptspants beträgt, so ist mit Rücksicht auf den Strom v = 3 + 1 = 4 und nach Rankine der Widerstand = 0,20 . 16 . 500 = 1616 kg, wozu wegen des Gefälles 1/n Q = 1000000/10000 = 100 kg kommen. Das Ganze ist dann wegen der Enge des Kanals mit 1,8 zu multiplizieren, also der Gesamtwiderstand = 1,8 (1616 + 100) = 4090 kg.
III. Luftschiffe. Über den Bewegungswiderstand der Luftschiffe sind Versuche noch nicht angestellt. Man rechnet jedoch gewöhnlich nach der dem luftförmigen Medium entsprechend modifizierten Compaignacschen Formel. Beispielsweise setzt Wellner den Widerstand W = (π/4) d² . ζ . ξ . v², wobei d den größten Ballondurchmesser in Metern, ζ den Widerstandskoeffizienten einer senkrecht gegen die Luft bewegten Fläche (nach Wellner = ⅛), ξ einen von der Zuschärfung des Ballons abhängigen Koeffizienten (1/10-1/15) und v die Geschwindigkeit in Metern bedeutet, und wobei die Windgeschwindigkeit in derselben Weise zu berücksichtigen ist wie bei den Schiffen die Stromgeschwindigkeit. Der Widerstand eines Ballons, der bei 10 m Durchmesser und einer Zuschärfung, der etwa 5-12 entspricht, mit 8 m Geschwindigkeit einem Wind von 2 m Geschwindigkeit entgegen bewegt werden soll, würde demnach einen Wert W = (π/4) . 10² . ⅛ . 1/12 . (8 + 2)² = 80 kg annehmen. Bei 1 m Geschwindigkeit würde in ruhender Luft W nur = (π/4) 10² . ⅛ . 1/12 = 0,8 kg betragen. Hierzu käme jedoch noch stets der Widerstand der Gondel und des Tauwerkes.
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 4
Kraft.Bei allen Landfuhrwerken ist eine bedeutende Kraft [* 4] erforderlich, um überhaupt eine ganz geringe Bewegung herbeizuiühren, während die erforderliche Zugkraft für erhöhte Geschwindigkeiten nur lang am zunimmt. Dagegen werden Wasser- und Luftfahrzeuge schon durch eine minimale Kraft in geringe Bewegung gesetzt; für wachsende Geschwindigkeit nimmt jedoch hier der Bedarf an Zugkraft sehr stark zu.
Vgl. Weisbach-Herrmann, Ingenieur- und Maschinenmechanik, Teil 3, Abt. 2 (2. Aufl., Braunschweig [* 5] 1880);
Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre (2. Aufl., das. 1875-85);
Brix, Über den Widerstand der Fuhrwerkes Verhandlungen des Vereins für Gewerbfleiß in Preußen, [* 6] Bd. 29, Berl. 1850);
White, Handbuch für Schiffbau (deutsch von Schlick und van Hüllen, Leipz 1879), Busley, Die Schiffsmaschine (Kiel [* 7] 1883-86);
Wellner, Über die Möglichkeit der Luftschiffahrt [* 8] (BrÜnn 1880);
Derval, Étude sur la naviga ion aerienne (Par. 1889).